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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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geschah so selten, dass Galina förmlich selbst nach diesen Gelegenheiten hungerte, um Saidar umarmen zu können. Therava weigerte sich, sie auch nur die Macht berühren zu lassen, es sei denn, sie flehte und bettelte, aber selbst dann verweigerte sie die Erlaubnis, einen Strang zu lenken. Und sie hatte gebettelt und sich völlig erniedrigt, nur um dieses Almosen zu bekommen. Ihr wurde bewusst, dass sie mit den Zähnen knirschte, und sie zwang sich, damit aufzuhören.
    Vielleicht würde der Eidstab in der Weißen Burg sie von diesem Eid genauso befreien können wie der fast identische Eidstab in Theravas Besitz, aber sie konnte da nicht sicher sein. Die beiden waren nicht identisch. Der Unterschied bestand nur in der Zeichnung, aber was, wenn das ein Hinweis darauf war, dass ein darauf geleisteter Eid allein an diesen Stab gebunden war? Sie konnte es einfach nicht wagen, ohne Theravas Eidstab zu gehen. Die Weise Frau ließ ihn oft offen in ihrem Zelt herumliegen, aber sie hatte gesagt: Du wirst ihn niemals hochheben.
    Oh, Galina konnte den weißen Stab mit dem Umfang eines Handgelenks berühren, seine glatte Oberfläche streicheln, aber sie konnte nicht die Finger darum schließen, es sei denn, jemand gab ihr den Stab. Zumindest hoffte sie, dass das nicht dasselbe sein würde, wie ihn hochzuheben. Es musste einfach so sein. Allein der Gedanke, es könnte sich anders verhalten, erfüllte sie mit Verzweiflung. Das Verlangen in ihren Augen, wenn sie den Stab ansah, rief bei Therava ein seltenes Lächeln hervor.
    Will meine kleine Lina von ihrem Eid befreit werden?, pflegte sie dann spöttisch zu sagen. Dann muss Lina ein ganz braves Schoßtier sein, denn ich werde nur darüber nachdenken, dich zu befreien, wenn du mich davon überzeugst, dass du auch dann mein Schoßtier bleibst.
    Auf Lebenszeit Theravas Spielzeug und das Ziel ihrer Launen sein? Jemand, den man als Ersatz prügeln konnte, wann immer Therava wütend auf Sevanna war? Das Wort Verzweiflung war nicht stark genug, um ihre Gefühle bei dieser Aussicht zu beschreiben. Entsetzen traf es schon eher. Sie befürchtete wahnsinnig zu werden, sollte das geschehen. Gleichzeitig befürchtete sie, dass es keine Flucht in den Wahnsinn geben würde.
    Die Stimmung war ihr gründlich verdorben, sie beschattete die Augen, um nach dem Stand der Sonne zu sehen. Therava hatte lediglich gesagt, dass sie sie vor Einbruch der Dunkelheit wiedersehen wollte, und es blieben noch zwei gute Stunden Tageslicht, aber sie seufzte bedauernd und wandte Schnell hangabwärts, um zwischen den Bäumen zurück zum Lager zu reiten. Die Weise Frau genoss es, Möglichkeiten zu finden, Gehorsam ohne direkten Befehl zu erzwingen. Tausend Möglichkeiten, sie kriechen zu lassen. Um sicher zu sein, musste die geringste Andeutung dieser Frau als Befehl gedeutet werden. Ein paar Minuten der Verspätung hatten Bestrafungen zur Folge, die Galina bei der Erinnerung zusammenzucken ließen – zusammenzucken und die Stute zu einem schnelleren Schritt antreiben. Therava akzeptierte keine Entschuldigungen.
    Ein Aiel-Mann trat hinter einem breiten Baum hervor und versperrte ihr den Weg, ein sehr großer Mann im Cadin’sor , der seine Speere in das Geschirr geschoben hatte, das sein Bogenfutteral auf dem Rücken hielt. Sein Schleier hing auf seiner Brust. Wortlos ergriff er ihr Zaumzeug.
    Sie starrte ihn einen Augenblick lang an, dann richtete sie sich empört zu ihrer vollen Größe auf. »Narr!«, fauchte sie. »Ihr müsst mich mittlerweile kennen. Lasst mein Pferd los, oder Sevanna und Therava werden sich darin abwechseln, Euch die Haut abzuziehen!«
    Für gewöhnlich zeigten diese Aiel nur wenig von ihren Gesichtern, aber sie glaubte zu sehen, dass sich seine grünen Augen ein Stück weiteten. Und dann schrie sie auf, als er seine gewaltige Faust in die Brust ihres Gewandes verkrallte und sie aus dem Sattel riss.
    »Sei ruhig, Gai’shain «, sagte er, aber auf eine Weise, als wäre es ihm egal, ob sie gehorchte oder nicht.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte sie gehorchen müssen, aber sobald ihnen klar geworden war, dass sie jedem Befehl von wem auch immer gehorchen musste, hatte es zu viele gegeben, die sich einen Spaß daraus gemacht hatten, sie alberne Besorgungen erledigen zu lassen, während Therava oder Sevanna ihre Dienste brauchten. Jetzt musste sie nur noch bestimmten Weisen Frauen und Sevanna gehorchen, also trat und wand und schrie sie in der verzweifelten Hoffnung, jemanden auf sich

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