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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Türme sind nicht sicher«, sagte eine
Männerstimme hinter ihnen.
    Rand sprang auf die Füße und wirbelte
herum, wobei er sein Schwert am Griff packte. Die anderen waren genauso
schnell. Ein Mann stand im Schatten unter den Säulen oben an der Treppe. Er
trat einen halben Schritt vor, hob die Hand, um seine Augen zu schützen, und
trat wieder zurück. »Vergebt mir«, sagte er weich. »Ich bin eine ganze Zeit
drinnen im Dunkeln gewesen. Meine Augen sind noch nicht an das Licht gewöhnt.«
    Â»Wer seid Ihr?« Rand hielt den Akzent des
Mannes für eigenartig, sogar nach dem, was sie in Baerlon gehört hatten; er
betonte einige Worte so seltsam, dass Rand sie kaum verstehen konnte. »Was
macht Ihr hier? Wir dachten, die Stadt sei verlassen.«
    Â»Ich heiße Mordeth.« Er legte eine Pause
ein, als erwarte er, dass sie den Namen erkannten. Als sie ihn fragend ansahen,
murmelte er etwas vor sich hin und fuhr fort: »Ich könnte euch dasselbe fragen.
Es ist schon lange niemand mehr in Aridhol gewesen. Lange, lange Zeit. Ich
hätte nicht gedacht, dass ich auf der Straße drei jungen Männern begegne.«
    Â»Wir sind auf dem Weg nach Caemlyn«,
sagte Rand. »Wir sind hier geblieben, um uns ein Nachtquartier zu suchen.«
    Â»Caemlyn«, sagte Mordeth langsam und
rollte den Namen um seine Zunge herum. Dann schüttelte er den Kopf. »Ein
Nachtquartier, sagt Ihr? Vielleicht schließt Ihr Euch mir an?«
    Â»Ihr habt noch immer nicht gesagt, was
Ihr hier macht«, sagte Perrin.
    Â»Ich bin natürlich Schatzsucher.«
    Â»Habt Ihr einen gefunden?«, wollte Mat
aufgeregt wissen.
    Rand glaubte, Mordeth lächeln zu sehen,
aber er konnte im Schatten nicht sicher sein. »Habe ich«, sagte der Mann.
»Mehr, als ich erwartete. Viel mehr. Mehr als ich wegtragen kann. Ich habe
nicht damit gerechnet, drei kräftige junge Männer zu finden. Wenn ihr mir
helft, einen Teil des Schatzes zu meinen Pferden zu schleppen, bekommt jeder
von euch so viel, wie er tragen kann. Was ich zurücklasse, wird schnell weg
sein, von einem anderen Schatzsucher weggeschleppt, bevor ich zurückkommen und
es holen kann.«
    Â»Ich habe euch gesagt, dass es an einem
solchen Ort Schätze geben muss«, rief Mat. Er schoss die Treppe hoch. »Wir
werden Euch helfen, ihn zu tragen. Bringt uns nur dorthin.« Er und Mordeth
gingen tiefer in die Schatten unter den Säulen hinein. Rand sah Perrin an. »Wir
können ihn nicht allein lassen.« Perrin sah hinüber zu der sinkenden Sonne und
nickte.
    Sie gingen misstrauisch die Treppe hoch.
Perrin lockerte die Axt in seiner Gürtelschlaufe. Rand spannte die Hand um den
Griff seines Schwerts. Mat und Mordeth warteten zwischen den Säulen. Mordeth
hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während Mat ungeduldig nach innen
spähte.
    Â»Kommt«, sagte Mordeth. »Ich zeige euch
den Schatz.« Er schlüpfte hinein, und Mat folgte ihm. Den anderen blieb nichts
anderes übrig, als ebenfalls nachzukommen.
    Im Saal herrschte Düsternis, aber Mordeth
wandte sich sofort zur Seite und betrat eine enge Treppe, die sich in vielen
Windungen durch immer tiefere Dunkelheit nach unten zog. Schließlich ertasteten
sie sich den Weg durch pechschwarze Nacht. Rand tastete mit einer Hand an der
Wand entlang und war sich nie sicher, ob eine weitere Stufe kommen würde, bis
sein Fuß sie schließlich fand. Selbst Mat fühlte sich nicht mehr wohl in seiner
Haut. Man hörte es seiner Stimme an, als er sagte: »Es ist schrecklich dunkel
hier unten.«
    Â»Ja, ja«, antwortete Mordeth. Dem Mann
schien die Dunkelheit überhaupt nichts auszumachen. »Unten gibt es Lichter.
Kommt.«
    Tatsächlich mündete die Wendeltreppe in
einen Korridor, der durch verstreute, qualmende Fackeln in Eisenhaltern an den
Wänden trübe beleuchtet wurde. Im Licht der flackernden Fackeln hatte Rand
erstmals Gelegenheit, Mordeth, der ohne Unterbrechung weiterhastete, genauer zu
betrachten. Er winkte ihnen zu, ihm zu folgen.
    Er hatte etwas Eigenartiges an sich,
dachte Rand, aber er konnte nicht genau sagen, was es war. Mordeth war ein
gepflegter, etwas fülliger Mann. Seine Augenlider waren halb geschlossen, und
so schien es, als verstecke er sich hinter irgendetwas und blicke dahinter hervor.
Er war klein und hatte eine Glatze, doch er ging einher, als sei er größer als
sie alle. Seine Kleidung sah anders

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