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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gegnerischen Streitkräfte in Illian angefordert, sechs Ladies und fünf Lords ging es um das besondere Aiel-Problem, aber diese Fragen würden anderswo entschieden werden; aller Wahrscheinlichkeit nach waren diese Entscheidungen sogar bereits gefallen. Seine Anmerkungen würden nur für die Grabenkämpfe benutzt, wer bei der Wiederkehr was kontrollierte. Krieg war für die Totenwache stets nur eine zweitrangige Beschäftigung gewesen. Sicher, die Wache war immer dabei, wenn eine wichtige Schlacht geschlagen wurde, die Schwerthand der Kaiserin, mochte sie ewig leben, um einen Schlag gegen ihre Feinde zu führen, ob sie selbst nun anwesend war oder nicht; die Totenwache war immer da, um dort zu führen, wo das Kampfgetümmel am heftigsten war, aber ihr eigentlicher Daseinszweck bestand darin, die Kaiserfamilie zu schützen. Falls nötig mit dem eigenen Leben und es willig zu opfern. Und vor neun Nächten war die Hochlady Tuon verschwunden, als hätte sie ein Sturm verschluckt. In seinen Gedanken war sie nicht die Tochter der Neun Monde, er konnte nicht so an sie denken, bis er wußte, dass sie nicht länger den Schleier trug.
    Er hatte auch nicht darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen, auch wenn ihm die Schmach sehr zusetzte. Es blieb dem Blut überlassen, den einfachen Weg zu nehmen, um der Schande zu entkommen; die Totenwache kämpfte bis zuletzt. Musenge befehligte ihre persönliche Leibwache, aber als höchstrangiger Vertreter der Wache auf dieser Seite des Aryth-Meers war es Karedes Pflicht, sie sicher zurückzubringen. Jeder Winkel in der Stadt wurde unter diesem oder jenem Vorwand durchsucht, jedes Schiff, das größer als ein Ruderboot war, aber meistens wurde diese Aufgabe von Männern erledigt, die gar nicht wußten, wonach sie suchten, die nicht einmal ahnten, dass das Schicksal der Wiederkehr möglicherweise von ihrer Aufmerksamkeit abhing. Es war seine Pflicht. Natürlich gab es in der Kaiserfamilie viel kompliziertere Intrigen als beim restlichen Blut, und die Hochlady Tuon spielte häufig mit scharfsinnigem und tödlichem Geschick ein äußerst undurchsichtiges Spiel. Nur wenigen war bekannt, dass sie bereits zweimal zuvor verschwunden war, dass man sie für tot erklärt und schon die Begräbnisriten vorbereitet hatte, und es war alles ihr Plan gewesen. Aber welche Gründe ihr Verschwinden auch immer hatte, er musste sie finden und beschützen. Bis jetzt hatte er nicht die geringste Ahnung, wie er das machen sollte. Vom Sturm verschluckt. Oder vielleicht von der Lady der Schatten. Seit dem Tag ihrer Geburt hatte es zahllose Attentats- und Entführungsversuche gegeben. Wenn er sie tot auffand, musste er herausfinden, wer sie getötet und wer letztlich den Befehl dazu gegeben hatte, und sie rächen, ganz egal, was es kostete. Auch das war seine Pflicht.
    Ein schlanker Mann schob sich ohne anzuklopfen ins Zimmer. Seinem schäbigen Mantel nach zu urteilen, hätte er einer der Pferdeknechte des Gasthofs sein können, aber kein Ortsansässiger hatte sein blondes Haar oder so blaue Augen, deren Blicke durch den Raum glitten, als wollten sie sich alles, was sich darin befand, genauestens einprägen. Seine Hand fuhr unter den Mantel, und in dem kurzen Augenblick, bevor er eine kleine, mit Gold eingefasste Elfenbeinmarke mit dem Raben und dem Turm zückte, ging Karede in Gedanken zwei Methoden durch, wie er ihn mit bloßen Händen töten konnte. Sucher der Wahrheit brauchten nicht anzuklopfen. Sie zu töten wurde nicht gern gesehen.
    »Geh«, befahl der Sucher Ajimbura und steckte die Marke weg, nachdem er sicher war, dass Karede sie erkannt hatte. Der kleine Mann blieb reglos auf den Fersen hocken, und der Sucher hob überrascht die Brauen. Selbst in den Kaensada-Bergen wusste jeder, dass das Wort eines Suchers Gesetz war. Nun, vielleicht nicht in den abgelegeneren Bergfestungen, nicht, wenn sie der Meinung waren, dass niemandem der Aufenthaltsort des Suchers bekannt war, aber Ajimbura wusste es besser.
    »Warte draußen«, befahl Karede scharf, und Ajimbura erhob sich bereitwillig und murmelte: »Ich höre und gehorche, Ehrenwerter.« Aber er sah den Sucher offen an, bevor er den Raum verließ, so als wollte er sichergehen, dass der Sucher wusste, dass er sich sein Gesicht gemerkt hatte. Eines Tages würde er es noch fertigbringen, dass man ihn enthauptete.
    »Loyalität ist ein kostbares Gut«, sagte der blonde Mann und warf einen Blick auf den Schreibtisch, nachdem Ajimbura die Tür hinter sich

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