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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hat
drunten eine große Schlacht gegeben, sagt man. Eine richtig große.«
    Moiraine atmete leise und betont ein.
»Ich hatte gehört, dass Aes Sedai nach Ghealdan gingen.«
    Â»Ja, sind sie.« Avin nickte heftig. »Sie
sind wirklich nach Ghealdan gegangen, und das hat die Schlacht ausgelöst, hab
ich gehört. Man sagt, einige der Aes Sedai seien tot. Vielleicht auch alle.
Manche Leute mögen die Aes Sedai nicht, aber ich frag Euch, wer sonst soll ’nen
falschen Drachen aufhalten, eh? Und die verdammten Narren, die glauben, sie
wären männliche Aes Sedai, was ist mit denen? Klar sagen ein paar – aber nicht
die Weißmäntel und ich auch nicht, aber eben manche Leute –, dass dieser Bursche
wirklich der Wiedergeborene Drache ist. Ich hab gehört, dass er die Eine Macht
benutzen kann. Tausende folgen ihm schon.«
    Â»Sei kein Narr!«, fauchte Lan, und Avins
Gesicht nahm einen verletzten Ausdruck an.
    Â»Ich sag nur, was ich gehört hab, oder?
Nur was ich gehört hab, Meister Andra. Sie sagen – ein paar halt –, dass er mit
seiner Armee nach Osten und Süden marschiert, auf Tear zu.« Seine Stimme klang
bedeutungsschwanger. »Man sagt, er nennt sie das Drachenvolk.«
    Â»Namen bedeuten wenig«, sagte Moiraine
ruhig. Falls sie das Gehörte beunruhigte, ließ sie es sich nicht anmerken. »Du
könntest deinen Maulesel Drachenvolk nennen, wenn es dir Spaß macht.«
    Â»Unwahrscheinlich, Herrin.« Avin
schmunzelte. »Nicht, wenn die Weißmäntel in der Gegend sind. Ich glaube auch
nicht, dass irgendjemand sonst den Namen gern hören würde. Ich weiß schon, was
Ihr meint, aber … O nein, Herrin, nicht meinen Maulesel!«
    Â»Zweifellos eine weise Entscheidung«,
kommentierte Moiraine. »Jetzt müssen wir weiter.«
    Â»Und macht Euch keine Sorgen, Herrin«,
sagte Avin mit einer tiefen Verbeugung. »Ich hab niemanden gesehn.« Er lief zum
Tor und schloss es mit ruckartigen Bewegungen. »Hab niemanden und nichts
gesehn.« Das Tor schlug zu, und mit einem Seil zog er den Riegel herunter. »In
Wirklichkeit, Herrin, ist dieses Tor schon tagelang nicht mehr geöffnet
worden.«
    Â»Das Licht leuchte dir, Avin«, sagte
Moiraine.
    Als sie weitergingen, sah Rand sich noch
einmal um, und da stand Avin immer noch vor dem Torflügel. Er schien mit einem
Zipfel seines Umhangs eine Münze zu polieren und dabei vor sich hin zu lachen.
    Der Weg führte sie durch ungepflasterte
Straßen, die kaum zwei Wagen breit waren, gesäumt von Lagerhäusern und hohen
Holzzäunen. Rand ging eine Weile neben dem Gaukler her. »Thom, was bedeutet das
ganze Gerede über Tear und das Drachenvolk? Tear ist doch eine Stadt ganz unten
am Meer der Stürme, nicht wahr?«
    Â»Der Karaethon-Zyklus«, erwiderte Thom kurz angebunden.
    Rands Augen weiteten sich. Die Prophezeiungen des Drachen. »Keiner erzählt solche Geschichten im Gebiet der Zwei Flüsse. Jedenfalls nicht
in Emondsfelde. Die Dorfheilerin zöge ihnen die Haut bei lebendigem Leib ab,
wenn sie es täten.«
    Â»Ja, ich glaube, das täte sie«, sagte
Thom trocken. »Tear ist der größte Hafen am Meer der Stürme, und der Stein von
Tear ist die Festung, die ihn bewacht. Man sagt, der Stein sei die erste
Festung, die nach der Zerstörung der Welt erbaut wurde, und in dieser langen
Zeit ist sie niemals gefallen, obwohl mehr als eine Armee sie angegriffen hat.
Eine der Prophezeiungen besagt, der Stein von Tear werde niemals fallen, bis
das Drachenvolk kommt. In einer anderen Weissagung wird behauptet, der Stein
werde nicht fallen, bis der Drache das Schwert, das
nicht berührt werden kann , in seiner Hand
führt.« Thom verzog das Gesicht. »Der Fall des Steins wird einer der
wichtigsten Beweise dafür sein, dass der Drache wiedergeboren wurde. Möge der
Stein stehen, bis ich zu Staub geworden bin.«
    Â»Das Schwert, das
nicht berührt werden kann ?«
    Â»So heißt es. Ich weiß nicht, ob es
wirklich ein Schwert ist. Was auch immer: Es liegt im Herzen des Steins, der
inneren Zitadelle dieser Festung. Keiner außer den Hochlords von Tear kann
diesen Teil betreten, und sie verraten nicht, was dort drinnen liegt. Zumindest
verraten sie es den Gauklern nicht.«
    Rand runzelte die Stirn. »Der Stein kann
nicht fallen, bis der Drache das Schwert führt, aber wie kann er das, ohne dass
die

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