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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Kerzengerade aufgerichtet und mit dunkel
angelaufenem Gesicht schritt Gelb steifbeinig die Laufplanke hinunter und
bahnte sich grob einen Weg durch die kleine Menschenansammlung hinter dem
Landesteg. Nach einer Minute war er hinter den Kutschen der Kaufleute
verschwunden.
    Es waren nicht viele Leute am Landesteg,
und die Wartenden waren einfach gekleidete Arbeiter, Fischer, die ihre Netze
flickten, und ein paar Zuschauer aus der Stadt, die gekommen waren, um das
erste Schiff zu bestaunen, das dieses Frühjahr aus Saldaea herunterkam. Keines
der Mädchen war Egwene, und niemand sah auch nur ein klein wenig nach Moiraine
oder Lan oder sonst jemand aus, den Rand zu finden hoffte. »Vielleicht sind sie
nur nicht herunter zur Anlegestelle gekommen«, sagte er.
    Â»Vielleicht«, erwiderte Thom kurz
angebunden. Er hängte sich sorgfältig die Instrumentenkästen auf den Rücken.
»Ihr zwei haltet die Augen offen. Wenn dieser Gelb kann, wird er uns
Schwierigkeiten bereiten. Wir wollen Weißbrücke unauffällig durchqueren, damit
sich fünf Minuten nach unserer Abreise niemand mehr daran erinnert, dass wir
hier waren.«
    Ihre Umhänge flatterten im Wind, als sie
zur Laufplanke gingen. Mat trug seinen Bogen quer vor der Brust. Selbst nach
all diesen Tagen an Bord zog das noch immer die Blicke der Besatzungsmitglieder
an; ihre Bogen waren im Vergleich dazu ziemlich kurz.
    Kapitän Domon ließ die Kaufleute stehen
und fing Thom vor der Laufplanke ab. »Ihr mich jetzt verlassen, Gaukler? Kann
ich nicht überzeugen Euch zu bleiben hier? Ich gehen den ganzen Weg hinunter
nach Illian, wo die Leute Gaukler sehr schätzen. Es sein kein besserer Ort auf
der Welt für Eure Kunst. Ihr werden kommen zu richtiger Zeit mit mir für Fest
von Sefan. Der Wettkampf, ja? Hundert Goldmark für den, der erzählt am besten Die wilde Jagd nach dem Horn. «
    Â»Ein großzügiger Preis, Kapitän«,
antwortete Thom mit einer schwungvollen Verbeugung und einem kurzen Schwenk
seines Umhangs, sodass die Flicken ins Flattern kamen. »Und ein großartiger
Wettbewerb, der zu Recht Gaukler aus der ganzen Welt anzieht. Aber«, fügte er
trocken hinzu, »ich fürchte, wir könnten uns Eure Fahrpreise nicht leisten.«
    Â»Ja, also, was das betrifft …« Der
Kapitän holte einen Lederbeutel aus seiner Manteltasche und warf ihn Thom zu.
Es klimperte darin, als Thom ihn fing. »Euer Fahrgeld zurück und noch etwas
mehr dazu. Der Schaden sein nicht so groß wie ich denken, und Ihr für Eure
Passage gearbeitet mit Euren Geschichten und Eurer Laute. Ich vielleicht können
noch einmal so viel zahlen, wenn Ihr bleiben an Bord bis zum Meer der Stürme.
Und ich Euch setzen an Land in Illian. Ein guter Gaukler kann machen sein Glück
dort, sogar ohne Wettbewerb.«
    Thom zögerte und wog den Beutel in seiner
Hand, doch Rand entgegnete: »Wir werden hier Freunde treffen, Kapitän, und dann
zusammen nach Caemlyn reisen. Wir müssen unseren Besuch in Illian auf ein
andermal verschieben.«
    Thoms Mund verzog sich sarkastisch, doch
dann pustete er seine langen Schnurrbartenden vom Mund weg und steckte den
Beutel in die Tasche. »Vielleicht, wenn die Leute, die wir treffen wollen,
nicht hier sind, Kapitän.«
    Â»Na ja«, sagte Domon säuerlich. »Ihr Euch
überlegen. Ich kann nicht Gelb behalten an Bord, um Ärger der anderen an ihm
auslassen, aber ich tun, was ich sagen. Ich schätze, ich müssen jetzt mehr
locker lassen, selbst wenn das heißen, wir brauchen dreimal so lang wie nötig
nach Illian. Na ja, vielleicht die Trollocs wirklich waren her hinter Euch drei.«
    Rand blinzelte, hielt aber den Mund. Mat
war nicht so vorsichtig.
    Â»Warum glaubt Ihr so etwas?«, wollte er
wissen. »Sie suchten den gleichen Schatz wie wir!«
    Â»Vielleicht«, knurrte der Kapitän, aber
es klang nicht überzeugt. Er fuhr sich mit den dicken Fingern durch den Bart
und zeigte dann auf die Tasche, in die Thom den Beutel gesteckt hatte. »Zweimal
das Geld, wenn Ihr kommen zurück und lenken ab die Männer, damit nicht merken,
wie hart ich sie arbeiten lassen. Überlegt es Euch. Ich segeln bei erstem
Tageslicht morgen früh.« Er machte eine Kehrtwendung und ging zurück zu den
Kaufleuten, die Arme weit gespreizt, während er sich dafür entschuldigte, dass
er sie hatte warten lassen.
    Thom zögerte noch, doch Rand schob

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