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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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lag keine Respektlosigkeit; die blonde Frau war von Natur aus kalt, der Blick ihrer blauen Augen eisig. Das störte Elaida nicht. Allerdings erregte die hellrote Stola der Bewahrerin um Tarnas Hals ihr Missfallen; sie wies kaum Daumenbreite auf. Die Schlitze ihres hellgrauen Kleides zeigten genug Rot, um vom Stolz auf ihre Ajah zu künden, also warum war ihre Stola so schmal? Aber Elaida hatte viel Vertrauen in diese Frau, und in letzter Zeit war das ein seltenes Gut.
    »Wie stehen die Dinge im Hafen, Tarna?« Es war überflüssig, den genauen Hafen zu bezeichnen. Allein beim Südhafen bestand noch Hoffnung, dass er ohne große Reparaturen zu benutzen war.
    »Nur Flussschiffe mit geringem Tiefgang können einfahren«, sagte Tarna, während sie den Teppich überquerte und vor dem Schreibtisch stehen blieb. Sie hätte genauso gut vom Wetter sprechen können. Sie brachte nichts aus der Ruhe. »Aber der Rest wechselt sich darin ab, an dem Teil der Kette festzumachen, die nun aus Cuendillar besteht, um die Ladung in Barken umzustauen. Die Kapitäne beschweren sich, und es dauert bedeutend länger, aber für den Augenblick geht es so.«
    Elaida presste die Lippen zusammen, und sie trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Für den Augenblick. Sie konnte mit der Reparatur der Häfen nicht anfangen, bevor die Rebellen endgültig aufgaben. Bis jetzt hatten sie keinen Angriff unternommen, dem Licht sei Dank. Der würde vermutlich nur mit Soldaten beginnen, aber bestimmt würden Schwestern darin verwickelt werden, was die Rebellen garantiert genauso vermeiden wollten wie sie auch. Aber die Hafentürme niederzureißen, was für die Reparatur unumgänglich war, und die Häfen offen und wehrlos zu machen, könnte sie zu verzweifelten Taten provozieren. Beim Licht! Kämpfe mussten vermieden werden, solange das möglich war.
    Elaida beabsichtigte, die Rebellenarmee in die Burgwache zu integrieren, sobald sie erkannt hatten, dass alles zu Ende war und sie zur Burg zurückgekehrt waren. Ein Teil von ihr dachte bereits so, als würde Gareth Bryne für sie die Burgwache kommandieren. Ein unendlich besserer Mann für den Posten des Ersten Hauptmanns als Jimar Chubain. Dann würde die Welt den Einfluss der Weißen Burg spüren! Sie wollte nicht, dass ihre Soldaten einander töteten, genauso wenig, wie sie wollte, dass die Burg dadurch geschwächt wurde, dass ihre Aes Sedai einander töteten. Die Rebellen gehörten ihr genauso wie alle anderen in der Burg, und sie würde dafür sorgen, dass das alle anerkannten.
    Sie nahm das oberste Blatt Papier von dem Stapel und überflog es kurz. »Anscheinend wurden die Straßen trotz meines ausdrücklichen Befehls noch immer nicht gereinigt. Warum?«
    Ein unbehaglicher Ausdruck trat in Tarnas Augen. Es war das erste Mal, dass Elaida sie besorgt sah. »Die Leute haben Angst, Mutter. Sie verlassen ihre Häuser nur, wenn es unbedingt sein muss, und selbst dann nur mit großem Zögern. Sie sagen, sie haben die Toten auf den Straßen wandeln gesehen.«
    »Ist das bestätigt worden?«, fragte Elaida ruhig. Ihr schien das Blut zu gefrieren. »Haben Schwestern das auch gesehen?«
    »Keine der Roten.« Die anderen würden mit ihr nur als Bewahrerin sprechen, aber niemals unbefangen, niemals, um sie ins Vertrauen zu ziehen. Wie beim Licht sollte man das nur in Ordnung bringen? »Aber die Stadtbewohner beharren darauf. Sie haben gesehen, was sie gesehen haben.«
    Langsam legte Elaida das Blatt zur Seite. Sie wollte frösteln. Sie hatte alles gelesen, was sie über die Letzte Schlacht gefunden hatte, selbst Studien und Vorhersagen, die so alt waren, dass man sie nie aus der Alten Sprache übersetzt hatte und sie staubbedeckt in den finstersten Ecken der Bibliothek gelegen hatten. Der junge al’Thor war ein Vorbote gewesen, aber jetzt schien es, als würde Tarmon Gai’don früher eintreten, als alle gedacht hatten. Mehrere der uralten Vorhersagen aus der Frühzeit der Weißen Burg verkündeten, dass das Erscheinen der Toten das erste Zeichen sein würde, eine Schwächung der Realität, während der Dunkle König seine Kräfte sammelte. Nicht mehr lange, und es würden schlimmere Dinge geschehen.
    »Lasst die Burgwache arbeitsfähige Männer aus den Häusern zerren, falls es nötig sein sollte«, sagte sie beherrscht. »Ich will, dass die Straßen sauber sind, und ich will hören, dass man heute damit anfängt. Heute!«
    Da hatte sie doch tatsächlich ihre übliche eisige Selbstkontrolle verloren. Die

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