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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Rand war sich
klar darüber, dass er sie davon abhalten musste, die Zwei Flüsse zu verlassen,
doch der einzige Weg, der ihm gerade einfiel, war keiner, den er bereits gehen
konnte, selbst wenn sie zustimmte. Und sie hatte ja mehr oder weniger
angedeutet, dass sie nicht wollte. Das machte alles noch schlimmer.
    Â»Diese junge Frau braucht einen Mann«,
grollte Cenn Buie, der auf Zehenspitzen umherhüpfte. Sein Gesicht hatte sich
puterrot gefärbt und wurde noch dunkler. »Ihr fehlt der Respekt. Wie sind der
Dorfrat und keine kleinen Jungen, die ihr den Hof machen …«
    Der Bürgermeister atmete schwer und fuhr
dann plötzlich den alten Dachdecker an: »Sei ruhig, Cenn! Hör auf, dich wie ein
Aiel mit schwarzem Schleier aufzuführen!« Der knochige Mann erstarrte vor
Überraschung. Der Bürgermeister verlor sonst nie die Beherrschung. Bran
funkelte ihn an. »Versengen soll mich das Licht, aber wir haben wirklich
Besseres zu tun, als uns wie Narren zu benehmen. Oder willst du beweisen, dass
Nynaeve Recht hat?« Damit stampfte er zurück in die Schenke und knallte die Tür
hinter sich zu.
    Die anderen Mitglieder des Dorfrats sahen
Cenn an und gingen dann jeder in seine Richtung nach Hause. Alle außer Haral
Luhhan, der den Dachdecker begleitete und leise auf ihn einredete. Cenn Buies
Gesicht war wie versteinert. Der Schmied aber war der Einzige, der Cenn jemals
wieder zur Vernunft bringen konnte.
    Rand ging zu seinem Vater hinüber, und
seine Freunde kamen hinterher. »Ich habe Meister al’Vere noch nie so wütend
gesehen«, bemerkte Rand. Das brachte ihm einen angewiderten Blick Mats ein.
    Â»Der Bürgermeister und die Dorfheilerin
sind sich selten einig«, sagte Tam, »und heute noch weniger als sonst. Das ist
alles. Das ist in jedem Dorf dasselbe.«
    Â»Was ist mit dem falschen Drachen?«,
fragte Mat, und Perrin murmelte eifrig: »Was ist mit den Aes Sedai?«
    Tam schüttelte langsam den Kopf. »Meister
Fain wusste nicht viel mehr, als er bereits sagte. Jedenfalls nicht viel, was
für uns wichtig ist. Gewonnene oder verlorene Schlachten. Eroberte und
zurückeroberte Städte. Dank dem Licht spielt sich das alles in Ghealdan ab. Es
hat sich nicht weiter ausgebreitet, jedenfalls nicht, soweit uns Meister Fain
berichten konnte.«
    Â»Schlachten interessieren mich«, sagte
Mat, und Perrin fügte hinzu: »Was hat er davon erzählt?«
    Â»Mich interessieren Schlachten nicht,
Matrim«, sagte Tam. »Doch ich bin sicher, er wird sich glücklich schätzen, dir
später alles darüber zu erzählen. Der Dorfrat ist der Ansicht, dass die Aes
Sedai keinen Grund haben, auf ihrem Weg nach Süden hier durchzukommen. Und was
die Rückreise betrifft, werden sie wohl kaum den Wald der Schatten durchqueren
und den Weißen Fluss durchschwimmen.«
    Rand und die anderen schmunzelten bei dem
Gedanken. Es gab drei Gründe, warum niemand ins Gebiet der Zwei Flüsse kam,
außer eben vom Norden her, von Taren-Fähre. Da waren zum einen die
Verschleierten Berge, und genauso erfolgreich blockierte der Schlammpfuhl die
Wege aus dem Osten. Im Süden lag der Weiße Fluss, der seinen Namen der vielen
Steine und Felsen wegen erhalten hatte, die seinen schnellen Strom aufschäumen
ließen. Und jenseits des Weißen Flusses lag der Wald der Schatten. Wenige Leute
der Zwei Flüsse hatten jemals den Weißen überquert, und noch weniger kehrten
von dorther zurück. Man war sich jedoch allgemein darin einig, dass sich der
Wald der Schatten etwa hundert Meilen oder weiter nach Süden erstreckte. Es gab
dort keine Straße und kein Dorf, wohl aber Wölfe und Bären.
    Â»Also, das wär’s dann wohl«, sagte Mat.
Es hörte sich ein wenig enttäuscht an.
    Â»Nicht ganz«, sagte Tam. Ȇbermorgen
werden wir Männer nach Devenritt und Wachhügel schicken und auch nach
Taren-Fähre, um gemeinsam Wachtposten aufzustellen. Berittene Posten am Weißen
Fluss und am Taren und dazwischen Patrouillen. Es sollte eigentlich noch heute
geschehen, aber nur der Bürgermeister hat mir zugestimmt. Der Rest war der
Meinung, man könne nicht verlangen, dass jemand am Bel Tine zwischen den beiden
Flüssen herumreitet.«
    Â»Aber Ihr habt doch gesagt, wir müssten
uns keine Sorgen machen«, murrte Perrin, und Tam schüttelte den Kopf.
    Â»Ich sagte, wir sollten uns nicht sorgen,
Junge, doch

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