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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hoben sich
überrascht. »Ihr etwa glauben, wir stehen still, Mann? Glück stich mich, aber
wir sein drei, vier Meilen flussabwärts. Trollocs haben meine Burschen gemacht
rudern sehr stark – sie Trollocs besser kennen als mögen – und Strömung auch
helfen. Aber das nichts machen. Ich nicht wieder an Ufer, selbst wenn alte
Großmutter sein dort. Ich vielleicht nicht mehr an Ufer, bis wir in Weißbrücke.
Ich genug haben von Trollocs auf meinen Fersen schon vor heute Nacht, und ich
werde vermeiden, wenn ich kann.«
    Thom beugte sich interessiert vor. »Ihr
habt schon zuvor Zusammenstöße mit Trollocs gehabt? In letzter Zeit?«
    Domon zögerte und musterte Thom genau,
doch als er dann antwortete, klang es lediglich etwas verärgert. »Ich
überwintern in Saldaea, Mann. Ich nicht wollen, aber Fluss früh gefroren und
Eis brechen auf sehr spät. Leute sagen, du kannst sehen Große Fäule von
höchsten Türmen in Maradon, aber ich kein Interesse daran. Ich schon vorher mal
dort sein und sie immer erzählen, dass Trollocs einen Bauernhof haben
überfallen. Aber diesen Winter jede Nacht Bauernhöfe brennen. Ja, und ganze
Dörfer manchmal auch. Sie sogar kommen bis an Stadtmauer. Und nicht schlimm
genug, Leute alle sagen, Dunkler König kommt, dass Letzte Tage angebrochen.« Er
schüttelte sich und kratzte sich am Kopf, als habe der bloße Gedanke seine
Kopfhaut zum Jucken gebracht. »Ich nicht kann warten, um kommen zurück, wo
Leute glauben, Trollocs sein nur Märchen. Sie glauben, Geschichte ich ihnen
erzählen sein nur Schiffergarn.«
    Rand hörte nicht mehr weiter zu. Er
starrte die Wand gegenüber an und dachte an Egwene und die anderen. Es schien
ihm ungerecht, dass er sich in Sicherheit an Bord der Gischt befinden sollte,
während sie noch immer irgendwo da draußen in der Nacht waren. Die Kabine des
Kapitäns erschien ihm nun nicht mehr so gemütlich.
    Er war überrascht, als Thom ihn auf die
Füße zog. Der Gaukler schob Mat und ihn in Richtung Leiter und entschuldigte
sich bei Kapitän Domon für die Landpomeranzen. Rand kletterte wortlos hinauf.
    Gleich als sie an Deck waren, sah sich
Thom schnell um, ob ihn jemand belauschen konnte, und schimpfte dann: »Ich
hätte uns die Passage mit ein paar Liedern und Geschichten erkaufen können,
wenn ihr beide es nicht so eilig gehabt hättet, Silber vorzuzeigen.«
    Â»Da bin ich nicht so sicher«, sagte Mat.
»Für mich hat er sich ernsthaft angehört, als er etwas von ›in den Fluss
werfen‹ sagte.«
    Rand ging langsam hinüber zur Reling und
lehnte sich dagegen. Er blickte hinauf in den nachtdunklen Himmel. Er konnte
nur Schwarz erkennen – nicht einmal ein Ufer. Kurz darauf legte Thom ihm eine
Hand auf die Schulter, doch Rand rührte sich nicht.
    Â»Es gibt nichts, was du tun könntest,
Junge. Außerdem sind sie wahrscheinlich mittlerweile in Sicherheit bei …
Moiraine und Lan. Kannst du dir jemand Besseren vorstellen, um sie zu
beschützen?«
    Â»Ich habe versucht, sie zu überreden,
nicht mitzukommen«, sagte Rand.
    Â»Du hast dein Bestes gegeben, Junge.
Keiner kann mehr von dir verlangen.«
    Â»Ich sagte, ich würde auf sie aufpassen.
Ich hätte mich mehr anstrengen sollen.« Das Knarren der Ruder und das Summen
der Takelage im Wind fügte sich zu einer traurigen Melodie. »Ich hätte mich
mehr anstrengen sollen«, flüsterte er.

KAPITEL 21

    Lausche dem Wind
    S onnenschein, der sich über den
Arinelle schob, fand den Weg in die Senke nicht weit von der Uferböschung, wo
Nynaeve mit dem Rücken an den Stamm einer jungen Eiche gelehnt saß und ruhig
atmend schlief. Auch ihr Pferd schlief, den Kopf gesenkt und die Beine leicht
gespreizt. Die Zügel hatte sie um ihr Handgelenk gewickelt. Als der
Sonnenschein auf die Augenlider des Pferds fiel, öffnete das Tier die Augen und
hob den Kopf, wobei es einen heftigen Ruck am Zügel gab. Nynaeve erwachte
schlagartig.
    Einen Augenblick lang blickte sie
verwirrt um sich und fragte sich, wo sie sei, und als die Erinnerung
zurückkehrte, sah sie sich noch erschrockener um. Aber sie erblickte nur die
Bäume und ihr Pferd und einen Teppich alter, trockener Blätter am Boden der
Senke. Wo der Schatten am tiefsten war, wuchsen einige Schattenhand-Pilze in
Ringen auf einem umgestürzten Stamm.
    Â»Das Licht erhalte dich, Frau«,

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