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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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stieß ein Lachen aus, das mehr als nur einen Hauch Bitterkeit hatte. Es war nicht mal ein ganzer Monat vergangen, dass die vom Licht verfluchten Seanchaner Amador und die Hochburg des Lichts mit einem unglaublichen Bissen geschluckt hatten, und er hatte bereits neue Instinkte erworben. Kluge Männer lernten, während Narren …
    Ailron war ein aufgeblasener Narr gewesen, der alten Geschichten über vergangene Triumphe nachhing, welche die Zeit verklärt hatte, von neuer Hoffnung erfüllt, zusammen mit der Krone wahre Macht zu erringen. Er hatte sich geweigert, die Wirklichkeit zu sehen, die sich vor seinen Augen abspielte, und Ailrons Unglück war das Resultat gewesen. Valda war zu Ohren gekommen, dass man es die Schlacht von Jeramel genannt hatte, aber das waren nur die wenigen amadicianischen Adligen gewesen, die benommen wie zur Schlachtung geführte Rinder entkommen waren und noch immer versuchten, die Geschehnisse im besten Licht darzustellen. Er fragte sich, wie Ailron es wohl genannt hatte, als die gezähmten Hexen der Seanchaner anfingen, seine ordentlichen Formationen in blutige Bündel zu verwandeln. Er hatte noch immer das Bild vor Augen, wie sich die Erde in Feuerfontänen verwandelte. Er sah es in seinen Träumen. Nun, Ailron war tot, niedergestreckt auf der Flucht vom Schlachtfeld, und sein Kopf war auf eine tarabonische Lanze gesteckt worden. Ein passender Tod für einen Narren. Er hingegen hatte über neuntausend der Kinder um sich versammelt. Ein Mann, der einen klaren Blick bewahrte, konnte daraus in solchen Zeiten einiges machen.
    Auf der anderen Seite der Lichtung, direkt in der Baumlinie, stand eine einfache Hütte, die einst einem Köhler gehört hatte, ein Raum mit steinernen Wänden, in deren Lücken winterbraunes Unkraut wucherte. Allem äußeren Anschein nach hatte der Mann das Haus schon vor einiger Zeit aufgegeben; Teile des Strohdachs sackten auf bedenkliche Weise durch, und was auch immer die schmalen Fenster ausgefüllt hatte, war seit Langem verschwunden und wurde nun von dunklen Wolldecken ersetzt. Neben der schiefen Holztür standen zwei Wachen, große Männer mit dem Wappen des scharlachroten Hirtenstabs vor der goldenen Sonne auf den Umhängen. Sie hatten die Arme um den Körper gelegt und stampften mit den Stiefeln auf, um gegen die Kälte anzugehen. Wäre Valda ein Feind gewesen, hätte keiner von ihnen rechtzeitig das Schwert ziehen können. Die Zweifler arbeiteten lieber drinnen.
    Ihre Gesichter hätten aus Stein gemeißelt sein können, während sie seinem Näherkommen entgegensahen. Keiner entrichtete mehr als einen halbherzigen Salut. Nicht für einen Mann ohne Hirtenstab, selbst wenn er der Kommandierende Lordhauptmann der Kinder war. Einer von ihnen öffnete den Mund, als wollte er nach Valdas Ansinnen fragen, aber er ging einfach an ihnen vorbei und stieß die roh gezimmerte Tür auf. Immerhin versuchten sie nicht, ihn aufzuhalten. Hätten sie dies getan, hätte er sie beide getötet.
    Asunawa schaute bei seinem Eintreten von dem schiefen Tisch auf, an dem er ein kleines Buch las, in einer knochigen Hand einen dampfenden Zinnbecher, von dem der Geruch von Gewürzen ausging. Der Stuhl mit der hohen Lehne, auf dem er saß, das einzige andere Möbelstück im Raum, schien hinfällig zu sein, aber jemand hatte ihn mit Lederriemen verstärkt. Valda presste die Lippen aufeinander, um ein höhnischen Grinsen zu vermeiden. Der Hochinquisitor der Hand des Lichts beanspruchte ein richtiges Dach über dem Kopf und kein Zelt, selbst wenn es nur aus Stroh bestand, das dringend geflickt hätte werden müssen, und gewürzten Wein, wo kein anderer seit einer Woche auch nur irgendwelchen Wein zu trinken bekommen hatte. In dem gemauerten Kamin brannte natürlich ein kleines Feuer und verbreitete etwas Wärme. Schon vor dem Unglück waren Lagerfeuer untersagt worden, um zu verhindern, dass sie der Rauch verriet. Doch obwohl die meisten Kinder die Zweifler verabscheuten, hatten sie für Asunawa einen seltsamen Respekt, als würden ihn sein graues Haar und das hagere Märtyrergesicht mit allen Idealen der Kinder des Lichts auszeichnen. Als Valda das zum ersten Mal erfahren hatte, war das eine Überraschung gewesen; er war sich nicht sicher, ob Asunawa selbst es wusste. Auf jeden Fall gab es genug Zweifler, um Ärger zu machen. Nichts, das er nicht hätte meistern können, aber es war besser, diese Art Ärger zu vermeiden. Zumindest im Augenblick.
    »Es ist fast so weit«, sagte er und

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