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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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noch
zu der Wärme im Raum beitrug.
    Â»Fast so gut wie die Weinquellen-Schenke
zu Hause«, sagte Perrin gönnerhaft, wenn auch nicht gerade besonders
wahrheitsgemäß. Thom lachte schallend, und Mat spöttelte: »Es klingt, als
hätten wir einen Coplin mitgebracht, ohne es zu merken.«
    Rand legte seinen Umhang ab und zog sich
aus, während Ara vier der Kupferbadewannen füllte. Auch die anderen zögerten
nicht und taten es Rand nach, der als Erster seine Wanne auswählte. Sobald die
Kleider auf den Hockern aufgestapelt lagen, brachte Ara jedem einen großen
Eimer heißen Wassers und eine Schöpfkelle. Danach setzte er sich auf einen
Hocker neben der Tür, lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und blieb
in Gedanken versunken sitzen.
    Während sie den Schmutz einer Woche
wegschrubbten und mit Kellen voll heißen Wassers wegspülten, kam kaum ein
Gespräch auf. Dann setzten sie sich in die Wannen, um sich darin lange Zeit zu
aalen. Ara hatte das Wasser so erhitzt, dass es unter Seufzern des Wohlbehagens
eine Weile dauerte, bis sie endlich drin lagen. Die ohnehin schon warme Luft im
Raum wurde langsam feucht und heiß. Lange Zeit hörte man überhaupt nichts, bis
auf ein gelegentliches langes Ausatmen, wenn sich verspannte Muskeln lösten und
das Frösteln, das sie schon für gegeben erachtet hatten, aus ihren Knochen
verschwand.
    Â»Braucht ihr noch was?«, fragte Ara
unvermittelt. Er hatte keine Veranlassung, sich über die Akzente anderer
auszulassen, denn er und Meister Fitch klangen, als hätten sie den Mund voll
Brei. »Mehr Handtücher? Noch heißes Wasser?«
    Â»Nichts«, sagte Thom in seiner
volltönenden Stimme. Die Augen geschlossen, wedelte er großzügig mit der Hand.
»Geht und genießt den Abend. Später werde ich dafür sorgen, dass Ihr für Eure
Dienste großzügig entlohnt werdet.« Er rutschte tiefer in die Wanne hinein, bis
er bis auf Nasenhöhe von Wasser bedeckt war.
    Ara betrachtete die Hocker hinter den
Wannen, auf denen Kleider und sonstige Besitztümer aufgestapelt lagen. Er sah
den Bogen an, doch am längsten verweilte sein Blick auf Rands Schwert und
Perrins Axt. »Gibt es da unten, wo ihr herkommt, auch Unruhen?«, fragte er
plötzlich. »In den Flüssen oder wie ihr es nennt?«
    Â»Die Zwei Flüsse«, sagte Mat, wobei er
jedes Wort betonte. »Es heißt: die Zwei Flüsse. Was Unruhen betrifft, warum …«
    Â»Was meinst du mit ›auch‹?«, fragte Rand.
»Gibt es hier irgendwelche Unruhen?«
    Perrin, der das Bad sichtlich genoss,
murmelte: »Gut! Gut!« Thom richtete sich ein wenig auf und öffnete die Augen.
    Â»Hier?«, schnaubte Ara. »Unruhen?
Bergleute, die sich in der Morgendämmerung auf der Straße prügeln, bedeuten
noch keine Unruhen …« Er schwieg und blickte sie einen Moment lang an. »Ich
meinte die Art von Unruhen wie in Ghealdan«, erklärte er schließlich. »Nein,
bei euch wahrscheinlich nicht. Nichts als Schafe da unten, wie? Nicht böse
gemeint … Ich meinte einfach, dass es bei euch wahrscheinlich ruhig ist. Aber
es war schon ein eigenartiger Winter. Seltsame Geschichten in den Bergen.
Neulich hörte ich, dass oben in Saldaea Trollocs aufgetaucht sind. Aber das ist
natürlich eines der Grenzlande, nicht wahr?« Er redete nicht weiter, ließ den
Mund zunächst offen und klappte ihn dann zu, als sei er selbst überrascht, so
viel geredet zu haben.
    Rand hatte sich bei der Erwähnung von
Trollocs verkrampft, aber er bemühte sich, es zu verbergen, indem er seinen
Waschlappen über dem Kopf auswand. Als der Bursche weitersprach, entspannte er
sich wieder. Aber nicht alle hielten den Mund.
    Â»Trollocs?«, gluckste Mat. Rand spritzte
mit Wasser nach ihm, doch Mat wischte es sich nur grinsend aus dem Gesicht.
»Lass mich von Trollocs erzählen!«
    Zum ersten Mal, seit er in die Wanne
geklettert war, sprach Thom. »Warum kannst du das nicht lassen? Ich bin es
allmählich leid, meine eigenen Geschichten von dir wieder zu hören.«
    Â»Er ist ein Gaukler«, sagte Perrin,
worauf Ara ihm einen verächtlichen Blick zuwarf.
    Â»Ich habe den Mantel gesehen. Werdet Ihr
Eure Kunst hier zeigen?«
    Â»Augenblick mal!«, protestierte Mat. »Was
soll das heißen, dass ich Thoms Geschichten erzähle? Seid ihr alle …«
    Â»Du

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