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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ist, nach Norden und Osten zu reisen. Wir können in den dortigen Bergen leicht zu verteidigende Täler finden, und wir können sie in weniger als zwei Wochen erreichen, selbst wenn uns die Gai’shain langsamer machen. Dieser Ort hier ist nach allen Seiten offen, und unsere Streifzüge, um Nahrung herbeizuschaffen, müssen wir immer weiter ausdehnen.«
    Sevannas grüne Augen erwiderten das Starren, ohne zu blinzeln; Faile bezweifelte, das auch geschafft zu haben. Es ärgerte Sevanna, wenn sich die anderen Weisen Frauen ohne sie trafen, und sie ließ es oft an ihren Gai’shain aus, aber sie lächelte und trank einen Schluck Wein, bevor sie in geduldigem Tonfall antwortete, so als müsste sie jemandem etwas erklären, der leicht zurückgeblieben war. »Hier gibt es guten Ackerboden, und wir haben ihre Aussaat zusätzlich zu der unseren. Wer kann schon sagen, wie der Boden in den Bergen sein wird? Unsere Raubzüge bringen uns Rinder und Schafe und Ziegen. Hier gibt es gute Weidegründe. Welche Weidegründe kennt Ihr in den Bergen, Therava? Hier haben wir mehr Wasser, als ein Clan jemals besessen hat. Wisst Ihr, wo in den Bergen das Wasser ist? Und was die Verteidigung angeht, wer will uns angreifen? Diese Feuchtländer laufen vor unseren Speeren fort.«
    »Nicht alle laufen weg«, sagte Therava trocken. »Manche können den Tanz des Speers sogar gut tanzen. Und was ist, wenn Rand al’Thor einen der anderen Clans gegen uns ausschickt? Wir würden das erst bemerken, wenn uns die Hörner aufspießen.« Plötzlich lächelte sie auch, ein Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte. »Man munkelt, Ihr habt den Plan, Euch gefangen nehmen zu lassen und Rand al’Thors Gai’shain zu werden, damit Ihr ihn dazu bringen könnt, Euch zu heiraten. Ein amüsanter Einfall, findet Ihr nicht auch?«
    Faile zuckte zusammen, obwohl sie das nicht wollte. Sevannas verrückte Absicht, al’Thor zu heiraten – sie musste verrückt sein, wenn sie glaubte, das erreichen zu können! –, war der Grund, warum Galina eine Gefahr für sie darstellte. Falls die Aiel nicht wusste, dass Perrin mit al’Thor verbunden war, konnte Galina es ihr verraten. Würde es ihr verraten, wenn sie nicht den verfluchten Eidstab in die Hände bekam. Dann würde Sevanna nicht mehr das geringste Risiko eingehen, sie zu verlieren. Sie würde mit der gleichen Sicherheit angekettet werden, als hätte sie einen Fluchtversuch unternommen.
    Sevanna sah alles andere als amüsiert aus. Sie beugte sich mit funkelnden Augen nach vorn, und ihre Robe klaffte auf, um ihren Busen endgültig zu entblößen. »Wer sagt das? Wer?«
    Therava ergriff den Pokal und nahm noch einen Schluck Wasser. Sevanna begriff, dass sie keine Antwort erhalten würde, lehnte sich zurück und richtete ihre Robe. Ihre Augen funkelten allerdings immer noch wie Smaragde, und in ihren Worten lag nichts Gleichgültiges. Sie waren so hart wie ihr Blick. »Ich werde Rand al’Thor heiraten, Therava. Ich hatte ihn fast so weit, bis Ihr und die anderen Weisen Frauen mich im Stich gelassen habt. Ich werde ihn heiraten, die Clans vereinigen und alle Feuchtländer erobern!«
    Therava grinste hämisch hinter ihrem Pokal. » Couladin war der Car’a’carn , Sevanna. Ich habe die Weisen Frauen noch nicht gefunden, die ihm die Erlaubnis gaben, nach Rhuidean zu gehen, aber das werde ich. Rand al’Thor ist eine Kreatur der Aes Sedai. Sie haben ihm vorgeschrieben, was er in Alcair Dal sagen sollte, und es war ein schwarzer Tag, als er Geheimnisse enthüllte, für die nur wenige stark genug sind, um damit leben zu können. Seid dankbar, dass die meisten es für Lügen hielten. Aber ich vergaß … Ihr seid ja nie selbst nach Rhuidean gegangen. Ihr habt seine Lügen ja selbst geglaubt.«
    Gai’shain traten ein. Ihre weißen Gewänder waren vom Regen durchnässt, und sie hielten die Säume bis zum Knie hoch, bis sie drinnen waren. Jeder trug den goldenen Kragen und den Gürtel. Ihre weichen weißen Schnürstiefel hinterließen schlammige Abdrücke auf den Teppichen. Später, wenn sie getrocknet waren, würden sie sie entfernen müssen, aber deutlich sichtbare Schlammspuren auf dem Gewand brachte einem unweigerlich ein paar Stockschläge ein. Sevanna wollte, dass ihre Gai’shain makellos aussahen, wenn sie in ihrer Nähe waren. Keine der Frauen schenkte den Neuankömmlingen auch nur die geringste Aufmerksamkeit.
    Theravas Worte schienen Sevanna bestürzt zu haben. »Warum interessiert Euch, wer Couladin die Erlaubnis

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