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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Angst vor dem Taraboner.
    »Ich lasse ihn Euch zukommen, so schnell es geht«, sagte sie schließlich resigniert.
    »Das ist gut«, murmelte Elenia und gab sich keine große Mühe, ihre Zufriedenheit zu verbergen. Aber wartet nicht zu lange, fügte sie beinahe hinzu und konnte sich gerade noch rechtzeitig im Zaum halten. Naean mochte geschlagen sein, aber auch ein geschlagener Gegner konnte einem ein Messer in den Rücken jagen, wenn man ihn zu sehr verhöhnte. Davon abgesehen fürchtete sie Naeans Drohung so sehr, wie Naean die ihre fürchtete. Vielleicht noch mehr. Aber solange Naean das nicht wusste, fehlte ihrem Dolch die Spitze.
    Als Elenia zu ihren Waffenmännern zurückritt, war sie fröhlicherer Stimmung als seit … Mit Sicherheit bevor sich ihre »Retter« als Arymillas Männer entpuppt hatten. Vielleicht sogar bevor Dyelin sie in Aringill eingesperrt hatte, obwohl sie dort nie die Hoffnung verloren hatte. Ihr Gefängnis war das Haus des Statthalters gewesen, recht bequem, selbst wenn sie sich ihr Gemach mit Naean hatte teilen müssen. Mit Jarid in Verbindung zu treten war nicht schwer gewesen, und sie war der festen Überzeugung, ein paar Kontakte zu den Königlichen Gardisten in Aringill geknüpft zu haben. So viele von ihnen waren eben erst aus Cairhien gekommen, dass sie … unsicher … waren, wem sie die Treue halten sollten.
    Diese wunderbar zufällige Begegnung mit Naean verbesserte ihre Laune so sehr, dass sie Janny anlächelte und ihr einen Schrank voller neuer Kleider versprach, sobald sie in Caemlyn waren. Was der Frau mit den pummeligen Wangen ein dankbares Lächeln entlockte. Elenia kaufte für ihre Zofe immer neue Kleider, wenn sie sich besonders gut fühlte, und ein jedes davon war kostbar genug, um von einer wohlhabenden Kauffrau getragen zu werden. Es war eine Methode, sich Loyalität und Diskretion zu versichern, und Janny hatte zwanzig Jahre mit beidem gedient.
    Die Sonne war jetzt nur noch ein roter Bogen über den Bäumen, und es war Zeit, Arymilla zu finden, damit sie erfuhr, wo sie in dieser Nacht zu schlafen hatte. Sollte das Licht gewähren, dass es ein anständiges Bett war, in einem warmen Zelt, das nicht zu verräuchert war, und vorher eine ordentliche Mahlzeit. Im Moment konnte sie nicht mehr verlangen. Aber nicht einmal das konnte ihr die Laune verderben. Sie nickte den Männern und Frauen, an denen sie vorbeiritt, nicht nur zu, sie lächelte sie sogar an. Beinahe hätte sie ihnen zugewunken. Die Dinge entwickelten sich besser als seit Langem. Naean war nicht nur als Rivalin für den Thron ausgeschaltet, sie war angeleint und musste wie eine Hündin kuschen – jedenfalls so gut wie –, und das würde vermutlich – nein, bestimmt! – ausreichen, um Karind und Lir auf ihre Seite zu bringen. Und dann waren da jene, die jeden auf dem Thron akzeptieren würden, solange es keine Trakand war. Ellorien gehörte dazu. Morgase hatte sie auspeitschen lassen! Ellorien würde niemals eine Trakand akzeptieren. Aemlyn, Arathelle und Abelle waren ebenfalls mögliche Kandidaten, mit eigenen Schwächen, die man ausnutzen konnte. Vielleicht auch Pelivar oder Luan. Sie hatte ihre Fühler ausgestreckt. Und sie würde den Vorteil, der Caemlyn bot, nicht so verschwenden, wie es dieser Trampel Elayne tat. Die Vergangenheit hatte gezeigt, dass die Kontrolle über Caemlyn ausreichte, um mindestens die Unterstützung von vier, wenn nicht sogar fünf Häusern zu erringen.
    Es kam darauf an, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen! Das auf jeden Fall, oder Arymilla würde den Vorteil ausnützen, aber Elenia konnte sich bereits auf dem Löwenthron sehen, während die Hohen Herrinnen und Herren das Knie beugten, um ihr die Treue zu schwören. Sie hatte bereits eine Liste gemacht, wer davon ausgetauscht werden musste. Niemand, der gegen sie gekämpft hatte, würde Gelegenheit erhalten, ihr später Ärger zu machen. Dafür würde eine Reihe tragischer Unfälle sorgen. Zu bedauerlich, dass sie die Nachfolger nicht bestimmen konnte, aber Unfälle konnten mit unglaublicher Häufigkeit passieren.
    Elenias Heiterkeit verflüchtigte sich, als sich ein hagerer Mann auf einem stämmigen grauen Pferd an ihre Seite setzte, dessen Augen im schwindenden Licht einen fiebrigen Glanz hatten. Aus irgendeinem Grund hatte Nasin grüne Tannenzweige in seinem dünnen weißen Haar stecken. Es ließ ihn aussehen, als wäre er einen Baum hinaufgeklettert, und sein roter Seidenmantel und der rote Umhang waren derart mit hellen

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