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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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aufgespannt und genoss das gemütliche Zusammensein mit seiner kleinen Familie. Liebend gern hätte er das jedes Wochenende so gemacht, aber es war eher selten, dass sie gemeinsam frühstückten, weil entweder Laura zu lange schlief oder weil er selbst an den Wochenenden oft schon am frühen Morgen am Schreibtisch saß und arbeitete.
    Um Viertel nach zehn dachte Frank zum ersten Mal wieder an den Memorystick, als Laura nach einem Blick auf die Uhr verkündete, dass sie ihre Freundin Saskia anrufen und sie fragen wolle, ob sie mit ins Freibad käme.
Um Punkt zwölf
hatte es in der Nachricht geheißen. Frank beschloss, zumindest kurz nachzusehen, wie dieses Spiel weitergehen sollte. Er war neugierig und konnte sich jetzt, da er wusste, dass es sich nur um einen Marketinggag handelte, ganz gelassen anschauen, was die Werbeleute sich hatten einfallen lassen, um die potentiellen Spieler bei Laune zu halten.
    Beate erzählte er weiterhin nichts davon, weil er zumindest am Anfang mitspielen wollte.
    Kein Wort, zu niemandem
, hatte es geheißen. Eigentlich sonderbar, aber für den Moment beschloss Frank sich daran zu halten.
    Beate stand unter der Dusche, als Laura um zwanzig vor zwölf von Saskias Mutter abgeholt wurde. Sie wollte die beiden Mädchen ins Trierer Freibad begleiten. »Hast du dein Handy dabei?«, fragte Frank, als seine Tochter ihm im Vorbeigehen einen schnellen Kuss auf die Wange drückte.
    »Hab ich, und ich komme auch nicht zu spät nach Hause, und ich lasse mich nicht von fremden Männern ansprechen. Alkohol trinke ich auch nicht, und rauchen würde mir im Traum nicht einfallen. Tschü-hüüs.«
    Während er Laura lächelnd dabei zusah, wie sie zum silberfarbenen Golf von Saskias Mutter ging, stellte Frank nicht zum ersten Mal fest, dass aus ihr rasend schnell eine junge Frau wurde. Das löste ein Gefühl von Stolz, aber auch von Sorge in ihm aus. Genau das könnten auch irgendwelche Typen bemerken.
    Die neue Jeans stand ihr sehr gut und betonte ihre sportliche Figur. Die langen hellblonden Haare, die sie von ihrer Mutter hatte, trug sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, der beim Gehen hin und her wippte. Laura warf ihre Tasche auf die Rückbank des Wagens und winkte ihm noch einmal zu, während sie einstieg. Im nächsten Moment unterhielt sie sich schon aufgeregt mit Saskia, die auf dem Beifahrersitz saß. Frank wartete, bis der Golf losgefahren war, dann ging er wieder ins Haus. Als er an der Treppe vorbeikam, öffnete Beate in der ersten Etage gerade die Badezimmertür. »Schatz, ich gehe mal für eine halbe Stunde an den Schreibtisch«, rief er nach oben.
     
    Um acht Minuten vor zwölf saß Frank vor seinem Computer und rief die Website
www.das-spiel.to
auf. Noch immer dominierte der schwarze Hintergrund, aber das Wort
Morgen
in der Mitte war verschwunden. Stattdessen lief an gleicher Stelle jetzt ein Countdown in roten Zahlen. Gerade stand er bei
00 h: 07 m: 34 s.
    Wie gebannt sah Frank zu, wie die Sekunden heruntergezählt wurden.
33 s … 32 s … 31 s …
    Als der Countdown bei drei Minuten angelangt war, drückte er die F 5 -Taste, wodurch die Webseite neu geladen und aufgebaut wurde, aber das Bild blieb das gleiche. Frank wunderte sich über seine Unruhe.
    00 h: 01 m: 02 s
    Erneut drückte er die Taste, das Bild blieb gleich. Er überlegte, warum die Initiatoren dieser Aktion wohl ausgerechnet ihm einen ihrer Memorysticks geschickt hatten, und gab sich selbst die Antwort: weil ihm eine Softwarefirma gehörte und er als Informatiker vielleicht zur Zielgruppe gehörte.
    00 h: 00 m: 01 s … jetzt!
    Wieder führte Frank den sogenannten
Refresh
durch, und als sich der Bildschirminhalt nun neu aufbaute, hatte er sich verändert. Franks Puls beschleunigte sich, als er die Eingabemaske sah, die in der Mitte des Monitors eingeblendet wurde. Über einem Feld, in dem der Cursor blinkte, stand:
    Willkommen, Spieler. Gib deinen Namen ein, damit das Spiel beginnen kann.
    Frank überlegte einen Augenblick, dann tippte er
Peter
ein und klickte anschließend auf
OK
, woraufhin die Eingabemaske verschwand und durch einen Satz in roter Schrift ersetzt wurde, der auf dem schwarzen Hintergrund wirkte, als sei er mit Blut geschrieben:
    Peter ist nicht korrekt. Gib deinen richtigen Namen ein, oder du verlierst eine Spielfigur. Du hast nur noch einen Versuch.
    Frank schürzte die Lippen und fragte sich, mit welchem Algorithmus sie herausgefunden hatten, dass er nicht seinen richtigen Name eingegeben hatte.

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