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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Thoms Namen nicht erwähnt, wo ihn irgendjemand
anders außer mir hören kann. Einige Gardesoldaten haben ein gutes Gedächtnis,
und die Königin ebenfalls. Man muss ja kein Risiko eingehen.«
    Â»Hatte Thom Schwierigkeiten mit der
Königin?«, fragte Rand ungläubig, und der Wirt lachte.
    Â»Also hat er euch doch nicht alles
erzählt. Warum hätte er das auch tun sollen? Andererseits weiß ich auch nicht,
warum ihr das wissen müsst. Es ist nicht gerade ein Geheimnis. Glaubt ihr,
jeder Gaukler ist so selbstbewusst wie Thom? Na ja, vielleicht schon, aber ich
habe mir immer gedacht, dass Thom noch eine Extraportion Selbstbewusstsein
abbekommen hat. Er war nicht immer Gaukler, müsst ihr wissen; es war nicht
immer so, dass er von Dorf zu Dorf zog und die Hälfte der Zeit unter Hecken schlief.
Es gab eine Zeit, da war Thom Merrilin Hofbarde in Caemlyn und bekannt an jedem
Königshof von Tear bis Maradon.«
    Â»Thom?«, fragte Mat erstaunt.
    Rand nickte bedächtig. Er konnte sich
Thom am Hof der Königin vorstellen – mit seinem höfischen Benehmen und seinen
großartigen Gesten.
    Â»Das war er«, sagte Meister Gill. »Es war
nicht lange nach dem Tod von Taringail Damodred, da … tauchten die Sorgen um
seinen Neffen auf. Es gab Leute, die behaupteten, Thom stünde der Königin
näher, als die guten Sitten gestatteten. Aber Morgase war eine junge Witwe und
Thom in seinen besten Jahren, und ich sehe es so, dass die Königin tun kann,
was sie will. Aber sie ist ganz schön launisch, unsere gute Morgase, und er
ging, ohne ihr etwas zu sagen, als er erfuhr, in welchen Schwierigkeiten sich
sein Neffe befand. Das gefiel der Königin überhaupt nicht. Es gefiel ihr auch
nicht, dass er sich in Angelegenheiten der Aes Sedai einmischte. Ich kann auch
nicht behaupten, dass ich es richtig fand, Neffe hin oder her. Als er jedenfalls
zurückkehrte, sagte er ihr einige unfeine Dinge ins Gesicht, die man einer
Königin nicht sagt. Sachen, die man keiner Frau mit Morgases Temperament sagt.
Elaida hatte etwas gegen ihn, weil er versuchte, sich in die Angelegenheit mit
seinem Neffen einzumischen, und in der Klemme zwischen der Laune der Königin
und der Feindseligkeit Elaidas verließ Thom Caemlyn einen halben Schritt vor
einer Reise ins Gefängnis oder sogar vor dem Beil des Henkers. Soweit ich weiß,
besteht das Urteil immer noch.«
    Â»Wenn das vor so langer Zeit war«, sagte
Rand, »erinnert sich vielleicht niemand mehr daran.«
    Meister Gill schüttelte den Kopf. »Gareth
Bryne ist Generalhauptmann der Garde der Königin. Er kommandierte persönlich
die Gardesoldaten, die auf Befehl Morgases Thom in Ketten zurückbringen
sollten, und ich zweifle daran, dass er jemals vergessen wird, wie er mit
leeren Händen zurückkehrte und herausfand, dass Thom bereits im Palast gewesen
und schon wieder weg war. Und die Königin vergisst grundsätzlich überhaupt nichts . Habt ihr je eine
Frau kennen gelernt, die vergisst? Meine Güte, Morgase war vielleicht wütend!
Ich schwöre euch, die ganze Stadt ging einen Monat lang auf Zehenspitzen, und
alle flüsterten nur. Viele andere Gardesoldaten sind auch alt genug, um sich
noch daran zu erinnern. Nein, am besten behandelt ihr Thom genauso als
Geheimnis wie eure Aes Sedai. Kommt, ich hole euch etwas zu essen. Ihr seht
aus, als könntet ihr eine Stärkung vertragen.«

KAPITEL 36

    Das Muster wird gewebt
    M eister Gill führte sie an einen
Ecktisch im Schankraum und ließ ihnen von einer der Bedienungen Essen bringen.
Rand schüttelte den Kopf, als er die Teller sah. Ein paar dünne Scheiben
Rindfleisch in Bratensauce, ein Löffel voll Gemüse mit Senfsauce und auf jedem
noch zwei Kartoffeln. Sein Kopfschütteln war enttäuscht und schicksalsergeben,
aber nicht ärgerlich. Nicht genug von allem, hatte der Wirt gesagt. Er nahm
Messer und Gabel zur Hand und fragte sich, was wohl geschähe, wenn nichts mehr
übrig wäre. So gesehen wirkte sein halb voller Teller wie ein Festmahl. Der
Gedanke ließ ihn schaudern.
    Meister Gill hatte einen Tisch gewählt,
der sich ein gutes Stück von allen anderen Gästen entfernt befand, und er
setzte sich mit dem Rücken zur Ecke, von wo aus er den ganzen Raum übersehen
konnte. Niemand konnte ihnen nahe genug kommen, um zu hören, was sie sagten,
ohne dass er es gemerkt hätte. Als die Bedienung fortging,

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