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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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es das erste Mal, dass er sie seit Betreten des Raumes mit ihrem richtigen Titel angesprochen hatte.
    Die verzierte goldene Kastenuhr, die an der Wand stand, schlug, kleine Figuren aus Gold und Silber und Emaille bewegten sich auf drei Ebenen. Auf der höchsten von ihnen über dem Zifferblatt knieten ein König und eine Königin vor einer Amyrlin. Im Gegensatz zu der breiten Stola auf Elaidas Schultern wies die Stola dieser Amyrlin noch sieben Streifen auf. Sie hatte es bis jetzt noch nicht geschafft, einen Emailleur kommen zu lassen. Es gab so viel zu erledigen, das wichtiger war.
    Sie richtete die Stola auf dem hellroten Seidengewand und lehnte sich zurück, sodass sich die Flamme von Tar Valon, die auf der hohen vergoldeten Stuhllehne von Mondsteinen dargestellt wurde, direkt über ihrem Kopf befand. Sie beabsichtigte, den Mann auf jedes Symbol dessen hinzuweisen, wer sie war und was sie repräsentierte. Wäre der von der Flamme gekrönte Stab in Reichweite gewesen, hätte sie ihn unter seine schiefe Nase gehalten. »Ein Toter kann gar nichts zurückfordern, mein Sohn. Von hier aus, mit meiner Hilfe, könnte es sein, dass Ihr Eure Krone und Eure Nation zurückfordern könnt.«
    Mattin Stepaneos’ Mund öffnete sich einen Spalt, und er atmete tief ein, wie ein Mann, der ein Zuhause roch, von dem er geglaubt hätte, es nie wiederzusehen. »Und wie wollt Ihr das bewerkstelligen, Mutter? Soweit ich weiß, wird die Hauptstadt von diesen … Asha’man gehalten« – er hatte leichte Probleme mit diesem verfluchten Namen – »und von Aiel, die dem Wiedergeborenen Drachen folgen.« Jemand hatte mit ihm gesprochen, ihm zu viel erzählt. Für ihn mussten Neuigkeiten über Ereignisse streng eingeschränkt werden. Es hatte den Anschein, dass man seine Diener auswechseln musste. Aber Hoffnung hatte den Zorn aus seiner Stimme gespült, und das war gut so.
    »Eure Krone zurückzugewinnen wird Planung und Zeit erfordern«, sagte sie, da sie im Augenblick nicht die geringste Ahnung hatte, wie man das schaffen sollte. Sie beabsichtigte jedoch auf jeden Fall, eine Möglichkeit zu finden. Den König von Illian zu entführen hatte eine Demonstration ihrer Macht sein sollen, aber ihn wieder auf einen gestohlenen Thron zu setzen, das würde eine noch bessere Demonstration sein. Sie würde den Ruhm der Weißen Burg wiederherstellen, wie er zu seiner größten Zeit gewesen war, die Tage, in denen Throne erbebten, wenn die Amyrlin die Stirn runzelte.
    »Ich bin sicher, Ihr seid noch müde von Eurer Reise«, sagte sie und stand auf. So als hätte er sie aus freiem Willen gemacht. Sie hoffte, dass er klug genug war, um mitzuspielen. Im Gegensatz zur Wahrheit würde es ihnen die kommenden Tage um so vieles erleichtern. »Wir werden zusammen zu Mittag essen und besprechen, was man tun könnte. Cariandre, begleitet Seine Majestät zu seinen Gemächern und lasst einen Schneider holen. Er wird neue Kleider brauchen. Ein Geschenk von mir.« Die mollige ghealdanische Rote, die so still wie ein Mäuschen an der Tür zum Vorzimmer gestanden hatte, kam angerauscht und berührte seinen Arm. Er zögerte, wollte nicht gehen, aber Elaida fuhr fort, als wäre er schon auf dem Weg. »Sagt Tarna, sie soll reinkommen, Cariandre. Ich habe heute viel Arbeit zu erledigen«, fügte sie um seinetwillen hinzu.
    Schließlich ließ sich Mattin Stepaneos mitziehen, und sie saß wieder, bevor er die Tür erreicht hatte. Drei lackierte Kästen standen ordentlich arrangiert auf dem Tisch, einer davon war ihr Korrespondenzkasten, in dem sie kürzlich eingetroffene Briefe und Berichte der Ajahs aufbewahrte. Die Roten teilen mit, was ihre Augen-und-Ohren erfuhren – zumindest glaubte sie das –, aber die anderen Ajahs steuerten noch immer nur Bruchstücke bei, obwohl sie in der vergangenen Woche einige unwillkommene Informationen geliefert hatten. Unwillkommen teilweise darum, weil sie auf Kontakte mit den Rebellen hindeuteten, die über diese Verhandlungsfarce hinausgingen. Aber es war die fette, goldverzierte Ledermappe vor ihr, die sie öffnete. Allein die Burg brachte selbst genügend Berichte hervor, um damit den Tisch unter sich zu begraben, hätte sie sie alle selbst lesen wollen, und Tar Valon produzierte zehnmal so viel. Schreiber kümmerten sich um die überwiegende Mehrheit, wählten nur die wichtigsten für sie aus. Und das war noch immer ein großer Stapel.
    »Ihr wolltet mich sprechen, Mutter?«, sagte Tarna kühl und schloss die Tür hinter sich. Darin

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