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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Wahrheit, dass du von den Zwei Flüssen
kommst, denn du weißt gut über Baerlon und die Bergwerke Bescheid, aber Shadar
Logoth …? Das ist ein Name, den nur sehr, sehr wenige kennen, die meisten davon
Schattenfreunde. Und jeder, der genug weiß, um diesen Namen zu kennen, der geht
nicht dorthin. Ich schlage vor, du denkst dir auf dem Weg nach Amador eine
bessere Geschichte aus. Du wirst Zeit genug haben, denn wir machen Rast in
Caemlyn. Möglichst aber die Wahrheit, Kind. In der Wahrheit und dem Licht liegt
auch Freiheit.«
    Byar vergaß einiges von seiner
Unterwürfigkeit dem grauhaarigen Mann gegenüber. Er fuhr herum, weg von den
Gefangenen, und in seinen Worten schwang Empörung mit: »Das könnt Ihr nicht!
Das ist nicht erlaubt!« Bornhald hob fragend eine Augenbraue, und Byar riss
sich zusammen. Er schluckte. »Vergebt mir, mein Lordhauptmann. Ich habe mich
vergessen, und ich erbitte untertänigst Eure Vergebung und unterwerfe mich
Eurer Gerechtigkeit. Aber wie mein Lordhauptmann bereits festgestellt hat,
müssen wir Caemlyn rechtzeitig erreichen, und da wir kaum noch Ersatzpferde
haben, werden wir es schwer genug haben, auch ohne noch Gefangene
mitzuschleppen.«
    Â»Und was würdet Ihr vorschlagen?«, fragte
Bornhald ruhig.
    Â»Die Strafe für Schattenfreunde ist der
Tod.« Durch die ausdruckslose Stimme klangen seine Worte noch erschreckender.
Er hätte mit der gleichen Ruhe vorschlagen können, einen Käfer zu zertreten.
»Es gibt keinen Waffenstillstand mit dem Schatten. Es gibt keine Gnade für
Schattenfreunde.«
    Â»Euer Eifer ist begrüßenswert, Kind Byar,
aber wie ich auch oft meinem Sohn Dain sagen muss: Übereifer kann ein
ernsthafter Fehler sein. Erinnert Euch daran, was das Dogma auch sagt: Niemand
ist so verloren, dass er nicht zum Licht geführt werden könnte. Diese beiden
sind jung. Sie sind noch nicht so tief im Schatten verwoben. Sie können noch
zum Licht geführt werden, wenn sie nur gestatten, dass der Schatten von ihren
Augen gehoben werde. Wir müssen ihnen Gelegenheit dazu geben.«
    Einen Augenblick lang mochte Perrin den
großväterlichen Mann, der zwischen ihnen und Byar stand, direkt gut leiden.
Dann drehte Bornhald sein Großvaterlächeln Egwene zu.
    Â»Wenn du dich weigerst, zum Licht zu
kommen, bis wir Amador erreichen, bin ich gezwungen, dich den Vernehmern zu
überstellen, und denen gegenüber wirkt Byars Eifer wie eine Kerze neben der
Sonne.« Der Grauhaarige klang wie ein Mensch, der bedauert, was er tun muss,
der aber nicht die Absicht hatte, jemals etwas anderes als seine Pflicht zu
tun. »Bereue, entsage dem Dunklen König, komme zum Licht, gestehe eure Sünden,
und sage alles, was du weißt, über diese schmutzige Sache mit den Wölfen, dann
erspare ich dir das alles. Du wirst frei sein und im Licht wandeln.« Sein Blick
kehrte zu Perrin zurück, und er seufzte traurig. Es lief Perrin eiskalt den
Rücken hinunter. »Aber du, Perrin von den Zwei Flüssen. Du hast zwei der Kinder
getötet.« Er berührte die immer noch in Byars Hand befindliche Axt. »Auf dich,
fürchte ich, wartet in Amador der Galgen.«

KAPITEL 31

    Verdiene dir dein Essen!
    R and kniff die Augen zusammen und
beobachtete die Staubspur, die sich vielleicht drei oder vier Kurven voraus auf
der Straße erhob. Mat war schon auf dem Weg in die neben der Straße wuchernden
Hecken. Die immergrünen Blätter und dicht verwobenen Äste würden sie genauso
gut verbergen wie eine Mauer, falls sie sich einen Weg hindurch zur anderen
Seite bahnen konnten. Neben der gegenüberliegenden Straßenseite sah man nur
spärliche braune Überreste niedriger Büsche und dahinter eine halbe Meile
freies Feld bis hin zum Waldrand. Es könnte Teil eines noch nicht allzu lange
aufgegebenen Ackers gewesen sein, aber dort bot sich kein schnell erreichbares
Versteck. Er versuchte, die Geschwindigkeit der Staubfahne und die des Windes
einzuschätzen.
    Ein plötzlicher Windstoß wirbelte
Straßenstaub um ihn auf und nahm ihm die Sicht. Er blinzelte und verschob das
einfache, dunkle Tuch, das er um Nase und Mund gebunden hatte. Er war
mittlerweile nicht mehr ganz sauber – sein Gesicht juckte –, doch es verhinderte,
dass er mit jedem Atemzug Staub einatmete. Ein Bauer hatte ihm das Tuch gegeben,
ein Mann mit langem Gesicht und Sorgenfalten in den Wangen.
    Â»Ich

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