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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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flirten. Und ich wasche mich, wenn ich kann, auch wenn Euch das nichts angeht. Bei diesem Wetter ist das nicht einfach. Davon abgesehen riecht keiner besser als ich.« Und plötzlich wurde ihm klar, dass sie es tat. Unter ihrem leichten Parfüm war nicht das geringste Anzeichen von Schweiß oder Schmutz. Es ärgerte ihn, dass ihm ihr Parfüm überhaupt aufgefallen war, oder dass sie sauber roch. Es kam ihm wie ein Verrat vor.
    Berelains Augen weiteten sich einen Augenblick lang überrascht – warum? –, dann seufzte sie mit einem Lächeln, das langsam aufgesetzt aussah, und eine Spur von Gereiztheit schlich sich in ihren Duft. »Lasst Euer Zelt aufbauen. Ich weiß, dass auf einem Eurer Wagen eine gute Kupferbadewanne ist. Die werdet Ihr nicht zurückgelassen haben. Die Leute erwarten, dass ein Adliger auch wie einer aussieht, Perrin, und das schließt mit ein, dass man präsentabel ist, selbst wenn das zusätzliche Mühe kostet. Das ist ein Handel zwischen ihnen und Euch. Ihr müsst ihnen nicht nur das geben, was sie brauchen, sondern auch das, was sie erwarten, oder sie verlieren den Respekt und fangen an, einen zu verachten. Offen gesagt kann sich keiner von uns leisten, dass Ihr es so weit kommen lasst. Wir sind alle weit von zu Hause weg, umgeben von Feinden, und ich bin der festen Überzeugung, dass Ihr, Lord Perrin Goldauge, vermutlich unsere einzige Chance seid, wieder lebend nach Hause zu kommen. Ohne Euch wird alles auseinanderfallen. Und jetzt lächelt, denn wenn wir flirten, dann sprechen wir über nichts anderes.«
    Perrin bleckte die Zähne. Die Mayener und die Weisen Frauen sahen zu, aber auf fünfzig Schritte würde man es in diesem Dämmerlicht für ein Lächeln halten. Den Respekt verlieren? Berelain hatte dabei geholfen, ihm jeden Respekt zu nehmen, den er jemals bei den Leuten von den Zwei Flüssen gehabt hatte, ganz zu schweigen bei Failes Dienern. Aber was noch schlimmer war, Faile hatte ihm ihren Vortrag über die Pflicht eines Adligen, den Leuten das zu geben, was sie erwarteten, mehr als einmal gehalten. Es machte ihn wütend, von allen Leuten ausgerechnet dieser Frau zuhören zu müssen, wie sie das Gleiche wie seine Gemahlin von sich gab. »Und worüber wollt Ihr mit mir sprechen, was Eure eigenen Leute nicht mitkriegen sollen?«
    Ihr Gesicht blieb unbewegt und freundlich, aber der Unterton von Furcht, der von ihr ausging, wurde stärker. Es handelte sich keinesfalls um Panik, aber sie glaubte sich in Gefahr. Ihre behandschuhten Hände verkrampften sich um die Zügel. »Ich habe meine Diebefänger in Masemas Lager herumschnüffeln und Freundschaften schließen lassen. Nicht so gut, als hätte man dort Augen-und-Ohren, aber sie haben Wein mitgebracht, den sie mir angeblich gestohlen haben, und sie haben ein paar Dinge erfahren.« Einen Augenblick lang betrachtete sie ihn fragend mit schräg gelegtem Kopf. Beim Licht! Sie wusste, dass Faile Selande und die anderen Narren als Spione eingesetzt hatte! Schließlich war Berelain diejenige gewesen, die ihn überhaupt darüber in Kenntnis gesetzt hatte. Vermutlich hatten Gendar und Santes, ihre Diebefänger, Haviar und Nerion in Masemas Lager gesehen. Man würde Balwer warnen müssen, bevor er versuchte, Medore auf Berelain und Annoura anzusetzen. Das würde ein schönes Durcheinander geben.
    Als er nichts sagte, fuhr sie fort. »Ich habe neben dem Brot und dem Huhn noch etwas anderes in den Korb gelegt. Ein … Dokument, das Santes gestern früh entdeckt hat, es war in Masemas Lagertisch eingeschlossen. Der Narr konnte noch nie an einem Schloss vorbeigehen, ohne sich zu fragen, was dahinter wohl verborgen ist. Wenn er schon seine Nase in das stecken musste, was Masema unter Verschluss hielt, hätte er es seinem Gedächtnis anvertrauen sollen, statt es mitzunehmen, aber was geschehen ist, ist geschehen. Nach der ganzen Mühe, die ich mir gemacht habe, um es zu verstecken, lasst bitte keinen sehen, wie Ihr es lest!«, fügte sie scharf hinzu, als er den Korbdeckel hob und ein in ein Tuch eingewickeltes Bündel enthüllte, von dem ein noch stärkerer Duft von warmem Brot und gebratenem Geflügel ausging. »Mir ist schon einmal aufgefallen, dass Masemas Männer Euch folgen. Sie könnten Euch in diesem Augenblick beobachten!«
    »Ich bin kein Narr!«, knurrte er. Es war ihm nicht neu, dass Masema ihn beobachten ließ. Die meisten seiner Anhänger waren Stadtleute, und der größte Teil von ihnen verhielt sich im Wald so unbeholfen, dass es jedem

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