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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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den
Flur, wobei sie sich zu Rand umblickte. »In fünf Minuten« – Meister Gill
seufzte – »wird sie den anderen Frauen erzählen, du seist ein verkleideter
Prinz. Bei Einbruch der Nacht weiß es die ganze Neustadt.«
    Â»Meister Gill«, sagte Rand, »ich habe
Elayne gegenüber Mat nicht erwähnt. Es kann nicht sein …« Plötzlich wurde sein
Gesicht von einem breiten Lächeln erhellt, und er rannte zur Küche.
    Â»Warte!«, rief ihm der Wirt nach. »Warte,
bis du Bescheid weißt. Warte doch, du Narr!«
    Rand riss die Tür auf, und da waren sie.
Moiraine blickte ihn überlegen und ruhig an, ohne Überraschung zu zeigen.
Nynaeve und Egwene rannten lachend zu ihm hin und umarmten ihn. Perrin drängte
noch hinterher, und alle drei klopften ihm auf die Schultern, als wollten sie
sich davon überzeugen, dass er wirklich da war. An der Tür zum Stallhof lehnte
Lan, hatte einen Stiefel gegen den Türrahmen gestützt und teilte seine Aufmerksamkeit
zwischen der Küche und dem Hof draußen.
    Rand versuchte gleichzeitig, die beiden
Frauen zu umarmen und Perrin die Hand zu schütteln, und das Ergebnis war ein
Durcheinander von Armen und Gelächter, das dadurch noch verwirrender wurde,
weil Nynaeve versuchte, seine Stirn zu fühlen, ob er Fieber habe.
    Sie sahen alle ein wenig schlechter und
mitgenommener aus als üblich – auf Perrins Gesicht waren Schrammen zu sehen,
und er schlug die Augen auf eine Art nieder, die er nie zuvor an ihm bemerkt
hatte –, aber sie lebten und waren wieder beisammen. Seine Kehle war wie
zugeschnürt, und er konnte kaum sprechen. »Ich hatte gefürchtet, ich würde euch
niemals wiedersehen«, brachte er schließlich heraus. »Ich hatte Angst, ihr wärt
alle …«
    Â»Ich wusste, du lebst«, sagte Egwene, die
den Kopf an seine Brust gelegt hatte. »Ich habe es immer gewusst. Immer.«
    Â»Ich nicht«, sagte Nynaeve. Ihre Stimme
klang in diesem Augenblick schneidend, doch im nächsten schon wieder
besänftigt, und sie lächelte zu ihm hoch. »Du siehst gut aus, Rand. Nicht
gerade gut genährt, aber doch gut, dem Licht sei Dank.«
    Â»Na«, sagte Meister Gill hinter ihm, »es
scheint, dass du diese Leute doch kennst. Sind es die Freunde, nach denen du
suchtest?«
    Rand nickte. »Ja, meine Freunde.« Er
stellte alle einander vor. Es war immer noch ein eigenartiges Gefühl, Lan und
Moiraine beim richtigen Namen zu nennen. Beide blickten ihn scharf an, als sie
es hörten.
    Der Wirt begrüßte alle mit einem offenen
Lächeln, aber er war auch entsprechend beeindruckt, einen Behüter kennen zu
lernen, und dann auch noch Moiraine. Sie starrte er mit offenem Mund an – es
war eine Sache, zu wissen, dass eine Aes Sedai den Jungen geholfen hatte, aber eine ganz
andere, sie plötzlich in der Küche zu haben –, und dann verbeugte er sich tief.
»Seid willkommen in Der Königin Segen , Aes Sedai. Seid mein Gast. Obwohl, ich glaube, Ihr werdet
eher mit Elaida und den anderen Aes Sedai, die den falschen Drachen gebracht
haben, im Palast wohnen wollen.« Er verbeugte sich wieder und warf Rand einen
besorgten Blick zu. Es war ja schön und gut, zu sagen, dass man nichts gegen
die Aes Sedai habe, aber das hieß natürlich nicht, dass man gleich eine unter
seinem Dach schlafen lassen wollte.
    Rand nickte ihm ermutigend zu. Moiraine
war nicht wie Elaida, bei der jeder Blick eine verborgene Drohung enthielt,
genau wie jedes Wort. Bist du sicher? Bist du
wirklich sicher?
    Â»Ich glaube, ich werde hier bleiben«,
sagte Moiraine. »Jedenfalls die kurze Zeit über, die ich mich in Caemlyn
aufhalte. Und Ihr müsst mir erlauben zu bezahlen.«
    Eine gescheckte Katze tapste vom Flur aus
herein und rieb sich schnurrend an den Beinen des Wirts. Kaum hatte sie damit
begonnen, sprang eine zerzauste graue Katze unter dem Tisch hervor, machte
einen Buckel und fauchte. Die gescheckte duckte sich und knurrte drohend,
worauf die graue an Lan vorbei auf den Hof flüchtete.
    Meister Gill entschuldigte sich wegen der
Katzen, und gleichzeitig protestierte er und sagte, dass Moiraine ihn ehren
würde, wenn sie sein Gast wäre, und ob sie sicher sei, dass sie nicht doch den
Palast vorziehe, was er durchaus verstünde, aber er hoffe, sie werde sein
bestes Zimmer als Geschenk annehmen. Alles geriet derart durcheinander, dass
Moiraine gar

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