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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ausfielen. Thom rieb
sich heftig die Hände, sprach den Wirt auf die erneute Kälte an und bestellte
Glühwein. Dann fügte er leise hinzu: »Gibt es hier irgendwo einen Platz, wo
meine Freunde und ich uns unterhalten können, ohne gestört zu werden?«
    Der Wirt nickte in Richtung auf die
Trennwand. »Die andere Seite ist das Beste, was ich Euch anbieten kann, es sei
denn, Ihr wollt ein Zimmer nehmen. Das ist wegen der Matrosen, die vom Fluss
heraufkommen. Es scheint, dass die Hälfte der Besatzungen etwas gegen die
andere Hälfte hat. Ich will nicht, dass meine Einrichtung bei Raufereien zerstört
wird, also halte ich sie fern voneinander.« Die ganze Zeit über hatte er schon
Thoms Umhang beäugt, und nun neigte er den Kopf zur Seite und blickte
berechnend drein. »Bleibt Ihr länger? Ich habe schon lange keinen Gaukler mehr
hier gehabt. Die Leute würden gut für etwas zahlen, das sie von ihren Sorgen
ablenkt. Ich wurde Euch sogar etwas vom Preis eines Zimmers und Eures Essens
nachlassen.«
    Unbemerkt, dachte Rand betrübt.
    Â»Ihr seid zu großzügig«, sagte Thom mit
einer eleganten Verbeugung. »Vielleicht werde ich Euer Angebot annehmen. Aber
jetzt brauchen wir ein ungestörtes Plätzchen.«
    Â»Ich bringe Euren Wein. Gutes Geld hier
für einen Gaukler.«
    Die Tische auf der gegenüberliegenden
Seite der Trennwand waren alle leer, aber Thom wählte einen aus, der in der
Mitte lag. »Damit uns niemand belauschen kann, ohne dass wir es merken«,
erklärte er. »Habt ihr diesen Burschen gehört? Er lässt uns etwas vom Preis
nach. Dabei verdoppele ich die Zahl seiner Gäste allein schon, wenn ich nur
hier sitze. Ein ehrlicher Wirt lässt einen Gaukler umsonst wohnen und essen und
drückt ihm noch einiges in die Hand dazu.«
    Der ungedeckte Tisch war nicht allzu
sauber, und der Fußboden war wochenlang nicht mehr gefegt worden. Rand sah sich
um und verzog das Gesicht. Meister al’Vere hätte seine Schenke nie so verkommen
lassen, und wenn er aus dem Krankenbett hätte klettern müssen. »Wir wollen nur
einiges in Erfahrung bringen, ja?«
    Â»Warum gerade hier?«, wollte Mat wissen.
»Wir sind an anderen Schenken vorbeigekommen, die sauberer aussahen.«
    Â»Von der Brücke weg geradeaus«, sagte
Thom, »befindet sich die Straße nach Caemlyn. Jeder, der Weißbrücke durchquert,
kommt auch auf diesen Platz, es sei denn, er reist auf dem Fluss weiter, und
wir wissen ja, dass eure Freunde das nicht machen. Wenn hier nichts über sie
bekannt ist, dann nirgends. Lasst mich nur reden. Wir müssen das vorsichtig
anpacken.«
    In diesem Moment erschien der Wirt mit
drei verbeulten Zinnkrügen, die er an den Henkeln in der Faust hielt. Der dicke
Mann wedelte mit einem Handtuch kurz über den Tisch, stellte die Krüge ab und
nahm Thoms Geld. »Wenn Ihr bleibt, müsst Ihr nichts für Eure Getränke bezahlen.
Ich habe guten Wein.«
    Thoms Lächeln huschte nur kurz um seinen
Mund. »Ich werde es mir überlegen, Wirt. Was gibt es Neues hier? Wir waren
ziemlich aus der Welt.«
    Â»Große Neuigkeiten gibt es. Große
Neuigkeiten.«
    Der Wirt legte sich das Handtuch über die
Schulter und zog einen Stuhl heran. Er verschränkte die Arme auf dem Tisch,
lehnte sich mit einem langen Seufzer zurück und erklärte, wie bequem es sei,
sich einmal setzen zu können. Er hieße Bartim, und dann fuhr er fort, von
seinen Füßen zu erzählen, von Hühneraugen und entzündeten Ballen und wie lange
er immer stehen musste und worin er sie badete, bis Thom die Neuigkeiten wieder
erwähnte, und dann wechselte er übergangslos das Thema.
    Die Neuigkeiten waren tatsächlich so
wichtig, wie er behauptet hatte. Logain, der falsche Drache, war nach einer
großen Schlacht an der Grenze nach Lugard gefangen genommen worden, während er
versuchte, sein Heer von Ghealdan nach Tear zu führen. Die Prophezeiungen, ob
sie verstünden? Thom nickte, und Bartim fuhr fort. Die Straßen nach Süden seien
voll gestopft mit Menschen, den Glücklichen, mit allem, was sie nur auf dem Rücken
schleppen konnten. Tausende flohen in alle Richtungen.
    Â»Niemand«, Bartim lachte trocken auf,
»hat natürlich Logain unterstützt. O nein, da wird man kaum jemanden finden,
der das zugäbe, jedenfalls nicht jetzt. Nur Flüchtlinge, die während der Unruhen
nach

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