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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dem Dolch versuchte er zu bewegen. Er kämpfte
gegen den eisernen Griff des Behüters an. Mat blickte unverwandt nur Moiraine
an. Sein Blick glühte vor Hass.
    Moiraine bewegte sich ebenfalls nicht.
Sie zuckte nicht vor der Klinge zurück, die sich nur wenige Handbreit vor ihrem
Gesicht befand, genauso wenig, wie sie bei seinem Streich zurückgezuckt war.
»Wie ist er daran gekommen?«, fragte sie mit einer Stimme, die nach Stahl
klang. »Ich hatte gefragt, ob euch Mordeth irgendetwas gegeben hat. Ich habe
euch gewarnt, und du sagtest, er hätte nichts bekommen.«
    Â»Hat er auch nicht«, sagte Rand. »Er …
Mat nahm ihn aus der Schatzkammer mit.« Moiraine blickte ihn an. Ihre Augen
schienen genau wie Mats Augen zu glühen. Er wäre beinahe rückwärts gestolpert,
doch dann wandte sie sich wieder dem Bett zu. »Ich wusste es nicht, bis wir
voneinander getrennt wurden. Ich habe es nicht gewusst.«
    Â»Du wusstest es nicht.« Moiraine betrachtete
Mat. Er lag da mit an die Brust angezogenen Knien, knurrte sie immer noch
lautlos an, und seine Hand drückte immer noch gegen die Lans, um sie mit dem
Dolch zu erreichen. »Es ist ein Wunder, dass ihr so weit gekommen seid, obwohl
er dies hier trug. Ich habe das Böse daran sofort gefühlt, als ich ihn sah. Es
ist die Berührung Mashadars – ein Blasser könnte sie meilenweit entfernt noch
spüren. Auch wenn er nicht genau wüsste, wo es ist, so wüsste er doch, es ist
in der Nähe, und Mashadar würde seinen Geist anlocken, während er noch das
Gefühl in den Knochen haben müsste, dass dieselbe böse Kraft eine Armee
verschluckt hat – Schattenlords, Blasse, Trollocs – alles. Auch einige
Schattenfreunde könnten es vermutlich spüren. Diejenigen, die wirklich und endgültig
ihre Seele verkauft haben. Ohne es verhindern zu können, würden einige ein
Gefühl empfinden, als jucke die sie umgebende Luft. Sie wären gezwungen, es zu
suchen. Es sollte sie anziehen wie ein Magnet Eisenspäne.«
    Â»Es kamen auch Schattenfreunde«, sagte
Rand, »mehr als einmal, aber wir entkamen ihnen. Und da war ein Blasser, in der
Nacht, bevor wir Caemlyn erreichten, aber der sah uns nicht.« Er räusperte
sich. »Es gibt Gerüchte über fremdartige … Dinge … in der Nacht, außerhalb der
Stadt. Es könnten Trollocs sein.«
    Â»O ja, es sind Trollocs, Schafhirte«,
sagte Lan trocken, »und wo Trollocs sind, gibt es auch Blasse.« Die Sehnen
zeichneten sich deutlich auf seinem Handrücken ab, da er sich anstrengen
musste, Mats Handgelenk festzuhalten, aber seine Stimme klang nicht
angestrengt. »Sie haben sich bemüht, ihr Kommen und Gehen zu verbergen, aber
ich habe schon vor zwei Tagen die Anzeichen bemerkt. Und ich habe gehört, wie
die Bauern und Dorfbewohner sich über Dinge in der Nacht geäußert haben. Der
Myrddraal hat es irgendwie fertig gebracht, ungesehen in den Zwei Flüssen
zuzuschlagen, aber nun nähern sie sich immer mehr denjenigen, die Soldaten
aussenden können, um sie zu jagen. Trotzdem lassen sie sich jetzt nicht
aufhalten, Schafhirte.«
    Â»Aber wir sind doch in Caemlyn«, sagte
Egwene. »Sie können uns nicht erreichen, solange …«
    Â»Tatsächlich?«, fiel ihr der Behüter ins
Wort. »Die Blassen ziehen draußen auf dem Land immer mehr von ihnen nach. Das
geht ganz deutlich aus den Anzeichen hervor, falls du weißt, wonach du suchen
musst. Es sind bereits mehr Trollocs da, als sie brauchen, um gleichzeitig alle
Einfallsstraßen zu beobachten – mindestens ein Dutzend Fäuste. Das kann nur
einen Grund haben: Wenn genug Blasse da sind, kommen sie in die Stadt, um euch
zu holen. Die Folge könnte wohl sein, dass die Hälfte aller Armeen aus dem
Süden in die Grenzlande geschickt wird, aber die Anzeichen sind vorhanden, dass
sie bereit sind, das zu riskieren. Ihr drei seid ihnen schon zu lange
entwischt. Es sieht so aus, als hättet ihr einen neuen Trolloc-Krieg nach
Caemlyn gebracht, Schafhirte.«
    Egwene schluchzte und schnappte
gleichzeitig nach Luft, und Perrin schüttelte den Kopf, als wolle er es einfach
nicht wahrhaben. Rand hatte ein flaues Gefühl im Magen, als er sich Trollocs in
den Straßen Caemlyns vorstellte.
    Alle diese Menschen, die sich gegenseitig
an den Kragen wollten und dabei die wirkliche Bedrohung nicht erkannten, die
nur darauf

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