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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sollten Moiraine erst fragen«, sagte
Perrin, und Mat hob nun die Hände in einem Anfall von Verzweiflung. »Moiraine
fragen? Denkst du, sie wird uns aus ihrer Sichtweite lassen? Und wie steht’s
mit Nynaeve? Blut und Asche, Perrin, warum willst du nicht auch noch Frau
Luhhan fragen, wenn du schon dabei bist?«
    Perrin nickte zögernd, und Mat wandte
sich grinsend an Rand. »Wie steht’s mit dir? Eine richtige Stadt? Mit
Palästen!« Er lachte hinterhältig. »Und keine Weißmäntel, die uns anstarren.«
    Rand warf ihm einen spöttischen Blick zu,
zögerte aber nur kurz. Diese Paläste hätten aus einer Gauklergeschichte stammen
können. »Ich bin dabei!«
    Sie bewegten sich ganz leise, damit man
sie in dem vorderen Saal nicht hören konnte, und verließen das Gebäude über die
Gasse. Sie folgten ihr von der Vorderfront des Gebäudes bis zu einer Straße.
Sie gingen schnell, und als sie sich einen Häuserblock weit von dem weißen
Steingebäude entfernt hatten, begann Mat plötzlich zu hüpfen und zu tanzen.
    Â»Frei.« Er lachte. »Frei!« Er ging
langsamer, bis er schließlich einen Kreis beschrieb und dabei alles um sich
herum betrachtete und immer weiter lachte. Die Nachmittagsschatten erstreckten
sich lang und gezackt, und die sinkende Sonne färbte die in Ruinen liegende
Stadt golden. »Habt ihr euch je einen solchen Ort erträumt? Habt ihr das?«
    Perrin lachte auch, aber Rand zuckte nur
die Achseln. Das glich in nichts der Stadt aus seinem ersten Traum, aber
dennoch … »Wenn wir noch etwas sehen wollen«, sagte er, »dann sollten wir
losmarschieren. Es wird nicht mehr lange hell sein.«
    Mat wollte einfach alles sehen, so schien
es jedenfalls, und er riss mit seiner Begeisterung die anderen mit. Sie
kletterten über verstaubte Brunnen, deren Wasserbecken groß genug waren, um
alle Emondsfelder auf einmal unterzubringen, und liefen in die größten Gebäude
hinein und wieder heraus, die sie finden konnten. Einiges verstanden sie,
anderes nicht. Ein Palast war immer noch ein Palast, aber was konnte man mit
einem Gebäude anfangen, das nur aus einer runden, weißen Kuppel bestand, außen
so groß wie ein ganzer Hügel und mit einem riesenhaften Saal im Inneren? Und
was sollte dieser von Mauern begrenzte Platz ohne Dach, mit Reihe auf Reihe auf
Reihe von Steinbänken außenherum?
    Mat wurde ungeduldig, als sie nichts
außer Staub, Schutt und verblassten Wandbehängen fanden, die bei der leisesten
Berührung zerfielen. Einmal waren Holzstühle an einer Mauer aufgestapelt, doch
als Perrin versuchte, einen davon aufzuheben, zerfielen sie alle.
    Die Paläste mit ihren riesigen leeren
Sälen ließen Rand oft an die Menschen denken, die sie einst bewohnt hatten. Er
glaubte, dass alle Einwohner der Zwei Flüsse unter dieser runden Kuppel Platz
gefunden hätten, und was den Ort mit den Steinbänken betraf … Er konnte sich
beinahe vorstellen, die Menschen in den Schatten zu erkennen, wie sie
missbilligend den drei Eindringlingen zusahen, die ihre Ruhe störten.
    Schließlich wurde selbst Mat müde, auch
wenn die Gebäude noch so beeindruckend waren, und er erinnerte sich daran, dass
er in der Nacht zuvor nur eine Stunde lang geschlafen hatte. Alle begannen,
sich daran zu erinnern. Gähnend saßen sie auf den Stufen vor einem hohen
Gebäude, an dessen Vorderseite viele Reihen hoher Steinsäulen standen, und
stritten sich darüber, was sie als Nächstes machen sollten.
    Â»Zurückgehen«, sagte Rand, »und etwas
schlafen.« Er hielt sich den Handrücken vor den Mund. Als er wieder zu sprechen
in der Lage war, sagte er: »Schlafen. Das ist alles, was ich will.«
    Â»Du kannst doch immer schlafen«, sagte
Mat verächtlich. »Schau mal, wo wir uns hier befinden. Eine Ruinenstadt.
Schätze.«
    Â»Schätze?« Perrins Kiefer knackten. »Hier
gibt es keinen Schatz. Es gibt nichts als Staub.«
    Rand hob die Hand an die Stirn, damit er
nicht von der Sonne geblendet wurde, die wie ein roter Ball über den Dächern
hing. »Es wird spät, Mat. Bald ist es dunkel.«
    Â»Es könnte Schätze geben«, beharrte Mat.
»Auf jeden Fall möchte ich auf einen der Türme steigen. Schaut mal den dort
drüben an. Er ist unversehrt geblieben. Ich wette, von dort droben kann man
meilenweit sehen. Was meint ihr?«
    Â»Die

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