Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
an
ihren Zügeln. Alle außer Lan und Moiraine. Der Behüter und die Aes Sedai sahen
sich lange an.
    Â»Lasst sie weiterreiten, Moiraine Sedai«,
sagte Lan schließlich. »Ich werde zurückkehren, sobald ich nur kann. Falls ich
versage, werdet Ihr es wissen.« Er legte eine Hand auf Mandarbs Sattel, sprang
mit einem Satz auf den Rücken des schwarzen Hengstes und galoppierte den Hügel
hinunter. Er ritt gen Westen. Die Hörner erklangen wieder.
    Â»Das Licht sei mit Euch, letzter Lord der
Sieben Türme«, sagte Moiraine so leise, dass Rand es kaum hören konnte. Sie
holte tief Luft und wandte Aldieb in Richtung Osten. »Wir müssen weiter«, sagte
sie und ritt in langsamem, gleichmäßigem Tempo los. Die anderen folgten ihr in
einer Linie.
    Rand drehte sich einmal im Sattel um und
wollte nach Lan sehen, aber der Behüter war bereits zwischen den niedrigen
Hügeln und kahlen Bäumen außer Sicht geraten. Letzter Lord der Sieben Türme
hatte sie ihn genannt. Er fragte sich, was das heißen mochte. Er hatte nicht
geglaubt, dass noch jemand außer ihm die Worte verstanden haben konnte, doch
Thom kaute an den Enden seines Schnurrbarts, und sein Gesicht zeigte einen
nachdenklichen Ausdruck … Der Gaukler schien eine Menge zu wissen.
    Die Hörner riefen und antworteten noch
einmal hinter ihnen. Rand rutschte im Sattel hin und her. Diesmal waren sie
näher, da war er sich ganz sicher. Acht Meilen. Vielleicht sieben. Mat und
Egwene blickten sich um, und Perrin duckte sich, als erwarte er, dass ihn etwas
im Rücken treffen werde. Nynaeve ritt schneller, um mit Moiraine zu sprechen.
    Â»Können wir nicht schneller reiten?«,
fragte sie. »Diese Hörner kommen näher.«
    Die Aes Sedai schüttelte den Kopf. »Und
warum lassen sie uns wissen, dass sie da sind? Vielleicht gerade, damit wir uns
beeilen und nicht darüber nachdenken, was uns da vorn erwarten mag.«
    Sie behielten ihr Tempo bei. Von Zeit zu
Zeit schrien die Hörner hinter ihnen auf, und jedes Mal klangen sie näher. Rand
bemühte sich, nicht nachzurechnen, wie nahe sie sein könnten, aber bei jedem
blechernen Wehklagen rechnete sein Verstand ungebeten mit. Fünf Meilen, dachte
er gerade voller Grauen, da kam Lan in vollem Galopp hinter ihnen den Hügel
hoch.
    Auf Moiraines Höhe hielt er den Hengst
an. »Mindestens drei Fäuste Trollocs, und jede von einem Halbmenschen
angeführt. Vielleicht sind es auch fünf.«
    Â»Wenn Ihr ihnen nahe genug wart, um sie
sehen zu können«, sagte Egwene besorgt, »dann könnten sie Euch auch gesehen
haben. Sie sind Euch vielleicht auf den Fersen.«
    Â»Sie sahen ihn nicht.« Nynaeve richtete
sich im Sattel auf, als alle sie anblickten. »Erinnert Ihr euch? Ich bin seiner
Spur gefolgt.«
    Â»Ruhe!«, befahl Moiraine. »Lan will uns
sagen, dass uns vielleicht an die fünfhundert Trollocs folgen.« Erschüttertes
Schweigen, und dann sagte Lan: »Und sie holen auf. In einer Stunde oder noch
weniger haben sie uns erreicht.«
    Die Aes Sedai meinte, mehr zu sich selbst
als zu den anderen gewandt: »Wenn sie so viele zur Verfügung haben, warum
wurden sie nicht schon in Emondsfelde eingesetzt? Und wenn nicht, wie haben sie
die alle so schnell hierher bekommen?«
    Â»Sie rücken auf breiter Front an, um uns
vor sich herzutreiben«, sagte Lan. »Außerdem haben sie auch Kundschafter
vorgeschickt.«
    Â»Wohin wollen sie uns treiben?«,
überlegte Moiraine. Wie zur Antwort erklang im Westen in einiger Entfernung ein
Horn wie ein lang gezogener Klagelaut, der diesmal von anderen vor ihnen beantwortet
wurde. Moiraine hielt Aldieb an. Die anderen folgten ihrem Beispiel. Thom und
die Emondsfelder blickten sich ängstlich um. Hörnerklang vor ihnen und hinter
ihnen. Rand glaubte, aus den Tönen einen gewissen Triumph herauszuhören.
    Â»Was machen wir jetzt?«, fragte Nynaeve
zornig. »Wohin sollen wir uns wenden?«
    Â»Alles, was noch übrig bleibt, sind der
Norden und der Westen«, sagte Moiraine. Es war mehr ein lautes Denken als eine
Antwort auf die Frage der Dorfheilerin. »Im Süden liegen die Hügel von Abscher,
kahl und tot, und der Taren. Aber es gibt hier keinen Übergang und kein Boot.
Im Norden könnten wir den Arinelle vor Einbruch der Dunkelheit erreichen, und
dort ist es auch möglich, das Boot eines Händlers zu finden. Wenn das Eis

Weitere Kostenlose Bücher