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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Fitch und verschwand im Trab.
    Â»Ich fürchte, die Schenke ist beinahe
voll«, sagte der Wirt zu Moiraine. »Fast bis zum Dach. Jede Schenke in der
Stadt ist überfüllt. Bei dem Winter, den wir hinter uns haben … Na ja, sobald
das Wetter milder wurde, dass man aus den Bergen herunterkommen konnte, wurden
wir regelrecht überschwemmt – ja, das ist das richtige Wort –, überschwemmt von
Bergleuten und Schmelzern, die alle die schlimmsten Geschichten erzählten.
Wölfe und noch Schlimmeres. Eben die Sachen, die Männer erzählen, wenn sie den
ganzen Winter über miteinander eingesperrt waren. Ich kann nicht glauben, dass
dort oben noch irgendjemand lebt, so viele haben wir hier. Aber keine Angst. Es
mag ein wenig eng zugehen, aber ich werde mein Bestes für Euch und Meister
Andra tun. Und natürlich auch für Eure Freunde.« Er sah Rand und die anderen
neugierig an; außer in Thoms Fall wies die Kleidung sie als Landvolk aus, und
Thoms Gauklerumhang machte ihn für ›Frau Alys‹ und ›Meister Andra‹ zu einem
höchst eigenartigen Reisebegleiter. »Ich werde mein Bestes tun, da könnt Ihr
sicher sein.«
    Rand beobachtete das Treiben rundum und
bemühte sich zu vermeiden, dass jemand ihn über den Haufen rannte, obwohl die
Helfer eigentlich nicht den Eindruck machten. Er musste daran denken, wie
Meister al’Vere und seine Frau die Weinquellen-Schenke lediglich mit
gelegentlicher Hilfe ihrer Töchter geführt hatten.
    Mat und Perrin verdrehten die Hälse in
Richtung Schankraum, aus dem jedes Mal eine Welle von Gelächter, Gesang und
freundschaftlichem Geschrei erklang, wenn die breite Tür am Ende des Flurs sich
öffnete. Nachdem er etwas wie ›Neuigkeiten erfahren‹ gemurmelt hatte,
verschwand der Behüter mit ernster Miene durch die Schwingtür und wurde von
einer Welle der Fröhlichkeit verschluckt.
    Rand wäre ihm gern gefolgt, doch noch
mehr sehnte er sich nach einem heißen Bad. Leute und Gelächter wären ihm wohl
gerade recht gewesen, doch die Gäste im Schankraum würden seine Gegenwart in
sauberem Zustand noch mehr begrüßen. Mat und Perrin wurden offensichtlich von
denselben Gedanken bewegt; Mat kratzte sich verstohlen.
    Â»Meister Fitch«, sagte Moiraine, »ich
habe gehört, dass sich Kinder des Lichts in Baerlon aufhalten. Könnte es
Schwierigkeiten geben?«
    Â»Oh, kein Grund zur Sorge, Frau Alys. Sie
machen wie üblich viel Aufhebens. Behaupten, eine Aes Sedai sei in der Stadt.«
Moiraine hob eine Augenbraue, und der Wirt breitete die fetten Hände aus.
»Sorgt Euch nicht. Sie haben das auch früher schon behauptet. Es gibt keine Aes
Sedai in Baerlon, und der Statthalter weiß das. Die Weißmäntel glauben, wenn
sie eine Aes Sedai vorweisen oder eine Frau, von der sie das behaupten, dann wird
man sie in unsere Mauern hereinlassen. Na ja, ich schätze, einige täten das
gern. Aber die meisten Leute wissen, was die Weißmäntel vorhaben, und sie
unterstützen den Statthalter. Keiner will, dass irgendeine harmlose alte Frau
verletzt wird, damit die Kinder eine Ausrede dafür haben, die Leute
aufzuhetzen.«
    Â»Das freut mich zu hören«, sagte Moiraine
trocken. Sie legte eine Hand auf den Arm des Wirts. »Ist Min noch da? Wenn ja,
möchte ich gern mit ihr sprechen.«
    Rand konnte Meister Fitchs Antwort nicht
verstehen, da in diesem Moment Bedienstete ankamen, die sie ins Bad führen
sollten. Moiraine und Egwene verschwanden im Schlepptau einer molligen Frau mit
offenem Lächeln und einer Ladung Handtücher auf dem Arm. Der Gaukler, Rand und
seine Freunde wurden von einem schlanken dunkelhaarigen Burschen namens Ara
geleitet. Rand versuchte, Ara über Baerlon auszufragen, doch der Mann war
ziemlich einsilbig. Er erwähnte nur, dass Rand einen eigenartigen Akzent habe,
und dann vertrieb der erste Anblick des Baderaums alle Gedanken an ein Gespräch
aus Rands Kopf. Ein Dutzend hoher Kupferbadewannen stand im Kreis auf dem
gefliesten Fußboden, der sich leicht zu einem Abfluss in der Mitte des großen
Raums mit hohen Steinwänden neigte. Auf einem Hocker hinter jeder Wanne lagen
ein dickes Handtuch und ein großes Stück gelber Seife, und an einer Wand
standen große schwarze Eisenkessel voll Wasser auf geöffneten Herdplatten. An
der Wand gegenüber flammten Holzscheite in einem tiefen offenen Kamin, der

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