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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gelbe zu überragen schien, und Jori schaffte es, Morvrin zu überragen, obwohl er kleiner als sie war. Er war so breit wie Sarin, für einen Cairhiener aber sehr klein. Myrelles drei Behüter – die drei, zu denen sie sich öffentlich zu bekennen wagte – drängten sich um sie, sodass sie ihr Pferd nicht hätte in Bewegung setzen können, ohne vorher eines der ihren aus dem Weg zu drängen. Setagana, der Behüter von Anaiya, schlank, dunkel und so attraktiv, wie sie unscheinbar war, schaffte es beinahe, sie allein zu umgeben, und Tervail mit seiner eindrucksvollen Nase und dem vernarbten Gesicht tat das Gleiche mit Beonin. Carlinya hatte keinen Behüter, für eine Weiße nicht ungewöhnlich, aber sie musterte die Männer aus den Tiefen ihrer pelzverbrämten Kapuze, als würde sie darüber nachdenken, sich einen zuzulegen.
    Vor gar nicht so langer Zeit hätte Egwene gezögert, mit diesen sechs Frauen gesehen zu werden. Genau wie Sheriam hatten sie ihr die Treue geschworen, aus unterschiedlichen Gründen, und weder sie noch Egwene wollten, dass dies bekannt wurde oder man es überhaupt vermutete. Sie waren ihre Möglichkeit gewesen, die Ereignisse zu beeinflussen, so weit ihr das möglich war, als alle sie für nicht mehr als ein Aushängeschild betrachtet hatten, ein Mädchen als Amyrlin, das der Saal der Burg nach Lust und Laune benutzen konnte und auf das niemand hörte. Diese Illusion hatte der Saal verloren, als Egwene die Sitzenden dazu gebracht hatte, Elaida den Krieg zu erklären, als sie endlich zugegeben hatten, was seit dem Tag ihrer Flucht aus der Burg ihr eigentliches Ziel gewesen war. Aber seitdem sorgten sich der Saal und die Ajahs, was Egwene als Nächstes tun würde, und sannen auf Mittel und Wege, ihre Zustimmung zu erlangen. Die Sitzenden waren sehr überrascht gewesen, als sie ihren Vorschlag eines Rates akzeptiert hatte, eine Schwester jeder Ajah, um sie mit ihrer Weisheit und Erfahrung zu beraten. Vielleicht glaubten sie ja, dass ihr der Erfolg mit der Kriegserklärung zu Kopf gestiegen war. Natürlich hatte sie Morvrin und Anaiya und den anderen gesagt, dass sie dafür sorgen sollten, zu den auserwählten Schwestern zu gehören, und sie hatten über genügend Ansehen in ihren Ajahs verfügt, um das zu bewerkstelligen, aber es war haarscharf gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich ihre Ratschläge wochenlang angehört, auch wenn sie sie nicht immer befolgt hatte, aber jetzt bestand keine Notwendigkeit mehr, verstohlene Treffen zu arrangieren und Geheimbotschaften zu versenden.
    Es hatte den Anschein, als wäre in der Zeit, in der Egwene die Burg betrachtet hatte, jemand zu der Gruppe gestoßen.
    Sheriam trug die schmale blaue Stola ihres Amtes über dem Umhang; sie brachte im Sattel eine ausgesprochen formelle Verbeugung zustande. Die Frau mit den flammenroten Haaren konnte manchmal unglaublich formell sein. »Mutter, die Sitzende Delana wünscht Euch zu sprechen«, sagte sie, als könnte Egwene die pummelige Graue Schwester nicht sehen, die auf einer Stute saß, die fast so dunkel wie Sheriams schwarzfüßiges Pferd war. »In einer wichtigen Angelegenheit, wie sie sagt.« Und der leichte Anflug von Schroffheit bedeutete, dass Delana ihr nicht gesagt hatte, worum es ging. Das hatte Sheriam gewiss nicht gefallen. Sie konnte sehr eifersüchtig auf ihre Position sein.
    »Unter vier Augen, wenn das möglich ist, Mutter«, sagte Delana, schob die dunkle Kapuze zurück und enthüllte Haar, das beinahe die Farbe von Silber hatte. Ihre Stimme war tief für eine Frau, aber sie wies kaum den drängenden Tonfall von jemandem auf, der etwas Wichtiges zu sagen hatte.
    Ihre Anwesenheit war eine kleine Überraschung. Delana unterstützte Egwene oft im Saal der Burg, wenn sich die Sitzenden darüber stritten, ob eine bestimmte Entscheidung tatsächlich etwas mit dem Krieg gegen Elaida zu tun hatte. Das bedeutete, dass der Saal Egwenes Befehle mit größerer Entschlossenheit unterstützen musste, als es tatsächlich der Fall war. Und selbst den Sitzenden, die für den Krieg gewesen waren, gefiel dies nicht im Mindesten, was für endlose Diskussionen sorgte. Sie wollten Elaida stürzen, aber sich selbst überlassen hätte der Saal nur geredet.
    Um die Wahrheit zu sagen, war Delanas Unterstützung nicht immer willkommen. Am einen Tag konnte sie das Musterbild einer Verhandlungsführerin der Grauen sein, die eine Einigung erzielen wollte, und am nächsten war sie so unnachgiebig, dass jede Sitzende in

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