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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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etwas in Erregung versetzt.
    Während der monatelangen Reise schien er mit jedem Schritt härter zu werden. Er stand unter außergewöhnlichem Druck. Wie ging man mit so einem Mann um? Ehrlich gesagt fiel ihr dazu nichts ein.
    Aber diese Unterhaltung drehte sich gar nicht darum, wie man mit Rand zu verfahren hatte. Es ging darum, dass Ferane ergründen wollte, welche Art Frau sie war.
    »Rand al’Thor sieht sich als Herrscher«, sagte Egwene. »Und ich schätze, das ist er mittlerweile auch. Sollte er den Eindruck haben, dass man ihn in eine bestimmte Richtung drängen will, wird er ungehalten reagieren. Müsste ich mich mit ihm auseinandersetzen, würde ich eine Delegation schicken, die ihn ehrt.«
    »Eine aufwendige Prozession?«, fragte Ferane.
    »Nein. Aber auch keine dürftige. Eine Gruppe aus drei Aes Sedai, angeführt von einer Grauen, die von einer Grünen und einer Blauen begleitet wird. Dank früherer Bekanntschaften schätzt er die Blauen, und Grüne werden oft als das Gegenteil der Roten betrachtet, ein subtiler Hinweis, dass wir zur Zusammenarbeit bereit sind und ihn nicht dämpfen wollen. Eine Graue, weil man das erwartet, aber auch, weil es bedeutet, dass es um Verhandlungen geht und keine Heere folgen.«
    »Eine gute Logik«, sagte Tesan und nickte.
    Ferane war nicht so leicht zu überzeugen. »Solche Delegationen sind in der Vergangenheit gescheitert. Ich glaube, dass auch Elaidas Delegation von einer Grauen angeführt wurde.«
    »Ja, aber Elaidas Delegation wies einen fundamentalen Fehler auf«, sagte Egwene.
    »Und welcher wäre das gewesen?«
    »Nun, sie wurde von einer Roten gesandt.« Egwene knackte eine Nuss. »Es fällt mir schwer, in der Erhebung einer Roten zur Amyrlin während der Tage des Wiedergeborenen Drachen eine Logik zu erkennen. Musste das nicht damit enden, dass zwischen ihm und der Burg Feindschaft entsteht?«
    »Man könnte auch sagen«, hielt Ferane dagegen, »dass man in diesen von Unheil geplagten Zeiten eine Rote braucht, denn die Roten haben die meiste Erfahrung im Umgang mit Männern, die die Macht lenken können.«
    »Mit ihnen ›umgehen‹ zu können ist etwas anderes, als mit ihnen zu ›arbeiten‹«, sagte Egwene. »Man hätte den Wiedergeborenen Drachen nicht frei herumlaufen lassen dürfen, aber seit wann ist die Weiße Burg dazu da, Leute zu entführen und ihnen unseren Willen aufzuzwingen? Stehen wir nicht in dem Ruf, von allen Menschen diejenigen zu sein, die am subtilsten und vorsichtigsten sind? Rühmen wir uns nicht, andere dazu bringen zu können, sich so zu verhalten, wie sie sollten , und sie die ganze Zeit in dem Glauben zu lassen, es wäre ihre eigene Idee gewesen? Wann haben wir in der Vergangenheit Könige in Kisten gesperrt und sie wegen Ungehorsam geschlagen? Warum haben wir von allen Zeiten unter dem Licht ausgerechnet jetzt auf unsere behutsame Vorgehensweise verzichtet und sind stattdessen zu einfachen Schlägern geworden?«
    Ferane suchte sich eine Walnuss aus. Die anderen beiden Weißen teilten einen unbehaglichen Blick. »In Euren Worten liegt ein gewisser Sinn«, gestand die Sitzende schließlich ein.
    Egwene legte den Nussknacker zur Seite. »Rand al’Thor ist ein guter Mann, jedenfalls in seinem Herzen, aber er braucht Führung. In diesen Tagen hätten wir so geschickt wie noch nie zuvor vorgehen müssen. Man hätte ihn dazu bringen müssen, Aes Sedai vor allen anderen zu vertrauen, sich auf unseren Rat zu verlassen. Man hätte ihm zeigen müssen, welche Weisheit im Zuhören liegt. Stattdessen hat man ihm gezeigt, dass wir ihn wie ein ungehorsames Kind behandeln werden. Selbst wenn er das sein sollte , darf er nicht glauben, dass wir ihn so sehen. Unser Versagen ist dafür verantwortlich, dass er Aes Sedai zu Gefangenen machte, und er hat zugelassen, dass Schwestern mit seinen Asha’man den Bund eingehen mussten.«
    Ferane setzte sich steif auf. »Diese Abscheulichkeit sollte besser nicht erwähnt werden.«
    »Er hat was ?«, sagte Tesan und legte entsetzt eine Hand auf die Brust. Manche Weiße schienen der Welt um sie herum nie irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken. »Ferane? Habt Ihr davon gewusst?«
    Ferane schwieg.
    »Ich … ich habe dieses Gerücht gehört«, sagte die korpulente Miyasi. »Sollte es der Wahrheit entsprechen, dann muss etwas unternommen werden.«
    »Ja«, sagte Egwene. »Leider können wir uns im Augenblick nicht auf al’Thor konzentrieren.«
    »Er ist das größte Problem auf der Welt«, sagte Tesan und beugte

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