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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Und natürlich auch Hilfe für alle, die verletzt
wurden. Alles Weitere würde sie aber nur gefährden. Es ist keineswegs einfach,
wie Ihr seht. Lan.« Der Behüter ließ sein Pferd wenden und ritt los.
    Von Zeit zu Zeit blickte Rand zurück.
Schließlich war alles, was er noch sehen konnte, das Glühen unter den Wolken,
und dann verlor sich auch das in der Dunkelheit. Er hoffte, dass Min nichts
geschehen war.
    Die Nacht war immer noch pechschwarz, als
Lan sie endlich von der festgetrampelten Straße wegführte und abstieg. Rand
schätzte, dass es nur noch wenige Stunden bis zum Morgen waren. Sie legten den
Pferden Fußfesseln an, ließen sie aber voll gesattelt stehen und bereiteten
sich ein kaltes Lager. »Eine Stunde«, ermahnte Lan sie, als sich jeder außer
ihm in eine Decke wickelte. Er würde Wache stehen, während sie schliefen. »Eine
Stunde, dann müssen wir uns wieder auf den Weg machen.« Stille senkte sich über
sie.
    Nach ein paar Minuten flüsterte Mat Rand
etwas so leise zu, dass er es kaum hören konnte: »Ich frage mich, was Dav mit
dem Dachs angefangen hat.« Rand schüttelte schweigend den Kopf, und Mat zögerte.
Schließlich sagte er: »Ich dachte, wir seien sicher, weißt du, Rand? Kein
Anzeichen einer Verfolgung, seit wir den Taren überquerten, und dann waren wir
auch noch in einer befestigten Stadt. Ich dachte, wir seien außer Gefahr. Und
dann dieser Traum. Und ein Blasser. Werden wir jemals wieder in Sicherheit
sein?«
    Â»Nicht, bevor wir Tar Valon erreichen«,
sagte Rand. »Das hat sie uns gesagt.«
    Â»Werden wir uns dann in Sicherheit
befinden?«, fragte Perrin leise, und alle drei schauten hinüber zu der schattenhaften
Erhebung am Boden, die von der Aes Sedai zu sehen war. Lan war mit der
Dunkelheit verschmolzen; er konnte überall sein.
    Rand gähnte anhaltend. Die anderen
zuckten bei dem Geräusch nervös zusammen. »Ich glaube, wir sollten ein wenig
schlafen«, sagte er. »Wach zu bleiben hilft uns auch nicht, Antworten auf
unsere Fragen zu finden.«
    Perrin sagte ruhig: »Sie hätte etwas tun
sollen.«
    Keiner antwortete.
    Rand drehte sich auf die Seite, um eine
Wurzel zu meiden, legte sich auf den Rücken, rollte sich von einem Stein weg
auf den Bauch und lag schon wieder auf einer Wurzel. Sie hatten nicht gerade an
einem guten Lagerplatz Halt gemacht, keinem wie jene, die der Behüter auf
seinem Weg vom Taren nach Norden ausgewählt hatte. Er schlief mit dem Gedanken
ein, ob ihn die in seine Rippen gebohrten Wurzeln wohl zum Träumen bringen
würden, und erwachte, als Lan seine Schulter berührte. Seine Rippen schmerzten,
und er war dankbar dafür, dass er sich nicht an irgendwelche Träume erinnern
konnte, falls er überhaupt welche gehabt hatte. Es war kurz vor Anbruch der
Dämmerung, und als die Decken eingerollt und hinter die Sättel geschnallt
waren, ließ Lan sie weiter nach Osten reiten. Bei Sonnenaufgang bereiteten sie
sich mit rotgeränderten Augen ein Frühstück mit Brot und Käse und Wasser und
aßen im Reiten. Ihre Umhänge hatten sie zum Schutz gegen den Wind eng um sich
geschlungen. Alle außer Lan natürlich. Er aß, und seine Augen wiesen keine
roten Ränder auf, und er duckte sich nicht in den Sattel. Er hatte wieder seinen
farbverändernden Umhang angelegt, und der flatterte um seine Gestalt, wechselte
von Grau zu Grün, doch er achtete nur darauf, dass er seinen Schwertarm frei
hielt. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, aber seine Augen suchten fortwährend,
als erwarte er ständig einen Überfall.

KAPITEL 18

    Die Straße nach Caemlyn
    D ie Straße nach Caemlyn
unterschied sich nicht wesentlich von der Nordstraße durch das Gebiet der Zwei
Flüsse. Sie war natürlich um einiges breiter und zeigte deutlich mehr Merkmale
von Beanspruchung, aber sie bestand aus festgetrampeltem Lehm und wurde auf
beiden Seiten von Bäumen gesäumt, die man auch in den Zwei Flüssen hätte finden
können, besonders jetzt, da nur die Nadelbäume Grün zeigten.
    Das umliegende Land sah allerdings anders
aus, denn gegen Mittag erreichten sie ein Gebiet niedriger Hügel. Zwei Tage
lang führte die Straße durch diese Hügel. Als sich der Einfallswinkel des
Sonnenlichts jeden Tag ein wenig veränderte, wurde ihnen klar, dass sich die so
gerade erscheinende Straße auf ihrem Weg nach Osten in

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