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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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eine Erkältung geholt, das ist
alles.«
    Â»Vielleicht sollte ich ihn mir ansehen«,
sagte sie. »Ich habe einige Kenntnisse …«
    Rand fragte sich, ob sie eine Aes Sedai
sei. Noch mehr als ihre Kleidung zeigte ihm ihr selbstsicheres Auftreten, die
Art, wie sie den Kopf hielt, als wolle sie gerade einen Befehl erteilen, dass
sie nicht hierher gehörte. Und falls sie eine Aes
Sedai ist, welcher Ajah gehört sie dann an?
    Â»Ich fühle mich schon wieder besser«,
versicherte er ihr. »Es ist wirklich nicht nötig.«
    Aber sie kam durch den Stall auf sie zu,
hielt den Rock hoch und setzte vorsichtig einen in einen grauen Stoffschuh
gehüllten Fuß vor den anderen. Sie verzog das Gesicht, als sie das Heu sah,
kniete sich neben ihn und fühlte seine Stirn.
    Â»Kein Fieber«, sagte sie und betrachtete
ihn mit gerunzelter Stirn. Sie war hübsch, mit markanten Gesichtszügen, aber in
ihrem Gesicht lag keine Wärme. Es wirkte auch nicht direkt kalt; lediglich
schien alles Gefühl darin zu fehlen. »Aber du warst auf
jeden Fall krank. Ja. Und du bist
jetzt noch schwach wie ein neugeborenes Kätzchen. Ich glaube …« Sie griff unter
ihren Umhang, und dann geschah alles so schnell, dass Rand nur einen erstickten
Schrei von sich geben konnte. Ihre Hand schoss unter dem Umhang hervor. Etwas
glitzerte darin, als sie über Rand hinweg auf Mat lossprang.
    Mat fiel zur Seite – die Bewegungen
erfolgten zu schnell, als dass Rand ihnen hätte folgen können –, und man hörte,
wie Metall in Holz getrieben wurde. Alles geschah in einem einzigen Augenblick,
und dann war es ruhig.
    Mat lag halb auf dem Rücken. Eine Hand
hatte ihr Handgelenk gepackt, gleich oberhalb des Dolchs, den sie in die Wand
gestoßen hatte, wo seine Brust gewesen war, und die andere Hand hielt die
Klinge aus Shadar Logoth an ihre Kehle.
    Sie bewegte nur ihre Augen und versuchte,
auf den Dolch hinunterzublicken, den Mat hielt. Ihre Augen weiteten sich; sie
atmete röchelnd und versuchte, sich zurückzubeugen, weg von der Waffe. Doch er
hielt die Schneide weiter an ihre Haut gedrückt. Danach war sie unbeweglich wie
ein Stein.
    Rand befeuchtete sich die Lippen und
starrte die beiden an. Auch wenn er nicht so schwach gewesen wäre, hätte er
sich wohl kaum bewegen können. Dann fiel sein Blick auf den Dolch, und sein
Mund trocknete aus. Das Holz um die Schneide herum schwärzte sich; dünne
Rauchfäden stiegen von den verkohlten Stellen auf.
    Â»Mat! Mat, ihr Dolch!«
    Mats Blick zuckte zu dem Dolch hinüber
und dann zu der Frau zurück, doch sie hatte sich nicht bewegt. Nun leckte sie
sich nervös die Lippen. Grob zerrte Mat ihre Hand vom Dolchgriff und gab ihr
einen Stoß. Sie kippte nach hinten, weg von ihnen, und fing sich gerade noch
mit den Händen hinter dem Körper ab. Sie fixierte immer noch die Klinge in
seiner Hand. »Nicht bewegen«, sagte er. »Ich werde das gebrauchen, wenn Ihr
Euch bewegt. Glaubt mir, ich werde nicht zögern.« Sie nickte mit langsamer
Bewegung. Ihr Blick blieb an Mats Dolch haften. »Pass auf sie auf, Rand.«
    Rand war sich nicht sicher, was Mat von
ihm erwartete, wenn sie irgendetwas versuchte – vielleicht sollte er schreien,
aber ganz sicher konnte er ihr nicht hinterherlaufen, wenn sie zu fliehen
versuchte –, doch sie saß da, ohne auch nur zu zucken, während Mat ihren Dolch
aus der Wand zog. Der schwarze Fleck wuchs nicht weiter, aber es stieg immer
noch eine dünne Rauchfahne davon auf.
    Mat sah sich nach einer Stelle um, wo er
den Dolch ablegen konnte. Dann streckte er ihn Rand hin. Er nahm ihn vorsichtig
in die Hand, als sei es eine Giftschlange. Er sah ganz gewöhnlich aus, wenn
auch verziert, mit einem Griff aus bleichem Elfenbein und einer schmalen,
schimmernden Schneide, die nicht länger war als seine Handfläche. Nur ein
Dolch. Aber er hatte gesehen, wozu er fähig war. Der Griff war nicht einmal
warm, doch in seiner Hand brach Schweiß aus. Er hoffte, er werde ihn nicht ins
Heu fallen lassen.
    Die Frau rührte sich nicht. Sie lag nur
da und beobachtete Mat, der sich ihr langsam zuwandte. Sie betrachtete ihn, als
frage sie sich, was er wohl als Nächstes tun werde. Doch Rand sah, wie Mat
plötzlich die Augen zusammenkniff und sich seine Hand um den Dolchgriff
krampfte. »Mat, nein!«
    Â»Sie wollte mich töten, Rand. Sie hätte
dich auch

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