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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ich fürchte, die Dorfheilerin wird uns nicht
begleiten.«
    Nynaeves Mund zog sich zu einer schmalen
Linie zusammen, als sie hörte, wie die Aes Sedai das Wort ›Dorfheilerin‹
betonte, so, als ob sie den großen Dingen den Rücken kehrte und etwas
Unbedeutendes vorzog. Sie will mich nicht dabeihaben.
Sie versucht mich abzuschrecken, sodass ich heimgehe und sie ihr überlasse. »O ja, ich gehe mit Euch. Ihr könnt mich nicht davon
abhalten.«
    Â»Niemand wird Euch davon abhalten«, sagte
Lan, als er wieder zu ihnen stieß. Er leerte den Teekessel über dem Feuer aus
und stocherte mit einem Stock in der Asche herum. »Ein Teil des Musters?«,
fragte er Moiraine.
    Â»Vielleicht«, sagte sie gedankenverloren.
»Ich hätte noch mal mit Min sprechen sollen.«
    Â»Ihr seht … Nynaeve, Ihr seid uns
willkommen.« Lan zögerte kurz, als er ihren Namen sagte – da war eine Andeutung
eines unausgesprochenen ›Sedai‹ zu bemerken.
    Nynaeve, die es als Spott auffasste,
schnaubte vor Wut, auch weil sie so vor ihr über Dinge sprachen, von denen sie
nichts wusste, ohne ihr die Höflichkeit einer Erklärung angedeihen zu lassen,
doch sie wollte ihnen nicht den Gefallen tun, danach zu fragen. Der Behüter fuhr
mit den Vorbereitungen für den Aufbruch fort. Seine Bewegungen waren sparsam,
doch sicher und schnell, sodass er bald fertig war. Satteltaschen und Decken
waren hinter den Sätteln von Mandarb und Aldieb festgeschnallt.
    Â»Ich werde Euer Pferd holen«, sagte er zu
Nynaeve, als er den letzten Gurt angezogen hatte.
    Er ging die Böschung hinauf, und sie
erlaubte sich ein kleines Lächeln. Nachdem sie ihn unentdeckt beobachtet hatte,
versuchte er nun, ohne Hilfe ihr Pferd zu finden. Er würde merken, dass sie wenig
Spuren hinterließ, wenn sie jemanden belauerte. Es wäre ein Vergnügen, ihn mit
leeren Händen zurückkommen zu sehen.
    Â»Warum nach Süden?«, fragte sie Moiraine.
»Ich hörte Euch sagen, einer der Jungen sei auf der anderen Seite des Flusses.
Woher wisst Ihr das?«
    Â»Ich gab jedem der Jungen eine Münze. Das
schuf eine Art von Verbindung zwischen ihnen und mir. Solange sie am Leben sind
und diese Münze bei sich tragen, werde ich in der Lage sein, sie zu finden.«
Nynaeves Blick wanderte in die Richtung, in die der Behüter gegangen war, und
Moiraine schüttelte den Kopf. »Nicht so. Es erlaubt mir nur herauszufinden, ob
sie noch am Leben sind, und sie zu finden, falls wir getrennt werden. Eine
wichtige Vorsichtsmaßnahme unter den gegebenen Umständen, findet Ihr nicht
auch?«
    Â»Mir gefällt nichts, was Euch mit
jemandem aus Emondsfelde verbindet«, sagte Nynaeve stur. »Aber wenn es uns
hilft, sie zu finden …«
    Â»Es wird. Wenn ich könnte, würde ich
zuerst den jungen Mann von der anderen Seite des Flusses aufgabeln.« Eine Spur
von Enttäuschung lag in der Stimme der Aes Sedai. »Er befindet sich nur ein
paar Meilen von uns entfernt. Aber ich kann mir den Zeitaufwand einfach nicht
leisten. Er sollte den Weg nach Weißbrücke jetzt, da die Trollocs fort sind,
unbeschadet zurücklegen können. Die beiden, die sich flussabwärts bewegen,
brauchen meine Hilfe vielleicht nötiger. Sie haben ihre Münzen verloren, und
Myrddraal verfolgen sie entweder oder versuchen, uns in Weißbrücke abzufangen.«
Sie seufzte. »Ich muss das Nötigste zuerst erledigen.«
    Â»Die Myrddraal könnten … sie getötet
haben«, sagte Nynaeve. Moiraine schüttelte leicht den Kopf und verwarf den
Gedanken, als sei er zu unbedeutend, um ihm Beachtung zu schenken. Nynaeves
Mund verzog sich. »Und wo ist Egwene? Ihr habt sie nicht einmal erwähnt.«
    Â»Ich weiß es nicht«, gab Moiraine zu,
»aber ich hoffe, sie ist in Sicherheit.«
    Â»Ihr wisst es nicht? Ihr hofft? All das
Gerede darüber, ihr Leben zu retten, indem Ihr sie nach Tar Valon bringt, und
nun könnte sie genauso gut auch schon tot sein!«
    Â»Ich könnte nach ihr suchen und damit den
Myrddraal mehr Zeit geben, bevor ich den beiden jungen Männern helfe, die nach
Süden unterwegs sind. Der Dunkle König sucht nach ihnen, nicht nach ihr. Sie
würden sich nicht um Egwene kümmern, solange ihre wirkliche Beute ungefangen
bleibt.«
    Nynaeve erinnerte sich an ihr eigenes
Zusammentreffen, doch sie weigerte sich, den Sinn von Moiraines

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