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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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waren, tauchte in Thoms Geschichte an der einen
oder anderen Stelle auf – Trollocs, Myrddraal, Draghkar, Mordeth, Mashadar –,
aber so, wie Thom es erzählte, war alles gegen ihn persönlich gerichtet und von
ihm mit großem Geschick bewältigt worden. Mit großer Kühnheit – vor allem Thoms – waren sie entkommen, von Trollocs verfolgt, und waren in der Nacht
voneinander getrennt worden. Schließlich suchten Thom und seine beiden
verbliebenen Begleiter Zuflucht am letzten Ort, der ihnen noch geblieben war:
auf Kapitän Domons von Herzen willkommenem Schiff.
    Als der Gaukler fertig war, kam es Rand
zu Bewusstsein, dass er eine ganze Weile mit offenem Mund dagesessen hatte. Er
schloss ihn mit hörbarem Knacken. Ein Blick auf Mat zeigte ihm, dass sein
Freund den Gaukler mit großen Augen anstarrte.
    Kapitän Domon trommelte mit den Fingern
auf die Armstütze seines Stuhls. »Das sein eine Geschichte, die nicht glauben
viele Leute. Natürlich ich habe die Trollocs gesehen.«
    Â»Jedes Wort daran ist wahr«, sagte Thom
verbindlich, »und stammt von jemandem, der das selbst erlebt hat.«
    Â»Kann sein, Ihr habt etwas von Schatz bei
Euch?«
    Thom spreizte bedauernd die Hände.
»Leider war das Wenige, das wir mitnehmen konnten, bei unseren Pferden, und die
rannten weg, als die letzten Trollocs erschienen. Alles, was ich noch habe,
sind meine Flöte und meine Laute, ein paar Kupfermünzen und die Kleider, die
ich trage. Aber glaubt mir, dieser Schatz wäre nichts für Euch. Er ist vom
Dunklen König verflucht. Am besten ist es, ihn den Ruinen und den Trollocs zu
überlassen.«
    Â»Also Ihr kein Geld haben, um die Reise
zu bezahlen. Ich nicht mal eigenen Bruder mitfahren lassen, wenn nicht bezahlen
für Passage, besonders, wenn er bringen Trollocs her, die Reling zerhacken und
Takelage kappen. Warum ich nicht sollen Euch lassen zurückschwimmen, wo Ihr
kommen her, um Euch loszuwerden?«
    Â»Ihr würdet uns doch nicht am Ufer
absetzen?«, sagte Mat. »Nicht, wenn dort Trollocs warten!«
    Â»Wer sagen etwas von Ufer?«, antwortete
Domon trocken. Er betrachtete sie einen Moment lang und legte dann die Hände
mit den Handflächen nach unten auf den Tisch. »Bayle Domon sein ein
vernünftiger Mann. Ich Euch nicht über Bord werfen, wenn anderer Weg möglich.
Nun, ich sehen, einer von Euren Lehrlingen haben Schwert. Ich brauchen gutes
Schwert, und ich sein gutherziger Mann. Ihr können Passage nach Weißbrücke
dafür haben.«
    Thom öffnete den Mund, doch Rand kam ihm
zuvor. »Nein!« Tam hatte es ihm nicht gegeben, damit er es weiterverhökerte. Er
fuhr mit der Hand über den Griff und fühlte nach dem Bronzereiher. Solange er
es hatte, war es, als sei Tam bei ihm.
    Domon schüttelte den Kopf. »Na ja, dann
eben nicht. Aber Bayle Domon nicht geben freie Passage, nicht mal eigener
Mutter.«
    Zögernd leerte Rand seine Taschen. Es war
nicht viel, was zum Vorschein kam: ein paar Kupfermünzen und die Silbermünze,
die Moiraine ihm gegeben hatte. Er hielt sie dem Kapitän hin. Einen Moment
später tat Mat es ihm nach. Thom blickte böse drein, lächelte dann aber schnell
wieder, sodass Rand sich nicht sicher war, ob er sich den wütenden Blick nur
eingebildet hatte. Kapitän Domon nahm den Jungen flink die beiden dicken
Silbermünzen aus den Händen und holte eine kleine Waage hervor und einen
klimpernden Beutel, den er in einer messingbeschlagenen Truhe hinter seinem Stuhl
verstaut gehabt hatte. Er wog die Münzen sorgfältig ab, ließ sie in den Beutel
fallen und gab jedem einige Kupfermünzen heraus. »Bis Weißbrücke«, sagte er und
trug alles säuberlich in eine ledergebundene Kladde ein.
    Â»Das ist aber eine teure Fahrt nach
Weißbrücke«, murrte Thom.
    Â»Aufpreis für beschädigtes Schiff«,
antwortete der Kapitän gelassen. Er legte Waage und Beutel in die Truhe zurück
und schloss sie befriedigt. »Und dafür, dass Ihr bringen Trollocs zu mir, dass
ich nachts flussabwärts muss flüchten, obwohl da sein genug Untiefen, wo ich
kann auflaufen.«
    Â»Wie steht es mit den anderen?«, fragte
Rand. »Werdet Ihr sie auch mitnehmen? Sie sollten mittlerweile den Fluss
ebenfalls erreicht haben, oder sie werden ihn bald erreichen, und dann werden
sie die Laterne an Eurem Mast entdecken.«
    Kapitän Domons Augenbrauen

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