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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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noch auf den
Fersen und wartete. Das Prickeln war so stark, dass er beinahe zitterte; er
fühlte sich so, als verbrenne er innerlich.
    Mat trat aus dem Laden und starrte ihn
an. »Du bist nicht krank«, sagte er schließlich. »Du bist verrückt!«
    Rand atmete tief ein, und mit einem
Schlag war alles vorbei wie eine geplatzte Seifenblase. Er taumelte, als ihm
bewusst wurde, was er getan hatte. Er leckte sich die Lippen und bemühte sich,
Mats Blick standzuhalten. »Ich denke, wir kehren besser zur Schenke zurück«,
sagte er unsicher.
    Â»Ja«, sagte Mat. »Ja, ich glaube auch,
das ist das Beste.«
    Die Straße hatte sich langsam wieder
gefüllt, und mehr als ein Passant sah die beiden Jungen an und murmelte einem
Begleiter etwas zu. Rand war sicher, dass sich die Geschichte wie ein Lauffeuer
ausbreiten würde. Ein Verrückter hatte versucht, sich mit drei Kindern des
Lichts anzulegen. Das war ein guter Gesprächsstoff. Vielleicht
treiben die Träume mich zum Wahnsinn.
    Die beiden verliefen sich mehrmals im
Straßengewirr, doch nach einer Weile schlossen sie sich Thom Merrilin an, der
erhobenen Hauptes durch die Menge stolzierte. Der Gaukler sagte, er sei hier,
um sich etwas die Beine zu vertreten und frische Luft zu schnappen, aber immer
wenn jemand seinen vielfarbigen Umhang näher betrachtete, verkündete er mit
hallender Stimme: »Ich werde nur heute Abend im Hirsch
und Löwen auftreten.«
    Es war Mat, der ziemlich verworren von
dem Traum zu erzählen begann und ob sie Moiraine davon etwas sagen sollten oder
nicht, aber Rand griff dann und wann ein, denn es gab Unterschiede in ihren
Erinnerungen. Vielleicht war ja auch jeder Traum ein
bisschen anders, dachte er.
    Sie waren mit dem Erzählen noch nicht
weit gekommen, als Thom ihnen endlich die volle Aufmerksamkeit widmete. Als
Rand Ba’alzamon erwähnte, packte der Gaukler beide Jungen an den Schultern und
befahl ihnen, den Mund zu halten, erhob sich auf Zehenspitzen, um über die
Köpfe der Menge zu blicken, und führte sie dann aus dem Gewühl in eine
Sackgasse, die bis auf ein paar Kisten und einen abgemagerten hellbraunen Hund,
der in einer Ecke vor der Kälte Schutz suchte, verlassen war.
    Thom blickte in die Menge hinaus und
suchte nach Leuten, die möglicherweise stehen blieben, um sie zu belauschen,
bevor er sich wieder Rand und Mat zuwandte. Der Blick aus seinen blauen Augen
bohrte sich in ihren Blick, zwischendurch aber wanderte er in Richtung
Straßeneinmündung. »Sagt niemals mehr diesen Namen, wenn Fremde zuhören
können.« Seine Stimme war leise, aber eindringlich. »Nicht einmal dort, wo ein
Fremder vielleicht zuhören könnte. Es ist ein sehr gefährlicher Name, sogar dann, wenn sich keine
Kinder des Lichts auf den Straßen befinden.«
    Mat schnaubte. »Ich könnte dir etwas über
die Kinder des Lichts erzählen«, sagte er mit einem höhnischen Seitenblick auf
Rand. Thom überhörte die Bemerkung. »Wenn nur einer von euch diesen Traum gehabt
hätte …« Er zupfte zornig an seinem Schnurrbart. »Sagt mir alles, woran ihr
euch erinnern könnt. Jede Einzelheit.« Während er zuhörte, blieb er stets
wachsam und beobachtete die Straße. »… er nannte die Namen von Männern, die
angeblich benutzt wurden«, sagte Rand schließlich. Er war sicher, alles andere
berichtet zu haben. »Guaire Amalasan. Raolin Dunkelbann.«
    Â»Davian«, fügte Mat hinzu, bevor Rand
weitersprechen konnte. »Und Yurian Steinbogen.«
    Â»Und Logain«, beendete Rand die
Aufzählung.
    Â»Gefährliche Namen«, sagte Thom leise.
Seine Augen schienen sie noch eindringlicher als zuvor zu durchbohren. »Fast
genauso gefährlich wie jener andere, so oder so. Alle sind tot bis auf Logain.
Einige davon schon lange. Raolin Dunkelbann seit beinahe zweitausend Jahren.
Aber er ist immer noch gefährlich. Am besten sprecht ihr die Namen nicht laut
aus, selbst wenn ihr allein seid. Die meisten Leute können nichts damit
anfangen, aber wenn der Falsche zuhört …«
    Â»Aber wer waren sie?«, fragte Rand.
    Â»Männer«, murmelte Thom, »die an den
Säulen des Himmels rüttelten und die Grundmauern der Welt erschütterten.« Er
schüttelte den Kopf. »Es spielt keine Rolle. Vergesst sie. Sie sind zu Staub
geworden.«
    Â»Wurden sie benutzt, wie er behauptete?«,
fragte

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