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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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man den Nachmittagshimmel
sehen, doch das Erdgeschoss schien unversehrt. Wie
alt mag das alles sein?, dachte Rand.
    Moiraine, die ihre Hände immer noch auf
dem Sattelhorn liegen hatte, betrachtete das Gebäude eingehend, bevor sie
nickte. »Das wird gehen.«
    Lan sprang aus dem Sattel und hob die Aes
Sedai von ihrem Pferd herunter. »Bringt die Pferde hinein«, kommandierte er.
»Sucht euch einen Raum weiter hinten als Stall heraus. Los, Bauernjungen. Das
ist nicht der Dorfplatz zu Hause!« Er verschwand mit der Aes Sedai auf den
Armen nach drinnen. Nynaeve kletterte herunter und lief ihm nach. Sie hielt
ihren Beutel mit Kräutern und Salben fest in der Hand. Egwene kam ihr sogleich
nach. Sie ließen ihre Reittiere einfach stehen.
    Â»Bringt die Pferde hinein«, äffte Thom
spöttisch nach und pustete die Enden seines Schnurrbarts von seinen Lippen. Er
kletterte steif herab, rieb sich den Rücken und seufzte lang. Dann nahm er
Aldiebs Zügel. »Na?«, sagte er und zog eine Augenbraue hoch, wobei er Rand und
seine Freunde auffordernd anblickte.
    Sie beeilten sich beim Absteigen und
trieben die restlichen Pferde zusammen. Der Torbogen, an dem kein Rest einer
früheren Tür mehr hing, war mehr als groß genug, um zwei Tiere nebeneinander
hindurchzuführen.
    Drinnen fanden sie einen riesigen Saal,
so breit wie das ganze Gebäude, mit einem schmutzigen, geplättelten Fußboden
und ein paar zerfetzten Wandbehängen, zu einem stumpfen, gleichmäßigen Braun
verblasst, die aussahen, als würden sie bei der geringsten Berührung zerfallen.
Lan hatte in einer Ecke für sich und Moiraine einen Lagerplatz mit ihren
Umhängen als Unterlagen gerichtet. Nynaeve schimpfte über den Staub, kniete
neben der Aes Sedai nieder und kramte in ihrem Beutel herum, den ihr Egwene
aufhielt.
    Â»Ich kann sie vielleicht nicht leiden,
das mag schon stimmen«, sagte Nynaeve zu dem Behüter, als Rand, der Bela und
Wolke führte, hinter Thom eintrat, »aber ich helfe jedem, der meine Hilfe
braucht, ob ich ihn mag oder nicht.«
    Â»Ich habe mich nicht beklagt, Dorfheilerin.
Ich habe nur gesagt, Ihr sollt mit Euren Kräutern vorsichtig umgehen.«
    Sie sah ihn aus den Augenwinkeln an. »Es
ist nun mal so, dass sie meine Kräuter braucht, und Ihr ebenfalls.« Zu Beginn
klang ihre Stimme bitter, doch dann nahm sie einen eher beißenden Tonfall an.
»Sie kann nur so viel und nicht mehr tun, selbst mit ihrer Einen Macht, und sie
hat schon so viel getan, wie sie nur konnte, ohne zusammenzubrechen. Es ist nun
mal so, Herr der Sieben Türme, dass Euer Schwert ihr jetzt nicht helfen kann,
wohl aber meine Kräuter.«
    Moiraine legte eine Hand auf Lans Arm.
»Entspanne dich, Lan. Sie meint es nicht böse. Sie weiß es einfach nicht
besser.« Der Behüter schnaubte verächtlich. Nynaeve hörte mit dem Herumkramen
in ihrem Beutel auf und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann aber sprach
sie Moiraine an. »Es gibt viele Dinge, die ich nicht weiß. Worum geht es hier?«
    Â»Zum einen«, antwortete Moiraine,
»brauche ich nur etwas Ruhe. Zum anderen stimme ich Euch zu. Eure Fähigkeiten
und Euer Wissen werden uns mehr nützen, als ich dachte. Wenn Ihr etwas habt,
das mich eine Stunde lang schlafen lässt, ohne dass ich einen schweren Kopf
bekomme …?«
    Â»Ein schwacher Tee aus Fuchsschwanzgras,
Marisin und …«
    Rand versäumte den Rest, als er Thom in
einen angrenzenden Raum folgte, der genauso groß und noch leerer war als der
erste. Hier gab es nur Staub, dicht und unberührt, bis sie kamen. Nicht einmal
die Spuren von Vögeln oder Mäusen waren auf dem Fußboden zu sehen.
    Rand nahm Bela und Wolke die Sättel ab,
Thom sattelte Aldieb und seinen Wallach ab und Perrin sein Pferd und Mandarb.
Mat ließ seine Zügel mitten im Raum einfach fallen. Es gab außer der Tür, durch
die sie eingetreten waren, noch zwei Ausgänge. »Eine Straße«, verkündete Mat,
nachdem er den Kopf zum Ersten hinausgestreckt hatte. Das konnten sie alle von
ihren Standpunkten aus sehen. Die zweite Tür war nur ein schwarzes Rechteck in
der hinteren Wand. Mat ging langsam hindurch und kam viel schneller wieder
zurück, wobei er sich lebhaft Spinnweben vom Haar streifte. »Da ist nichts
drin«, sagte er und beäugte wieder die Gasse.
    Â»Willst du dich nicht um dein Pferd
kümmern?«,

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