Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Mat scharf an. Die Erleuchtung breitete
sich langsam auf seinem Gesicht aus. »Teil wovon?«, flüsterte Thom. »Weiß dieses
Mädchen etwas?«
    Während Rand noch überlegte, was er sagen
sollte, sprach Mat bereits: »Natürlich gehört sie dazu«, sagte er ärgerlich.
»Sie ist ein Teil des Pechs, das wir seit der Winternacht hatten. Vielleicht
ist es für euch keine große Sache, die Dorfheilerin hier vorzufinden, aber ich
sähe beinahe noch lieber die Weißmäntel hier als sie.«
    Â»Sie sah, wie Nynaeve ankam«, sagte Rand.
»Sie sah auch, dass sie sich mit Frau Alys unterhielt, und dachte, sie könne
etwas mit uns zu tun haben.« Thom sah ihn von der Seite her an, und sein
Schnauben brachte seine Schnurrbarthaare durcheinander, aber die anderen
schienen Rands Erklärung zu akzeptieren. Er hatte nicht gern Geheimnisse vor
seinen Freunden, aber Mins Geheimnis konnte für sie selbst genauso gefährlich
werden wie für ihre ganze Gruppe.
    Perrin blieb plötzlich vor einer Tür
stehen, und trotz seiner Größe schien er ängstlich zu zögern. Er atmete tief
ein, sah seine Begleiter an, atmete noch einmal durch, öffnete dann langsam die
Tür und ging hinein. Einer nach dem anderen folgte ihm. Rand betrat als Letzter
den Raum und schloss die Tür mit äußerstem Widerstreben hinter sich.
    Es war der Raum, in dem sie am Abend
zuvor gegessen hatten. Im Kamin prasselte ein Feuer. Auf dem Tisch stand ein glänzendes
Silbertablett mit einer Kanne und Bechern. Moiraine und Nynaeve saßen an den
gegenüberliegenden Tischenden. Keine wandte den Blick von der anderen.
Moiraines Hände ruhten auf dem Tisch, genauso bewegungslos wie ihr Gesicht.
Nynaeves Zopf war über ihre Schulter nach vorn geschlungen, und das Ende lag in
ihrer Faust verborgen. Sie zupfte immer wieder ein wenig daran, so wie sie es
zu tun pflegte, wenn sie dem Dorfrat noch sturer als üblicherweise
gegenüberstand. Perrin hatte Recht. Trotz des Feuers war die Atmosphäre eisig kalt, und die Kälte
ging von den beiden Frauen am Tisch aus.
    Lan lehnte am Kaminsims, starrte in die
Flammen und rieb seine Hände, um sie zu wärmen. Egwene lehnte mit dem Rücken an
der Wand. Sie hatte ihren Umhang um und die Kapuze über den Kopf gezogen. Thom,
Mat und Perrin blieben unsicher an der Tür stehen.
    Rand fühlte sich alles andere als wohl in
seiner Haut. Doch er zuckte die Achseln und ging zum Tisch. Manchmal muss man den Wolf bei den Ohren packen, machte er sich selbst Mut. Allerdings erinnerte er sich auch
an ein anderes Sprichwort: Wenn du einen Wolf an den
Ohren hältst, ist es genauso schwer, loszulassen, wie sich festzuhalten. Er fühlte Moiraines Blick und den von Nynaeve, und sein
Gesicht begann zu brennen, aber er nahm trotzdem zwischen den beiden Platz.
    Nach kurzem Zögern traten Egwene und
Perrin und schließlich auch Mat vor, gingen zum Tisch und setzten sich neben
Rand in die Mitte. Egwene zog ihre Kapuze noch weiter vor, und sie alle
vermieden es, irgendjemanden anzusehen.
    Â»Also«, schnaubte Thom, der neben der Tür
stand, »so viel wäre nun geschafft.«
    Lan verließ den Kamin und füllte einen
der silbernen Becher mit Wein. »Da nun alle hier sind, werdet Ihr dies
vielleicht endlich von mir annehmen.« Er bot Nynaeve den Becher an. Sie
betrachtete ihn misstrauisch. »Keine Angst«, sagte er geduldig. »Ihr habt
gesehen, wie der Wirt den Wein brachte, und keiner von uns hatte Gelegenheit,
etwas hineinzutun.«
    Der Mund der Dorfheilerin verzog sich bei
dem Wort Angst zornig,
doch sie nahm den Becher und murmelte: »Danke.«
    Â»Ich möchte gern wissen«, sagte er, »wie
Ihr uns gefunden habt.«
    Â»Ich auch.« Moiraine beugte sich gespannt
vor. »Vielleicht seid Ihr jetzt gewillt zu sprechen, nachdem Egwene und die
Jungen zu Euch gebracht wurden.«
    Nynaeve nippte an dem Wein, bevor sie der
Aes Sedai antwortete. »Ihr konntet nirgendwo anders als nach Baerlon hingehen.
Um sicher zu gehen, folgte ich eurer Spur. Ihr seid ja ganz schön im Zickzack
geritten. Aber ich schätze, ihr hattet kein Interesse daran, anständigen Leuten
über den Weg zu laufen.«
    Â»Ihr … seid unserer Spur gefolgt?«,
wollte Lan wissen, der zum ersten Mal, seit Rand ihn kannte, wirklich
überrascht wirkte. »Ich muss wohl leichtsinnig geworden sein.«
    Â»Ihr habt nicht viele

Weitere Kostenlose Bücher