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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wunderschöne junge Frau mit langem schwarzem Haar, die einen roten, mit schwarzem Pelz gefütterten Umhang trug. Aber ihre Schönheit wurde von einem einfachen Makel geschmälert: sie war nicht Faile. Und soweit es ihn betraf, wurde sie noch von einem viel schlimmeren Makel entstellt. Sie hatte ihm die Nachricht von Failes Entführung überbracht und von Masemas Kontakt mit den Seanchanern, aber beinahe jeder im Lager glaubte, er hätte mit ihr in der Nacht des Tages geschlafen, an dem Faile entführt worden war, und sie hatte nichts getan, um diese Verleumdung zu entkräften. Bei einer solchen Geschichte konnte er sie wohl kaum bitten, die Verleumdung öffentlich zu widerlegen, aber sie hätte etwas tun können, hätte ihren Dienerinnen befehlen können, es abzustreiten, irgendetwas. Stattdessen schwieg Berelain, und ihre Dienerinnen, die wie die Elstern klatschten, nährten die Geschichte auch noch. So etwas blieb an einem Mann hängen, jedenfalls in den Zwei Flüssen.
    Seit jener Nacht war er Berelain aus dem Weg gegangen, und er wäre jetzt weggeritten, obwohl sie ihn gesehen hatte, aber sie nahm von der Dienerin in ihrer Begleitung, einer molligen Frau in einem blauen und goldenen Umhang, einen Korb entgegen, sagte etwas zu den anderen und lenkte ihren Wallach in seine Richtung. Allein. Annoura hob eine Hand und rief ihr etwas hinterher, aber Berelain sah sich nicht einmal um. Perrin hatte nicht den geringsten Zweifel, dass sie ihm folgen würde, wo auch immer er sich hinwandte, und wenn er jetzt ging, würden die Leute beim derzeitigen Stand der Dinge nur glauben, dass er mit ihr allein sein wollte. Er stieß seine Hacken in Trabers Flanken, um sich zu den anderen zu gesellen, so wenig Lust er dazu auch hatte – sollte sie ihm doch zurück zu ihnen folgen, wenn sie wollte –, aber sie trieb ihr Pferd trotz des schwierigen Geländes und des Schnees zum leichten Galopp an, setzte sogar mit wehendem rotem Umhang über einen hervorragenden Felsen hinweg und traf ihn auf halbem Weg. Sie war eine gute Reiterin, wie er widerstrebend zugeben musste. Nicht so gut wie Faile, aber besser als die meisten.
    »Eure finstere Miene ist ziemlich wild«, sagte sie und lachte leise, als sie vor Traber anhielt. Nach der Art zu urteilen, wie sie die Zügel hielt, war sie bereit, ihm den Weg zu verstellen, sollte er versuchen, um sie herumzureiten. Die Frau hatte nicht das geringste Schamgefühl! »Lächelt, damit die Leute denken, wir würden flirten.« Sie hielt ihm den Korb entgegen. »Zumindest das sollte Euch aufmuntern. Wie ich gehört habe, habt Ihr vergessen zu frühstücken.« Sie rümpfte die Nase. »Und Euch zu waschen. Euer Bart müsste ebenfalls gestutzt werden. Ein gramgebeugter, etwas ungepflegter Ehemann, der seine Frau rettet, ist eine romantische Figur, aber sie dürfte nicht sehr von einem schmutzigen zerlumpten Kerl angetan sein. Keine Frau wird jemals verzeihen, wenn Ihr ihr Bild von Euch zerstört.«
    Verwirrt nahm Perrin den Korb entgegen, stellte ihn vor sich auf dem hohen Knauf seines Sattels ab und rieb sich unbewusst die Nase. An gewisse Düfte von Berelain war er gewöhnt, für gewöhnlich die einer jagenden Wölfin und er war das Wild, aber heute verströmte sie keinen Jagdgeruch. Nicht einmal einen Hauch davon. Sie roch so geduldig wie ein Stein, und amüsiert mit einem Unterton von Furcht. Soweit er sich erinnern konnte, hatte sich diese Frau noch nie vor ihm gefürchtet. Und weswegen musste sie geduldig sein? Und wenn er schon dabei war, worüber konnte sie sich amüsieren? Ein Berglöwe, der wie ein Lamm roch, hätte ihn nicht mehr verwirren können.
    Verwirrt oder nicht, der aus dem zugeklappten Korb aufsteigende Duft ließ seinen Magen knurren. Gebratenes Rebhuhn, wenn er sich nicht irrte, und Brot, das noch warm war. Mehl war knapp geworden, und Brot war fast so selten wie Fleisch. Es stimmte, dass er an manchen Tagen das Essen versäumte. Er vergaß es einfach manchmal, und wenn er sich daran erinnerte, war es eine Last, denn um eine Mahlzeit zu bekommen, musste er entweder Linis und Breanes Spießrutenlauf erdulden oder sich von Leuten, mit denen er aufgewachsen war, die kalte Schulter zeigen lassen. Essen direkt unter seiner Nase ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wäre es verwerflich, von Berelain gebrachtes Essen zu verspeisen?
    »Danke für das Brot und das Huhn«, sagte er grob, »aber das Letzte, was ich auf dieser Welt will, ist, dass jemand auf die Idee kommt, wir würden

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