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Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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mit den Sternen funktionieren?«
    »Das war der schwierigste Teil der Lösung. Zunächst schien es unmöglich, dies zu entschlüsseln. Wie sollte man aus Sternbildern etwas ableiten? Man kann die Anzahl der Sterne des jeweiligen Sternbildes zählen. Und man kann auf deren Anordnung schauen. Ich kann Ihnen verraten, dass beides für die Lösung des Rätsels entscheidend ist. Noch entscheidender ist jedoch, dass man sich an seine Kindheit erinnert.«
    »An seine Kindheit?«, wiederholte Adams irritiert.
    Ich nickte. »Ich weiß ja nicht, was man in England so als Kind treibt. Ich habe als kleiner Junge meine Zeit unter anderem mit ›Malen nach Zahlen‹ verbracht. Kennen Sie das? Dabei muss man zwischen Punkten, die mit Zahlen versehen sind, Striche ziehen und erhält so am Ende ein fertiges Bild.«
    Adams verzog beleidigt das Gesicht. »Natürlich kenne ich das!«
    »Dann können Sie mir folgen. Stellen Sie sich die Sternbilder einmal so vor: ein gigantisches Malen nach Zahlen am Nachthimmel.«
    »Und wie haben Sie die einzelnen Sterne miteinander verbunden?«, fragte Adams.
    »Haben Sie die Bücher des Orffyreus aufmerksam gelesen?«, erwiderte ich.
    Adams schüttelte den Kopf.
    »Ich aber«, entgegnete ich. »Und es gibt dort noch weitere Hinweise. Die vielen Bibelzitate beispielsweise. Das Merkwürdige ist, dass sie gar nicht passen. Teilweise existieren sie in der jeweiligen Formulierung überhaupt nicht. Irgendwie erinnerten die Zahlen mich aber an etwas anderes.«
    »Und das wäre?«, wollte Adams wissen. Am liebsten hätte er mich wohl auf den Kopf gestellt und die Informationen aus mir herausgeschüttelt.
    »Ich kam darauf, als ich mich an mein Handy erinnerte, das die eigene Position mit Längen-und Breitengrad anzeigen kann. Es sind Längen-und Breitengrade. Sie wurden damals genauso dargestellt.«
    »Und das heißt?«
    »Mit ihrer Hilfe können Sie die Sterne am Himmel verbinden. Es ist quasi nicht Malen nach Zahlen, sondern Malen nach Graden. So habe ich es schließlich gelöst.«
    Adams verzog anerkennend das Gesicht. »Unter anderen Umständen würde ich Ihnen einen Job anbieten.«
    »Unter anderen Umständen würde ich ihn annehmen«, entgegnete ich. »Genügt Ihnen dies als Erklärung? Sie werden verstehen, dass ich Ihnen des Rätsels Lösung nicht im Detail verraten werde.«
    Adams überlegte. Schließlich erklärte er: »Sie nehmen den Antrag erst zurück und bekommen dann das Mädchen.«
    Ich schüttelte den Kopf. » No way . Dann hätte ich kein Pfand mehr.«
    »Und wie garantieren Sie mir, dass Sie das Patent nicht in Zukunft einfach neu anmelden?«, fragte Adams.
    »Indem Sie mir einen Geldbetrag zahlen, der es mir erlaubt, solche Gedanken auf Eis zu legen«, entgegnete ich.
    Adams runzelte die Stirn. »Und an welche Höhe dachten Sie dabei?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kein großer Betrag. Vielleicht hundert Millionen.«
    Adams schnaubte und sah belustigt zu Sergeij hinüber. »Und das nennen Sie einen niedrigen Betrag? Was denken Sie, wer wir sind? Die Bank von England?«
    »Immerhin haben Sie mal so eben für zehn Millionen oder noch mehr den Herkules saniert, nur um vielleicht darin einen Hinweis von Orffyreus zu finden.«
    Adams schaute ernst. »Zehn Millionen – allerhöchstens.«
    »Einverstanden.«
    Adams wirkte überrascht. »Sie können aber nicht besonders gut verhandeln«, meinte er spöttisch.
    »Ich weiß«, antwortete ich und lächelte. »Überweisen Sie das Geld so schnell, wie es geht.«
    »Nachdem Sie den Patentantrag zurückgenommen haben«, verlangte Adams.
    »Fünf Millionen sofort, fünf Millionen danach«, entgegnete ich.
    Adams verzog anerkennend die Mundwinkel. »Ihre Verhandlungskünste werden besser.«
    »Also fünf Millionen vorher, fünf danach. Scheint so, als hätten wir eine Einigung erzielt.«
    »Es dauert allerdings, bis wir Julia übergeben können«, offenbarte plötzlich Adams. »Wohl mindestens noch zwei Wochen.«
    Mein Herz krampfte sich zusammen. »Warum?«
    »Es hat seine Gründe«, erwiderte Adams wortkarg. Wieder blickte er verstohlen zu Sergeij und Dimitrij.
    Ich folgte den Blicken. Nun schauten sich auch die beiden Russen an; etwas bereitete ihnen ganz offensichtlich Unbehagen. Ein schrecklicher Verdacht kam in mir auf.
    »Ich will ein Lebenszeichen, und zwar sofort!«, forderte ich mit bebender Stimme.
    »Das geht nicht«, antwortete Adams etwas zu schnell.
    Ich merkte, wie meine Muskeln zuckten. »Ist sie hier im Hotel?«
    Adams schüttelte

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