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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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können Nynaeve und du die Heimreise antreten oder nach Tar
Valon ziehen oder wo auch immer ihr hinwollt, und niemand wird versuchen, euch
davon abzuhalten. Keine Trollocs, keine Blassen, niemand. Solange ihr nicht bei
uns seid. Geh heim, Egwene, oder geh nach Tar Valon. Aber vor allem – geh!«
    Er wartete darauf, dass sie ihm
entgegenhielt, sie habe das gleiche Recht wie er, hinzugehen, wo sie wolle, und
dass er kein Recht habe, ihr zu sagen, was sie zu tun habe. Zu seiner
Überraschung lächelte sie und berührte seine Wange.
    Â»Danke, Rand«, sagte sie sanft. Er
blinzelte und schloss den Mund, als sie weitersprach: »Aber du weißt, dass ich
nicht kann. Moiraine Sedai erzählte uns, was Min damals in Baerlon sah. Du
hättest mir sagen sollen, wer Min ist. Ich dachte … Na ja, Min behauptet, auch
ich sei ein Teil dieses Ganzen. Und Nynaeve. Vielleicht bin ich nicht ta’veren «, sie stolperte über
dieses Wort, »aber das Muster schickt auch mich zum Auge der Welt, wie es
scheint. Was immer dich betrifft, es betrifft auch mich.«
    Â»Aber Egwene …«
    Â»Wer ist Elayne?«
    Eine Minute lang blickte er sie einfach
nur an, und dann sagte er schlicht die Wahrheit: »Sie ist die Tochter-Erbin des
Throns von Andor.«
    Ihre Augen schienen Feuer zu fangen.
»Wenn du nicht einmal eine Minute lang ernst bleiben kannst, Rand al’Thor, dann
will ich nicht mit dir sprechen.«
    Ungläubig sah er zu, wie sie mit steifem
Kreuz zum Tisch zurückkehrte und sich neben Moiraine auf ihre Ellbogen stützte,
um zu hören, was der Behüter sagte. Ich muss mit
Perrin sprechen, dachte er. Er weiß, wie man mit Frauen umgeht.
    Meister Gill kam mehrmals herein –
zuerst, um die Lampen zu entzünden, dann, um selbst das Essen hereinzutragen,
und später, um zu berichten, was draußen vorging. Weißmäntel hielten die
Schenke in beiden Richtungen die Straße hinunter unter Beobachtung. Am Tor zur
Innenstadt hatte es Ausschreitungen gegeben, und die königliche Garde hatte
sowohl weiße als auch rote Abzeichenträger festgenommen. Irgendjemand hatte
versucht, den Drachenzahn auf die Eingangstür zu kritzeln, und war dafür von
Lambgwins Stiefel wegbefördert worden. Falls der Wirt es eigenartig fand, dass
Loial bei ihnen war, dann ließ er sich das nicht anmerken. Er beantwortete die
wenigen Fragen, die ihm Moiraine stellte, ohne sich zu erkundigen, was sie
planten, und jedes Mal, wenn er kam, klopfte er an die Tür und wartete, bis Lan
sie ihm öffnete, gerade so, als seien das nicht seine Schenke und seine
Bibliothek. Bei seinem letzten Erscheinen gab ihm Moiraine das Blatt Pergament,
das mit Nynaeves sauberer Schrift bedeckt war.
    Â»Das wird zu dieser nächtlichen Stunde nicht
leicht werden«, sagte er und schüttelte den Kopf, während er die Liste
überflog, »aber ich werde mich um alles kümmern.«
    Moiraine fügte einen kleinen Beutel aus
Waschleder hinzu, in dem es klimperte, als sie ihn an den Schnüren hielt und
ihn ihm reichte. »Gut. Und sorgt bitte dafür, dass wir vor Tagesanbruch geweckt
werden. Dann werden die Beobachter am wenigsten wachsam sein.«
    Â»Wir werden sie eine leere Schachtel
bewachen lassen, Aes Sedai.« Meister Gill grinste.
    Rand gähnte, als er schließlich zusammen
mit den anderen aus dem Raum schlurfte und nach Bad und Bett suchte.
    Als er sich mit einem rauen Lumpen in der
einen und einem großen Brocken gelber Seife in der anderen Hand abschrubbte,
wanderte sein Blick hinüber zu dem Hocker neben Mats Badewanne. Das Ende des in
eine goldene Scheide gesteckten Dolchs aus Shadar Logoth lugte unter dem Zipfel
von Mats sauber zusammengefaltetem Mantel hervor. Auch Lan blickte von Zeit zu
Zeit dorthin. Rand fragte sich, ob er wirklich nun so unschädlich sei, wie Moiraine
behauptete.
    Â»Denkst du, dass mein Vater mir das
jemals glauben wird?« Mat lachte und schrubbte sich den Rücken mit einer
langstieligen Bürste. »Ich und die Welt retten? Meine Schwestern werden sich
nicht entscheiden können, ob sie lachen oder weinen sollen.«
    Es klang nach dem alten Mat. Rand
wünschte, er könne den Dolch vergessen.
    Es war pechschwarze Nacht, als er und Mat
endlich ihr Zimmer unter den Dachbalken betraten. Die Sterne wurden von Wolken
verdeckt. Zum ersten Mal nach langer Zeit zog sich Mat aus, bevor er ins Bett
ging. Aber er steckte auch ganz

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