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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Nase reiben. Außer ihm schien ihn keiner zu bemerken.
    Kurz nach dem Brückenende zügelte Gallenne sein Pferd. Die verschlossenen Tore, die mit fußbreiten schwarzen Eisenbändern beschlagen waren, hätten sowieso einen Halt erzwungen. »Wir haben von den Schwierigkeiten gehört, die dieses Land plagen«, brüllte er den Männern auf den Mauern zu und schaffte es trotz seiner Lautstärke, förmlich zu klingen, »aber wir sind nur auf der Durchreise, und wir kommen, um zu handeln, und nicht um Ärger zu machen, um Korn und andere nützliche Dinge zu kaufen, nicht um zu kämpfen. Ich habe die Ehre zu verkünden, dass Berelain sur Paendrag Paeron, Erste von Mayene, Gesegnete des Lichts, Verteidigerin der Wellen, Hohe Herrin von Haus Paeron, gekommen ist, um mit dem Lord oder der Lady dieses Landes zu sprechen. Ich habe die Ehre zu verkünden, dass Perrin t’Bashere Aybara …« Er fügte für Perrin noch den Lord von den Zwei Flüssen und mehrere andere Titel dazu, die ihm nicht zustanden und die er noch nie gehört hatte, dann widmete er sich den Aes Sedai, gestand jeder den vollen Ehrentitel zu und nannte auch ihre Ajah. Es war eine beeindruckende Aufzählung. Als er fertig war, herrschte … Schweigen.
    Oben auf den Zinnen wechselten Männer mit schmutzigen Gesichtern freudlose Blicke und flüsterten hektisch miteinander, fuchtelten nervös mit Armbrüsten und Stangenwaffen herum. Nur wenige trugen Helme oder gar eine Rüstung. Die meisten hatten billige Mäntel, aber an einem Mann glaubte Perrin Seide unter einer Schmutzschicht zu erkennen. Bei so viel getrocknetem Dreck war das schwer zu sagen. Nicht einmal sein Gehör konnte ausmachen, was sie da sagten.
    »Woher sollen wir wissen, dass ihr am Leben seid?«, rief eine heisere Stimme schließlich.
    Berelain blinzelte überrascht, aber keiner lachte. Es war das Gerede von Narren, aber Perrin glaubte, dass sich das Haar in seinem Nacken nun wirklich sträubte. Hier war definitiv etwas faul. Die Aes Sedai schienen es nicht zu spüren. Andererseits konnten Aes Sedai hinter diesen glatten Masken kühler Gelassenheit alles verbergen. Die Perlen in Annouras dünnen Zöpfen klirrten leise, als sie den Kopf schüttelte. Masuri musterte die Männer auf der Mauer mit eiskaltem Blick.
    »Wenn ich beweisen muss, dass ich am Leben bin, werdet ihr es bereuen«, verkündete Seonid lautstark in ihrem scharfen, cairhienischen Akzent etwas heißblütiger, als ihr Gesicht erahnen ließ. »Und wenn ihr weiterhin diese Armbrüste auf mich richtet, werdet ihr das noch mehr bereuen.« Mehrere Männer hoben hastig ihre Armbrüste und richteten sie gen Himmel. Aber nicht alle.
    Erneut wurde oben auf der Mauer geflüstert, aber jemand musste die Aes Sedai erkannt haben. Schließlich schwangen die Tore auf den massiven, rostigen Angeln auf. Ein würgender Gestank wallte aus der Stadt, der Gestank, den Perrin gerochen hatte, nur noch viel stärker jetzt. Alter Unrat und alter Schweiß, verfaulender Müll und Nachttöpfe, die zu lange nicht geleert worden waren. Perrins Ohren wollten sich an seinen Kopf anlegen. Gallenne hob den roten Helm ein Stück, als wollte er ihn wieder aufsetzen, bevor er seinen Braunen durch das Tor trieb. Perrin stieß Steher die Stiefel in die Flanken, um ihm zu folgen, und lockerte die Axt in ihrer Gürtelschleife.
    Im Torbogen stieß ein verdreckter Mann in einem zerrissenen Mantel einen Finger gegen Perrins Bein und schoss zurück, als Steher nach ihm schnappte. Der Bursche war mal fett gewesen, aber der Mantel hing lose an seiner Gestalt. »Wollte nur sichergehen«, murmelte er und kratzte sich abwesend die Seite. »Mein Lord«, fügte er etwas zu spät hinzu. Sein Blick schien sich zum ersten Mal auf Perrins Gesicht zu konzentrieren, und seine kratzenden Finger erstarrten. Goldgelbe Augen waren schließlich kein gewöhnlicher Anblick.
    »Seht Ihr viele Tote, die reiten?«, fragte Perrin trocken und versuchte es als Witz erscheinen zu lassen, während er den Hals des Braunen tätschelte. Ein ausgebildetes Streitross wollte belohnt werden, wenn es seinen Reiter beschützte.
    Der Bursche zuckte zusammen, als hätte das Pferd schon wieder die Zähne gebleckt; sein Mund verzerrte sich zu einem starren Grinsen, und er wich seitlich fort. Bis er gegen Berelains Stute stieß. Gallenne war direkt hinter ihr, erwog noch immer, den Helm aufzusetzen, und versuchte mit seinem einen Auge in sechs Richtungen gleichzeitig zu sehen.
    »Wo kann ich Euren Lord oder Eure Lady

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