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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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nähmen, anstatt querfeldein zu reiten! Bis morgen früh
wäre das halbe Dorf überzeugt gewesen, dass der Krieg vor unserer Tür steht. Es
hätte Wochen gedauert, das wieder gut zu machen. Das hätte ein schönes Bel Tine
gegeben! Also sagte Bran es ihnen, bevor sie selbst darauf kamen. Sie haben
gesehen, dass sich der Dorfrat mit der Angelegenheit befasst, und mittlerweile
werden sie wissen, wie wir uns entschieden haben. Sie haben uns gewählt, weil
sie darauf vertrauen, dass wir uns zum Besten für alle beraten. Sie vertrauen
unseren Ansichten. Sogar der Ansicht von Cenn, was nicht viel über uns andere
aussagt, schätze ich. Jedenfalls werden sie hören, dass wir uns keine Sorgen
machen müssen, und das werden sie glauben. Nicht, dass sie nicht auch von
allein darauf kommen würden, aber auf diese Weise ruinieren wir das Fest nicht,
und keiner muss sich wochenlang über etwas Gedanken machen, was wahrscheinlich
sowieso nicht geschieht. Wenn es aber, entgegen aller Wahrscheinlichkeit, doch
geschieht … Nun, dann werden uns die Patrouillen früh genug warnen, damit wir
Gegenmaßnahmen ergreifen können. Ich glaube aber wirklich nicht, dass es dazu
kommen wird.«
    Rand blies die Wangen auf. Offensichtlich
war es komplizierter, als er gedacht hatte, Mitglied im Dorfrat zu sein. Der
Karren rumpelte weiter die Haldenstraße entlang.
    Â»Hat noch irgendjemand außer Perrin
diesen seltsamen Reiter gesehen?«, fragte Tam.
    Â»Ja, Mat, aber …« Rand blinzelte und
blickte über Belas Rücken hinweg seinen Vater an. »Du glaubst mir? Ich muss
zurückkehren und es ihnen erzählen.« Tams Ruf hielt ihn auf, bevor er zum Dorf
zurückrennen konnte.
    Â»Halt, Junge, halt! Hast du gedacht, dass
ich ohne Grund so lange warte, um mit dir darüber zu sprechen?«
    Zögernd ging Rand weiter neben dem
quietschenden Wagen her. »Warum hast du deine Meinung geändert? Warum soll ich
es den anderen nicht erzählen?«
    Â»Sie werden es früh genug erfahren.
Perrin zumindest. Bei Mat bin ich mir nicht so sicher. Man muss die Bauern auf
ihren Höfen warnen, so gut es geht, aber ansonsten wird es in einer Stunde in
Emondsfelde niemanden geben, der nicht weiß, dass sich ein Fremder hier
herumtreibt, und zwar ein Kerl von der Sorte, die man nicht zum Fest einlädt.
Der Winter war ohnehin schon schlimm genug. Man sollte die Kinder nicht auch
noch ängstigen.«
    Â»Fest?«, sagte Rand. »Wenn du ihn gesehen
hättest, würdest du ihn dir mehr als zehn Meilen wegwünschen. Vielleicht sogar
hundert.«
    Â»Ja, vielleicht«, sagte Tam gelassen. »Er
kann durchaus vor den Unruhen in Ghealdan geflohen sein, oder er ist ein Dieb,
der denkt, er könne hier leichter als in Baerlon oder Taren-Fähre Beute machen.
Aber niemand besitzt hier etwas, das er sich so ohne weiteres stehlen lässt.
Falls der Mann versucht, vor dem Krieg davonzulaufen … Na ja, das ist keine
Entschuldigung dafür, Leuten Angst einzujagen. Wenn die Wache einmal steht,
wird sie ihn entweder finden oder gleich verjagen.«
    Â»Ich hoffe, man verjagt ihn. Aber weshalb
glaubst du mir jetzt, während du mir heute früh nicht geglaubt hast?«
    Â»Zu der Zeit war ich auf meine eigenen
Augen angewiesen, Junge, und ich sah nichts.« Tam schüttelte den ergrauten
Kopf. »Es scheint, nur junge Männer sehen diesen Burschen. Als aber Haral
Luhhan erwähnte, dass Perrin Geister sehe, kam alles heraus. Jon Thanes
ältester Sohn sah ihn auch, genau wie Samel Crawes Junge Bandry. Also, wenn
vier von euch behaupten, sie hätten etwas gesehen, dann glauben wir allmählich,
dass jemand da ist, ob wir ihn nun sehen können oder nicht. Alle außer Cenn
natürlich. Jedenfalls ist das der Grund, weshalb wir nach Hause zurückkehren.
Wenn wir beide fort sind, könnte der Fremde dort alles Mögliche anstellen. Wenn
es nicht des Festes wegen wäre, käme ich morgen auch nicht ins Dorf zurück.
Aber wir können uns nicht in unserem Haus einsperren, nur weil dieser Bursche
hier herumlungert.«
    Â»Ich habe das mit Ban und Lem nicht gewusst«,
sagte Rand. »Wir wollten morgen zum Bürgermeister gehen, aber wir fürchteten,
er werde uns nicht glauben.«
    Â»Graue Haare bedeuten nicht, dass unser
Hirn geschrumpft ist«, meinte Tam trocken. »Also halte gut Ausschau. Vielleicht
bekomme ich ihn auch zu Gesicht, falls er

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