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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einem sicheren Ort suchen.«
    Natürlich waren an der Ergreifung Logains
Aes Sedai beteiligt gewesen. Bartim spuckte auf den Boden, als er das sagte,
und noch einmal, als er erzählte, dass sie den falschen Drachen nach Norden,
nach Tar Valon brächten. Bartim sei ein anständiger Mann, behauptete er
wenigstens, ein angesehener Mann, und was ihn betraf, konnten die Aes Sedai
alle zurück in die Fäule gehen, wo sie hergekommen waren, und auch noch Tar
Valon mitnehmen. Wenn es nach ihm ginge, würde er sich nicht näher als tausend
Meilen an eine Aes Sedai heranwagen. Natürlich hielten sie bei jedem Dorf und
jeder Stadt auf dem Weg nach Norden an, um Logain vorzuführen, wie er gehört
hatte. Um den Leuten zu zeigen, dass der falsche Drache gefangen und die Welt
wieder sicher sei. Er hätte das schon gerne gesehen, selbst wenn er sich dabei
den Aes Sedai nähern müsste. Er sei also halb versucht, nach Caemlyn zu gehen.
    Â»Sie werden ihn dorthin bringen, um ihn
Königin Morgase vorzuführen.« Der Wirt berührte respektvoll seine Stirn. »Ich
habe die Königin noch nie gesehen. Ein Mann sollte seine eigene Königin kennen,
meint Ihr nicht auch?«
    Logain konnte Sachen machen, und die Art,
wie Bartim die Augen verdrehte und sich mit der Zunge hastig über die Lippen
fuhr, machte klar, was er meinte. Er hatte den letzten falschen Drachen vor
zwei Jahren gesehen, aber das war nur so ein Bursche, der dachte, er könne sich
selbst zum König machen. Damals wurden keine Aes Sedai gebraucht. Soldaten
führten ihn in Ketten oben auf einem Wagen mit herum. Ein mürrisch
dreinblickender Kerl, der im Inneren des Wagens stöhnte und den Kopf mit den
Armen schützte, wenn die Leute Steine auf ihn warfen oder ihn mit Stöcken
traktierten. Das war ziemlich oft geschehen, und die Soldaten hatten nichts
unternommen, um es zu unterbinden, jedenfalls solange niemand versuchte, den
Burschen umzubringen. Das Beste war, die Leute selbst sehen zu lassen, dass er
letzten Endes nur ein armer Wicht war. Er konnte keine Sachen machen. Aber
diesen Logain zu sehen würde sich lohnen. Etwas, wovon Bartim noch seinen
Enkeln erzählen könnte. Wenn die Schenke es ihm nur erlauben würde,
wegzukommen!
    Rand lauschte mit einem Interesse, das er
keineswegs vortäuschen musste. Als Padan Fain die Nachricht von einem falschen
Drachen nach Emondsfelde gebracht hatte, von einem Mann, der tatsächlich die
Macht anwenden konnte, war das die wichtigste Neuigkeit seit Jahren für die
Zwei Flüsse gewesen. Was seither geschehen war, hatte das in einen hinteren
Winkel seines Gehirns verdrängt, aber es war immer noch die Art von Ereignis,
über das die Leute noch in Jahren sprechen und es schließlich auch noch ihren
Enkeln erzählen würden. Bartim würde seinen vielleicht berichten, er habe
Logain gesehen, ob es stimmte oder nicht. Niemand würde je auf die Idee kommen,
etwas, das einigen Dorfbewohnern aus den Zwei Flüssen zugestoßen war, könne
auch nur der Rede wert sein, außer es waren selbst Menschen aus dieser Region.
»Das«, sagte Thom, »ist etwas, woraus man eine Geschichte machen könnte, eine
Geschichte, die noch in tausend Jahren erzählt wird. Ich wünschte, ich wäre
dabei gewesen.« Es klang bei ihm, als sei es schlicht die Wahrheit, und Rand
glaubte das auch. »Ich werde vielleicht trotzdem versuchen, ihn zu sehen. Ihr
habt nicht gesagt, welchen Weg sie nehmen. Vielleicht sind noch ein paar andere
Reisende in der Gegend? Sie könnten davon gehört haben und den Weg kennen.«
    Bartim machte eine abwertende Geste mit
einer schmuddeligen Hand. »Nach Norden, das ist alles, was man hier in der Gegend
weiß. Wenn Ihr ihn sehen wollt, dann geht nach Caemlyn. Mehr weiß ich auch
nicht, und wenn es irgendetwas Wissenswertes in Weißbrücke gibt, dann weiß ich
es.«
    Â»Kein Zweifel«, sagte Thom verbindlich.
»Ich schätze, eine Menge Fremde auf der Durchreise bleiben hier hängen. Euer
Schild erregte meine Aufmerksamkeit bereits, als ich am Fuß der Weißen Brücke
stand.«
    Â»Nicht nur vom Westen her, müsst Ihr
wissen. Vor zwei Tagen war ein Bursche hier, ein Illianer mit einer mit Siegeln
und Bändern versehenen Proklamation. Er hat sie gleich hier draußen auf dem
Platz verlesen. Sagte, er reise damit bis hin zu den Verschleierten Bergen,
vielleicht sogar zum Aryth-Meer, falls die

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