Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
fragte Perrin. Er war bereits mit seinem fertig und hob gerade
Mandarbs Sattel ab. Es war seltsam, aber der Hengst mit den wilden Augen machte
bei ihm überhaupt keine Schwierigkeiten, obwohl er Perrin genau beobachtete.
»Keiner wird das für dich erledigen.«
    Mat blickte noch einmal zu der Gasse
hinüber und wandte sich dann seufzend seinem Pferd zu. Als Rand Belas Sattel
auf den Boden legte, bemerkte er, dass Mat trübsinnig in die Luft stierte.
Seine Augen schienen tausend Meilen weit weg, und er bewegte sich nur ganz
mechanisch.
    Â»Bist du in Ordnung, Mat?«, erkundigte
sich Rand. Mat hob den Sattel von seinem Pferd und stand gedankenverloren da.
»Mat? Mat!«
    Mat erschrak und ließ beinahe den Sattel
fallen. »Was? Oh! Ich … Ich habe nur nachgedacht.«
    Â»Nachgedacht?«, höhnte Perrin, der gerade
Mandarbs Geschirr abschnallte. »Du hast geschlafen!«
    Mat machte ein finsteres Gesicht. »Ich
habe darüber nachgedacht, was … geschehen ist. Über diese Worte, die ich …«
Alle wandten sich ihm zu, nicht nur Rand, und er trat unsicher von einem Fuß
auf den anderen. »Also, ihr habt ja gehört, was Moiraine sagte. Es ist, als
habe irgendein toter Mann mit meiner Zunge gesprochen. Es gefällt mir nicht.«
Seine Miene verfinsterte sich noch mehr, als Perrin lachte.
    Â»Aemons Schlachtruf, sagte sie – richtig?
Vielleicht ist in dir Aemon wiedergeboren. So wie du immer über Emondsfelde
herziehst, wie langweilig es dort ist, denke ich, das würde dir gefallen – ein
König und wiedergeborener Held zu sein.«
    Â»Sagt so etwas nicht!« Thom holte tief
Luft. Jetzt sah jeder ihn an. »Das ist dummes Gerede! Die Toten können
wiedergeboren werden oder einen lebenden Körper übernehmen, und das ist nichts,
worüber man leichthin sprechen darf.« Er holte noch mal tief Luft, um sich zu
beruhigen, bevor er fortfuhr: »Das alte Blut, hat sie gesagt. Das Blut und kein
toter Mann. Ich habe gehört, dass so was manchmal geschehen kann. Gehört, wie
gesagt, aber ich dachte niemals im Ernst daran … Es waren deine Wurzeln, Junge.
Das geht zurück über deinen Vater zu deinem Großvater und geradewegs zu
Manetheren und vielleicht noch weiter. Na ja, jetzt weißt du, dass deine
Familie sehr alt ist. Damit solltest du es bewenden lassen und einfach froh
sein. Die meisten Leute wissen nicht viel mehr, als dass sie einen Vater
hatten.«
    Manche von uns können nicht einmal da sicher
sein, dachte Rand bitter. Vielleicht hatte die Dorfheilerin Recht. Licht, ich hoffe, sie
hatte Recht.
    Mat nickte zu den Worten des Gauklers.
»Ja, das denke ich auch. Nur … glaubt Ihr, dass es etwas mit dem zu tun hat,
was mit den Trollocs zu tun hat? Ich meine … ach, ich weiß gar nicht, was ich
meine.«
    Â»Du solltest es vergessen und dich darauf
konzentrieren, heil aus allem rauszukommen.« Thom zog seine langstielige Pfeife
aus einer Innentasche seines Umhangs. Er winkte mit der Pfeife in ihre Richtung
und verschwand im vorderen Saal.
    Â»Wir stecken alle gemeinsam in dieser
Sache«, sagte Rand zu Mat.
    Mat schüttelte sich und lachte kurz auf.
»Richtig. Also, wenn wir schon von gemeinsamen Dingen reden: Jetzt sind wir ja
mit den Pferden fertig, warum sollten wir uns dann nicht die Stadt ansehen?
Eine richtige Stadt und keine Menschenmengen, wo man ständig angerempelt und
getreten wird. Keiner, der uns von oben herab anschaut. Das Tageslicht wird
sich noch eine, vielleicht auch zwei Stunden lang halten.«
    Â»Vergisst du nicht die Trollocs?«, fragte
Perrin.
    Mat schüttelte verächtlich den Kopf. »Lan
sagte, sie kämen nicht hierher; erinnerst du dich nicht mehr? Du musst auf das
hören, was die Leute sagen.«
    Â»Ich erinnere mich«, sagte Perrin. »Und
ich pflege zuzuhören. Diese Stadt – Aridhol? – war ein Verbündeter von
Manetheren. Siehst du? Ich höre zu.«
    Â»Aridhol muss wohl während der
Trolloc-Kriege die größte Stadt gewesen sein«, sagte Rand, »wenn die Trollocs
sie immer noch fürchten. Sie hatten keine Angst, die Zwei Flüsse zu betreten,
und Moiraine sagte, dass Manetheren – wie hat sie das ausgedrückt? – ein Dorn im
Fuß des Dunklen Königs war.«
    Perrin hob die Hände. »Erwähne bitte den
Schäfer der Nacht nicht. Bitte!«
    Â»Was meint ihr?«, lachte Mat. »Gehen
wir!«
    Â»Wir

Weitere Kostenlose Bücher