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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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beeinträchtigen.
    Die drei Weißen saßen auf Korbstühlen an einem niedrigen Tisch. Egwene saß vor ihnen auf einem Korbhocker, den Rücken der Öffnung zugewandt, sodass sie die Aussicht nicht genießen konnte, während sie für die anderen Nüsse knackte. Diese Arbeit hätte auch jeder Diener oder Küchenhelfer erledigen können. Aber es war auch genau die Art von Beschäftigung, mit der Schwestern die Zeit von Novizinnen füllten, die ihrer Meinung nach zu viel herumlungerten.
    Egwene hatte das Nüsseknacken nur für einen Vorwand gehalten. Nachdem man sie den größten Teil einer Stunde ignoriert hatte, waren ihr da Zweifel gekommen, aber jetzt sahen alle drei Frauen sie an. Sie hätte ihrem Instinkt vertrauen sollen.
    Ferane hatte die kupferfarbene Haut einer Domani und das dazu passende Temperament, was für eine Weiße seltsam war. Sie war klein, hatte ein apfelförmiges Gesicht und glänzendes schwarzes Haar. Ihr rotbraunes Kleid war hauchdünn, aber schicklich, mit einer breiten weißen Schärpe um die Taille, die zu ihrer Stola passte, die sie im Augenblick trug. Dem Kleid mangelte es nicht an Stickereien, und der Stoff schien vielleicht absichtlich eine Anspielung auf ihre Herkunft als Domani zu sein.
    Die anderen beiden, Miyasi und Tesan, trugen beide Weiß, als befürchteten sie, dass sie mit Kleidern anderer Farbe ihre Ajah verraten würden. Diese Idee schien sich in letzter Zeit bei allen Aes Sedai immer mehr durchzusetzen. Tesan mit ihrem dunklen, zu Zöpfen geflochtenen und perlengeschmückten Haar kam aus Tarabon. Die Perlen waren weiß und golden und rahmten ein schmales Gesicht ein, das aussah, als hätte man oben und unten zugegriffen und fest gezogen. Sie erweckte immer den Eindruck, als würde sie sich über etwas Sorgen machen. Aber vielleicht waren das ja auch nur die Zeiten, in denen sie lebten. Das Licht allein wusste, dass sie genug hatten, worüber sie sich Sorgen machen konnten.
    Miyasi war da ruhiger; ihr Kopf wurde von einem eisengrauen Haarknoten geschmückt. Ihr Aes Sedai-Gesicht verriet nichts von den vielen Jahren, die sie erlebt haben musste, damit ihr Haar so grau werden konnte. Sie war hochgewachsen und mollig, und sie wollte ihre Walnüsse auf eine ganz bestimmte Weise geschält haben. Keine zerbrochenen Stücke, sondern nur unversehrte Hälften. Egwene zog vorsichtig eine aus der Schale, die sie gerade geknackt hatte, und reichte sie herüber; der kleine braune Klumpen war voller Windungen, wie das Gehirn eines kleinen Tieres.
    »Was hattet Ihr noch einmal gefragt, Ferane?«, entgegnete Egwene, knackte die nächste Nuss und warf die Schalen in den Eimer zu ihren Füßen.
    Die Weiße bedachte ihre unschickliche Erwiderung kaum mit einem Stirnrunzeln. Langsam gewöhnten sich alle an die Tatsache, dass sich diese »Novizin« nur selten so verhielt, wie es ihrem angeblichen Status zukam. »Ich fragte«, sagte Ferane kühl, »was Ihr anstelle der Amyrlin getan hättet. Betrachtet das als Teil Eures Unterrichts. Ihr wisst, dass der Drache wiedergeboren wurde, und wir wissen auch, dass die Burg ihn kontrollieren muss , damit die Letzte Schlacht wie gewünscht verläuft. Wie würdet Ihr mit ihm umgehen?«
    Eine seltsame Frage. Sie klang so gar nicht nach »Unterricht«. Aber Feranes Tonfall ließ es auch nicht wie eine Einladung klingen, sich über Elaida zu beschweren. Dafür lag in dieser Stimme viel zu viel Verachtung für Egwene.
    Die anderen beiden Weißen blieben stumm. Ferane war eine Sitzende, und sie ordneten sich ihr unter.
    Sie hat gehört, wie oft ich Elaidas Versagen bei Rand erwähne, dachte Egwene und sah Ferane in die schwarzen Augen. Also. Das ist eine Prüfung, nicht wahr? Hier war sorgfältig überlegtes Vorgehen gefragt.
    Sie griff nach der nächsten Nuss. »Zuerst würde ich eine Gruppe Schwestern in sein Heimatdorf schicken.«
    Ferane hob eine Braue. »Um seine Familie einzuschüchtern?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Egwene. »Um sie auszufragen. Wer ist dieser Wiedergeborene Drache? Ist er ein temperamentvoller Mann, ein Mann voller Leidenschaften? Oder ist er ein bedächtiger Mann, sorgfältig und vorsichtig? Gehörte er zu der Sorte, die ihre Zeit gern allein auf dem Feld verbringt, oder schloss er schnell Freundschaften mit anderen Jungen? Würde man ihn eher in einer Schenke oder einer Werkstatt antreffen?«
    »Aber Ihr kennt ihn doch«, mischte sich Tesan ein.
    »Das tue ich«, sagte Egwene und knackte eine Nuss. »Aber wir sprechen von einer

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