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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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nun in ihre eigenen Gemächer bringen«, sagte sie unsicher, »wenn …« Sie stieß einen spitzen Schrei aus, als Moiraine die Tür aufstieß und eintrat.
    Die grauhaarige Dienerin und eine etwas jüngere Magd, die auf Stühlen saßen und offenbar Hemden stopften, sprangen auf. Ein knochiger junger Mann vor dem Kamin sprang linkisch auf die Füße und sah die Frauen an, unsicher, was er tun sollte. Sie konnten Moiraine nur anstarren, bis sie fragend eine Augenbraue hochzog. Dann zeigte die grauhaarige Frau auf eine der beiden Türen, die tiefer in die Gemächer führten.
    Die Tür, auf die sie gezeigt hatte, führte in ein Wohnzimmer, das große Ähnlichkeit mit dem von Moiraine hatte, aber die vergoldeten Stühle waren alle an die Wände geschoben und der Teppich mit Blumenmuster zusammengerollt. Lan machte mit entblößtem Oberkörper Schwertübungen in dem geräumten Zimmer. Ein kleines goldenes Medaillon schwang um seinen Hals, während er sich bewegte, und sein Schwert war ein verschwommener Strich. Er war schweißüberströmt. Und die Wunden, die sie Geheilt hatte, waren … Hatte ihm ein wildes Tier den Rücken zerkratzt? Oder war das eine Frau gewesen? Konnte dieser Mann tatsächlich in einer Frau eine solche Leidenschaft wecken, dass … Das Bild, das in ihrer Vorstellungskraft auftauchte, ließ sie erröten. Sollte er doch so viele Frauen haben, wie er wollte, solange er das tat, was sie wollte.
    Mit einer anmutigen Drehung löste er sich aus seinen Figuren heraus und wandte sich ihr zu; die Spitze seines Schwerts kratzte über die Bodenfliesen. Er sah ihr immer noch nicht direkt in die Augen, auf diese eigentümliche Art, die er mit Bukama gemein hatte. Sein Haar hing feucht herab und klebte trotz des Lederbands an seinem Gesicht, aber er atmete nicht schwer.
    »Ihr«, knurrte er. »Also seid Ihr heute eine Aes Sedai und eine Damodred. Ich habe keine Zeit für Eure Spielchen, Cairhienerin. Ich warte auf jemanden.« Kalte blaue Augen sahen zu der Tür hinter ihr. Seltsamerweise war etwas, das wie ein aus Haar geflochtenes Band aussah, um die Türklinke zu einem komplizierten Knoten gebunden. »Sie wird nicht erfreut sein, eine andere Frau hier vorzufinden.«
    »Eure Liebste muss sich meinetwegen keine Sorgen machen«, erwiderte Moiraine trocken. »Zum einen seid Ihr viel zu groß, und zum anderen bevorzuge ich Männer, die zumindest über ein gewisses Maß an Liebenswürdigkeit verfügen. Und sich zu benehmen wissen. Ich bin gekommen, weil ich Eure Hilfe brauche. Es gibt einen Eid, der seit dem Hundertjährigen Krieg gehalten wurde, dass Malkier reiten würde, wenn die Weiße Burg ruft. Ich bin eine Aes Sedai, und ich rufe Euch.«
    »Ihr wisst, die Berge sind hoch, aber nicht, wo sie liegen«, sagte er, als würde er ein altes Malkierisprichwort zitieren. Er ging durch das Zimmer, weg von ihr, hob die Scheide auf und rammte das Schwert zornig hinein. »Ich helfe Euch, wenn Ihr mir eine Frage beantworten könnt. Ich habe im Laufe der Jahre viele Aes Sedai gefragt, aber sie winden sich wie Vipern um eine Antwort herum. Wenn Ihr eine Aes Sedai seid, beantwortet sie.«
    »Wenn ich die Antwort kenne, werde ich es tun.« Sie würde ihm nicht noch einmal sagen, was sie war, aber sie umarmte Saidar und schob einen der vergoldeten Stühle in die Mitte des Zimmers. Mit den Händen hätte sie das Ding niemals heben können, und dennoch schwebte es mühelos auf Strömen aus Luft, und hätte es auch getan, wenn es doppelt so schwer gewesen wäre. Sie setzte sich und legte die Hände auf die Knie, sodass die goldene Schlange deutlich zu sehen war. Die größere Person war im Vorteil, wenn beide standen, aber jemand, der stand, musste sich wie auf dem Prüfstand vorkommen, wenn ihm jemand gegenübersaß, besonders eine Aes Sedai.
    Er schien das keineswegs so zu empfinden. Zum ersten Mal, seit sie ihm begegnet war, sah er ihr direkt in die Augen, und sein Blick war wie blaues Eis. »Als Malkier starb«, sagte er in einem ruhigen, stahlharten Tonfall, »schickten Shienar und Arafel Männer. Sie konnten der Flut von Trollocs und Myrddraal nicht Einhalt gebieten, und dennoch kamen sie. Männer aus Kandor ritten und selbst Saldaea. Sie kamen zu spät, aber sie kamen.« Blaues Eis wurde zu blauem Feuer. Seine Stimmlage veränderte sich nicht, aber die Knöchel der Hand, die das Schwert umklammerten, wurden weiß. »Neunhundert Jahre lang sind wir geritten, wenn die Weiße Burg gerufen hat, aber wo war die Burg, als Malkier

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