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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Dunklen
Königs.« Ein zweiter Finger. »Ihr gebt zu, einen Behüter zu kennen, eine
weitere Kreatur des Dunklen Königs. Ich bezweifle, dass er euch all das gesagt
hätte, wenn ihr nur flüchtige Bekannte gewesen wärt.« Ein dritter Finger. »Du,
Junge, trägst ein Zeichen Tar Valons in der Tasche. Die meisten Menschen außerhalb
Tar Valons versuchen, dergleichen so schnell wie möglich loszuwerden. Außer
eben, wenn sie den Hexen von Tar Valon dienen.« Ein vierter. »Du trägst die
Waffe eines Kriegers, ziehst dich aber wie ein Bauernjunge an. Eine Verkleidung
also.« Der Daumen hob sich. »Du kennst Trollocs und Myrddraal. So weit im Süden
glauben nur ein paar Gelehrte und Leute, die die Grenzlande bereist haben, dass
das mehr sind als nur Geschichten. Bist du vielleicht in den Grenzlanden
gewesen? Falls ja, dann sag mir doch wo! Ich bin ein ganzes Stück weit in den
Grenzlanden herumgekommen und kenne sie gut. Du willst nicht? Auch gut.« Er
blickte seine gespreizten Finger an und ließ die Hand hart auf den Tisch
knallen. Der großväterliche Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass die Enkel
etwas sehr Schlimmes angestellt hatten. »Warum erzählt ihr mir nicht die
Wahrheit darüber, wieso ihr mit den Wölfen zusammen die Nacht unsicher gemacht
habt?«
    Egwene öffnete den Mund, aber Perrin sah
bereits an der verbissenen Haltung ihres Kinns, dass sie eine der
abgesprochenen Geschichten erzählen wollte. Das würde nicht ausreichen. Nicht
jetzt, nicht hier. Sein Kopf schmerzte, und er wünschte, er hätte mehr Zeit, um
sich das gründlich zu überlegen. Wer wusste schon, wo dieser Bornhald überall gewesen
war und welche Länder und Städte er kannte? Wenn er sie bei einer Lüge
ertappte, gäbe es keine Rückkehr zur Wahrheit mehr. Dann wäre Bornhald
endgültig überzeugt, dass sie Schattenfreunde waren.
    Â»Wir kommen von den Zwei Flüssen«, sagte
er schnell.
    Egwene starrte ihn überrascht an, fing
sich dann aber wieder. Er machte mit der Wahrheit weiter – zumindest einer
abgeänderten Fassung der Wahrheit. Sie beide hatten die Zwei Flüsse verlassen,
um Caemlyn zu sehen. Auf dem Weg dorthin hatten sie von den Ruinen einer großen
Stadt gehört, doch als sie Shadar Logoth fanden, trafen sie auf Trollocs. Es
gelang ihnen, über den Arinelle zu fliehen, von da ab hatten sie sich
allerdings völlig verirrt. Sie schlossen sich einem Mann an, der ihnen
angeboten hatte, sie nach Caemlyn zu führen. Er sagte, sein Name gehe sie
nichts an, und er schien auch nicht gerade freundlich, aber sie brauchten eben
einen Führer. Das erste Mal bekamen sie Wölfe zu sehen, nachdem die Kinder des
Lichts erschienen. Sie hatten lediglich versucht, sich zu verstecken, damit sie
weder von Wölfen aufgefressen noch von den Reitern getötet würden.
    Â»â€¦Â wenn wir gewusst hätten, dass Ihr
Kinder des Lichts seid«, beendete er seine Erzählung, »dann hätten wir Euch um
Hilfe gebeten.«
    Byar schnaubte ungläubig. Das kümmerte
Perrin aber kaum; falls der Lordhauptmann überzeugt werden konnte, würde Byar
ihnen kein Leid zufügen. Es war klar, dass Byar zu atmen aufhören würde, sollte
Lordhauptmann Bornhald es ihm befehlen.
    Â»In dieser Geschichte kommt aber kein
Behüter vor«, sagte der grauhaarige Mann einen Moment später.
    Perrins Erfindergeist verließ ihn; er
hätte sich zum Ausdenken mehr Zeit nehmen sollen. Egwene sprang für ihn in die
Bresche. »Wir trafen ihn in Baerlon. Die Stadt war voll von Männern, die nach
dem Ende des Winters aus den Bergwerksdörfern heruntergekommen waren, und wir
wurden in der Schenke an den gleichen Tisch gewiesen. Wir haben uns nur während
des Essens mit ihm unterhalten.«
    Perrin konnte wieder frei atmen. Danke, Egwene!
    Â»Gebt ihnen ihre Habseligkeiten zurück,
Kind Byar. Natürlich nicht die Waffen.« Als Byar ihn überrascht anblickte,
fügte Bornhald hinzu: »Oder gehört Ihr zu denen, die Unerleuchtete
auszuplündern pflegen, Kind Byar? Das ist eine schlimme Sache, nicht wahr?
Niemand kann ein Dieb sein und trotzdem im Licht wandeln.« Byar nahm den
Hinweis ungläubig entgegen.
    Â»Dann lasst Ihr uns gehen?« Egwene klang
überrascht. Perrin hob den Kopf und sah den Lordhauptmann an.
    Â»Natürlich nicht, Kind«, sagte Bornhald
traurig. »Du sagst vielleicht die

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