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Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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Erfindung eines Perpetuum mobile zu verhindern. Sie wollen nicht, dass bekannt wird, dass es so eine Erfindung vor dreihundert Jahren schon einmal gegeben hat. Die Gründe dafür leuchten mir nur bedingt ein, aber offensichtlich sind Sie Mitglied in einer Art Geheimbund, der sich dies auf die Fahnen geschrieben hat.«
    Adams beugte sich vor und warf mir einen zornigen Blick zu. »Das ist genau das Problem, dass Sie und die anderen nicht verstehen, warum wir tun, was wir tun. Sie halten das Ganze offensichtlich immer noch für eine Spielerei. Einen Spleen von Männern, die zu sehr der Vergangenheit verhaftet sind. Verstehen Sie nicht, was ein Perpetuum mobile anrichten würde, falls es so etwas tatsächlich gäbe? Was glauben Sie, wie oft sich Menschen gewünscht haben, dass die Atomenergie nicht entdeckt worden wäre. Nicht nur die Menschen in Hiroshima oder Tschernobyl. Und hier geht es um ganz andere Dimensionen: Das Perpetuum mobile stammt aus einer anderen Welt. Es passt nicht in unsere. Nach den von uns aufgestellten Regeln ist es nicht möglich. Und wenn Sie es der Welt nun präsentieren, dann wäre es so, als würden Sie eine Armee aus Geistern vorstellen. Als würden ein Schwarm von Meteoriten und kriegerische Außerirdische gleichzeitig die Erde heimsuchen. Es wäre so, als würden Sie auf die Bibel urinieren.« Adams war inzwischen aufgestanden. Er regte sich so sehr auf, dass er beim Reden gespuckt und sein Gesicht sich gerötet hatte.
    »Wie dem auch sei«, entgegnete ich betont unbeeindruckt. »In achtzehn Monaten werden wir wissen, ob all das passiert, was sie gerade geschildert haben. Dann wird das Patent automatisch veröffentlicht, und alle Welt kann es samt Zeichnungen, Beschreibung und Patentansprüchen einsehen.« Ich schwieg und fixierte Adams. Er hatte sich nach seinem Wutausbruch wieder in seinen Sessel gesetzt. »Das Patent wird jedoch nicht veröffentlicht, wenn ich es in den nächsten eineinhalb Jahren zurücknehme. Nach der Patentordnung wird weder meine Anmeldung veröffentlicht noch deren Inhalt. Niemand würde jemals von der Anmeldung erfahren. Sie haben es also immer noch in der Hand, das Patent aufzuhalten. Ich habe verfügt, dass nur ich persönlich den Antrag auf Rücknahme stellen kann. Nicht schriftlich. Ich muss vor Ort erscheinen.«
    Adams beugte sich vor und starrte mich misstrauisch an. »Niemand erfährt im Falle einer Rücknahme des Antrags von der Anmeldung?«
    »Niemand, wenn ich es zurücknehme!«, erwiderte ich.
    »Und im Austausch wollen Sie das Mädchen?«
    Ich nickte.
    »Was haben Sie in der Herkules-Statue gefunden? Geben Sie es mir!«, verlangte Adams.
    Ich griff erneut in eine meiner Hosetaschen und reichte ihm die große kupferne Münze. Er nahm sie mit leuchtenden Augen entgegen und betrachtete sie.
    »Was ist das?«, wollte er wissen.
    »Ich denke, es ist nur eine Scheibe vom Erschaffer der Statue, der mit ihr auf seine Urheberschaft hinweisen wollte.«
    Adams runzelte die Stirn. »Und was hat das mit Orffyreus’ Maschine zu tun?«
    »Ich glaube, nichts« antwortete ich.
    Adams rutschte ungeduldig auf seinem Sitz hin und her. »Wie hat Ihnen dies dann geholfen, das Geheimnis um das Perpetuum mobile zu entschlüsseln?«
    »Nur indirekt. Ich wusste danach, dass es ohne zusätzliche Hinweise zu lösen ist.«
    »Ich verstehe nicht«, herrschte er mich ungeduldig an.
    »Solange ich dachte, dass für die Lösung des Rätsels noch ein entscheidendes Puzzlestück fehlte, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, die bereits vorhandenen Teile zusammenzufügen. Erst als ich in dem Herkules nichts fand, ist mir bewusst geworden, dass alle Hinweise zur Entschlüsselung des Rätsels bereits offen vor uns lagen. Über unseren Köpfen sozusagen!«
    Adams schaute mich verständnislos an.
    »Orffyreus hat in seinen Büchern das Datum, an dem die Herkules-Figur aufgestellt wurde, in verschlüsselter Form hinterlassen«, erklärte ich.
    »So viel wissen wir auch«, merkte Adams an.
    »Wie Sie ging ich davon aus, dass er einen Hinweis, eine Bauanleitung oder irgendetwas in der Figur versteckt hat. Dies wäre auch ein genialer Plan gewesen: Orffyreus musste davon ausgehen, dass vermutlich jahrhundertelang niemand an dieses Versteck gelangen würde. Zumindest nicht während seiner Lebenszeit.«
    »Aber Sie sagten doch eben, in der Statue war nichts Verwertbares!«, gab Adams gereizt zurück.
    »Das stimmt. Denn Orffyreus hat tatsächlich nicht auf etwas in der Figur hingewiesen, sondern

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