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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Festung bereits gefallen ist? Erwartet man, dass der Drache ein Hochlord von
Tear ist?«
    Â»Das ist kaum zu erwarten«, sagte der
Gaukler trocken. »In Tear hasst man alles, was mit der Macht zu tun hat, sogar
noch mehr als in Amador, und Amador ist die Hochburg der Kinder des Lichts.«
    Â»Wie kann dann die Prophezeiung erfüllt
werden?«, fragte Rand. »Mir wäre es auch recht, wenn der Drache niemals
wiedergeboren würde, aber eine Prophezeiung, die nicht erfüllt werden kann,
ergibt nicht viel Sinn. Es klingt nach einer Geschichte, die man den Leuten
erzählt, damit sie glauben, dass der Drache niemals wiedergeboren wird. Stimmt
das?«
    Â»Junge, du stellst eine Unmenge von
Fragen«, sagte Thom. »Eine Prophezeiung, die ganz leicht erfüllt werden kann,
wäre doch nicht viel wert, oder?« Plötzlich wurde seine Stimme fröhlicher. »Wir
sind da.«
    Lan war an einem hohen Holzzaun stehen
geblieben. Er steckte die Klinge seines Dolchs zwischen zwei der Bretter.
Plötzlich brummte er zufrieden, und eine Tür im Zaun schwang wie ein Tor auf.
Es war tatsächlich ein Tor, das so gebaut war, dass man es eigentlich nur von
der anderen Seite öffnen konnte. Moiraine trat sogleich ein und zog Aldieb
hinter sich her. Lan bedeutete den anderen, dass sie folgen sollten, und machte
dann den Abschluss, wobei er das Tor hinter sich schloss.
    Auf der anderen Seite des Zauns fand sich
Rand im Stallhof einer Schenke wieder. Aus der Küche erklang lautes Treiben und
Klappern. Was ihn verblüffte, war die Größe der Schenke: Sie bedeckte eine
Fläche mehr als doppelt so groß wie die Weinquellen-Schenke, und war vier
Stockwerke hoch. Weit mehr als die Hälfte der Fenster war in der zunehmenden
Dämmerung bereits erleuchtet. Er staunte über diese Stadt und dass sie so viele
Fremde beherbergte.
    Kaum befanden sie sich mitten in dem
Stallhof, da erschienen auch schon drei Männer mit schmutzigen
Segeltuchschürzen unter dem breiten Torbogen des riesigen Stalls. Ein drahtiger
Bursche, der eine Mistgabel bei sich hatte, kam mit fuchtelnden Armen auf sie
zu.
    Â»Ihr könnt nicht von dort hereinkommen!
Ihr müsst nach vorn gehen!«
    Lans Hand bewegte sich wieder auf seinen
Geldbeutel zu, aber in diesem Augenblick kam ein weiterer Mann, genauso dick
wie Meister al’Vere, aus der Schenke geeilt. Haarbüschel standen hinter seinen
Ohren hervor, und seine blendend weiße Schürze wies ihn als Wirt dieser Schenke
aus. »Ist schon gut, Mutch«, sagte der Neuankömmling. »Diese Leute sind Gäste,
die ich erwartet habe. Kümmere dich um ihre Pferde.«
    Mutch fuhr sich mürrisch über die Stirn
und bedeutete seinen beiden Begleitern, ihm zu helfen. Rand und die anderen
holten hastig ihre Satteltaschen und Decken herunter, während sich der Wirt
Moiraine zuwandte. Er verbeugte sich tief vor ihr und sprach mit ehrlich
erfreutem Lächeln: »Willkommen, Frau Alys, willkommen! Es ist gut, Euch und
Meister Andra wiederzusehen. Sehr gut sogar. Ich habe die feinen Gespräche mit
Euch vermisst. Ja, wirklich. Ich muss sagen, ich habe mir Sorgen gemacht, weil
Ihr dort draußen auf dem Lande wart. Ich meine, in einer solchen Zeit, da das
Wetter verrückt spielt und die Wölfe in der Nacht schon vor der Mauer heulen.«
Plötzlich klatschte er sich mit beiden Händen auf den Bauch und schüttelte den
Kopf. »Hier stehe ich und rede, statt Euch hineinzubringen. Kommt! Kommt! Eine
heiße Mahlzeit und ein warmes Bett, das braucht Ihr jetzt. Und Ihr findet in
Baerlon nichts Besseres!«
    Â»Und auch ein heißes Bad, darf ich
hoffen, Meister Fitch?«, fragte Moiraine.
    Â»Aber natürlich – nur das Beste und
heißeste in ganz Baerlon!«, sagte der Wirt. »Kommt. Willkommen im Hirsch und Löwen . Willkommen in
Baerlon!«

KAPITEL 14

    Zum Hirsch und Löwen
    D ie Schenke war mindestens so
belebt, wie es die Geräusche von draußen schon angedeutet hatten. Die
Gesellschaft aus Emondsfelde folgte Meister Fitch durch den Hintereingang und
musste sich bald zwischen einem Strom von Männern und Frauen in langen Schürzen
hindurchwinden, die ihre Tabletts mit Speisen und Getränken hoch über die Köpfe
hielten. Die Träger murmelten hastige Entschuldigungen, wenn sie jemandem im
Weg waren, aber sie mäßigten ihre Schritte keineswegs. Einer der Männer erhielt
eilige Anweisungen von Meister

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