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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verlassen hat. Möglich, dass er weglief und nicht mehr
innehielt, bis er hier ankam. Aber warum ist er jetzt wieder weggelaufen?«
    Rand schüttelte den Kopf und verwünschte
die Bewegung gleich wieder. Es war ein Gefühl, als werde ihm der Kopf gleich
abfallen. »Ich weiß auch nicht … außer er hat Angst vor … Frau Alys.« Es war
nicht leicht, die Zunge immer im Zaum zu halten. »Sie soll nicht erfahren, dass
er hier ist. Ich musste ihm versprechen, dass ich es ihr nicht erzähle.«
    Â»Also, dieses Geheimnis werde ich auch
wahren«, sagte Mat. »Ich wünschte, sie wüsste auch nicht, wo ich bin.«
    Â»Mat?« Die Leute strömten immer noch
vorbei, ohne sie zu beachten, aber Rand senkte trotzdem die Stimme und beugte
sich näher zu Mat hinüber. »Mat, hattest du letzte Nacht einen Albtraum? Von
einem Mann, der eine Ratte tötete?«
    Mat sah ihn mit großen Augen an. »Du
auch?«, fragte er schließlich. »Und Perrin auch, schätze ich. Ich hätte ihn
heute Morgen beinahe gefragt, aber … Er muss es auch geträumt haben. Blut und
Asche! Jetzt bringt uns jemand dazu, scheußliche Dinge zu träumen. Rand, ich
wünschte, niemand wüsste, wo ich bin.«
    Â»Heute Morgen lagen überall in der Schenke
tote Ratten herum. Ihr Rückgrat war gebrochen.« Die eigene Stimme hallte ihm in
den Ohren wider. Falls er krank wurde, musste er zu Moiraine gehen. Er war
überrascht, dass ihn der Gedanke, die Eine Macht werde bei ihm angewandt, nicht
weiter störte.
    Mat holte tief Luft und blickte sich um,
als überlege er, wohin er gehen könne. »Was geschieht mit uns, Rand?«
    Â»Ich weiß es nicht. Ich werde Thom um Rat
fragen. Ob ich … jemandem davon erzählen soll?«
    Â»Nein! Nicht ihr. Vielleicht ihm, aber
ihr nicht.«
    Mats Weigerung überraschte Rand. »Dann
hast du ihm geglaubt?« Er musste gar nicht erklären, wen er mit ›ihm‹ meinte;
die Grimasse auf Mats Gesicht verriet ihm, dass er verstand.
    Â»Nein«, sagte Mat langsam. »Es sind alles
Möglichkeiten … Wenn wir es ihr sagen und er hat gelogen, dann geschieht
vielleicht gar nichts. Aber vielleicht ist die Tatsache, dass er in unseren
Träumen war, genug, um … Ich weiß nicht.« Er schwieg und schluckte. »Wenn wir
ihr nichts erzählen, haben wir vielleicht weitere Träume. Ratten oder nicht,
Träume sind besser als … Erinnerst du dich an die Fähre? Ich sage, wir halten
den Mund.«
    Â»Abgemacht.« Rand erinnerte sich an die
Fähre und auch an Moiraines Drohung, aber alles schien bereits so weit
zurückzuliegen.
    Â»Perrin wird nichts verraten, oder?«,
fuhr Mat fort. Er stellte sich auf die Zehenspitzen. »Wir müssen zu ihm zurück.
Wenn er es ihr erzählt, dann kommt es heraus, dass wir alle diese Träume
hatten. Du kannst darauf wetten. Komm!« Er marschierte strammen Schrittes durch
die Menge. Rand stand da und blickte ihm nach, bis Mat zurückkam und ihn
packte. Bei der Berührung zwinkerte er und folgte dann dem Freund.
    Â»Was ist mit dir los?«, fragte Mat.
»Schläfst du schon wieder ein?«
    Â»Ich denke, ich bin erkältet«, sagte
Rand. Sein Kopf war so angespannt wie ein Trommelfell und fast so leer wie eine
Trommel.
    Â»Du kannst etwas Hühnersuppe essen, wenn
wir wieder in der Schenke sind«, sagte Mat. Er schwatzte andauernd weiter,
während sie sich durch die vollen Straßen drängten. Rand strengte sich an, ihm
zuzuhören und sogar von Zeit zu Zeit etwas einzuwerfen, aber es strengte ihn
an. Er war nicht müde; er wollte nicht schlafen. Er fühlte sich nur so, als ob
er dahintriebe. Nach einer Weile bemerkte er, dass er Mat von Min erzählte.
»Ein Dolch mit einem Rubin?«, fragte Mat. »Das gefällt mir. Aber ich weiß
nichts von dem Auge. Bist du sicher, dass sie es nicht erfunden hat? Mir
scheint, wenn sie wirklich eine Wahrsagerin ist, müsste sie eigentlich wissen,
was das alles bedeuten soll.«
    Â»Sie sagte nicht, dass sie Wahrsagerin
sei«, entgegnete Rand. »Ich glaube, sie sieht nur Dinge. Denk daran, Moiraine
sprach mit ihr, als wir badeten. Und sie weiß, wer Moiraine ist.«
    Mat sah ihn vorwurfsvoll an. »Ich dachte,
wir sollten diesen Namen nicht aussprechen.«
    Â»Nein«, murmelte Rand. Er rieb sich mit
beiden Händen den Kopf. Es war so schwer, sich auf irgendetwas

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