Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)
war er blass. Obwohl er doch ein junger Mann war, zeigte sich bereits das erste Grau in seinem Haar.
Beim Licht, ich habe diesen Mann zu sehr beansprucht, dachte Perrin. Ihn und Neald. Eine weitere Auswirkung seiner Verbissenheit, wie ihm nun klar wurde. Was er Aram angetan hatte, wie er allen in seiner Umgebung erlaubt hatte, ohne Führung zu handeln … Ich muss das in Ordnung bringen. Ich muss eine Möglichkeit finden, das alles zu regeln.
Gelang ihm das nicht, würde er es möglicherweise gar nicht bis zur Letzten Schlacht schaffen .
»Es ist Folgendes, mein Lord.« Grady rieb sich wieder das Kinn und betrachtete das Lager. Die verschiedenen Kontingente – Mayener, Alliandres Wache, die Männer von den Zwei Flüssen, die Aiel, die Flüchtlinge aus den verschiedenen Städten – kampierten alle separat, in ihren eigenen Kreisen. »Das sind einige Tausend Menschen, die in ihre Heimat gebracht werden müssen. Jedenfalls die, die gehen wollen. Viele sagen, dass sie sich hier bei Euch sicherer fühlen.«
»Den Wunsch können sie sich sparen. Sie gehören zu ihren Familien.«
»Und was ist mit denen, deren Familien in den von den Seanchanern besetzten Ländern leben?« Grady zuckte mit den Schultern. »Vor dem Einzug der Invasoren wären viele dieser Leute gern zurückgekehrt. Aber jetzt … nun, man redet darüber, dort zu bleiben, wo es Essen und Schutz gibt.«
»Wir können noch immer die wegschicken, die gehen wollen. Wir kommen schneller ohne sie voran.«
Grady schüttelte den Kopf. »Darum geht es ja, mein Lord. Euer Mann Balwer hat uns die Zahlen gegeben. Ich kann ein Wegetor erschaffen, das breit genug für zwei Männer ist, die gleichzeitig hindurchschreiten. Wenn man davon ausgeht, dass sie dafür eine Sekunde brauchen … Nun, es würde Stunden dauern, sie alle hindurchzuschicken. Ich kenne die Zahl nicht, aber er hat behauptet, dass es die Arbeit von Tagen wäre. Und er meinte, seine Schätzungen wären vermutlich zu optimistisch. Mein Lord, ich könnte ein Wegetor kaum eine Stunde geöffnet halten, so erschöpft bin ich.«
Perrin unterdrückte ein Knurren. Er würde sich Balwers Zahlen selbst ansehen müssen, aber er hatte das beunruhigende Gefühl, dass der Mann recht haben würde.
»Dann marschieren wir weiter«, sagte er. »Nach Norden. Und jeden Tag lassen wir Euch und Neald Wegetore machen und ein paar der Leute nach Hause schaffen. Aber erschöpft Euch nicht dabei.«
Grady nickte; seine Augen lagen vor Müdigkeit tief in ihren Höhlen. Vielleicht würde es besser sein, noch ein paar Tage zu warten, bevor man damit anfing. Perrin nickte dem Mann zu, und er begab sich im Laufschritt zurück ins Lager. Perrin blieb oben auf dem Hügel stehen und inspizierte die verschiedenen Teile des Lagers, in denen sich die Leute auf das Abendessen vorbereiteten. Die Wagen standen in der Lagermitte, beladen mit Lebensmitteln, die, wie er fürchtete, aufgebraucht sein würden, bevor sie Andor erreichten. Oder sollte er einen Bogen nach Cairhien machen? Dort hatte er Rand das letzte Mal gesehen, obwohl seine Visionen von dem Mann den Eindruck erweckten, dass er sich in keinem der beiden Länder aufhielt. Er bezweifelte, dass ihn die Königin von Andor mit offenen Armen willkommen heißen würde, nicht nach den Gerüchten über ihn und dieses verdammte Banner mit dem Roten Adler.
Für den Augenblick stellte er dieses Problem erst einmal zurück. Das Lager schien zur Ruhe zu kommen. Jeder Zeltkreis schickte Abgesandte zur zentralen Essensausgabe, um die Abendrationen abzuholen. Jede Gruppe war selbst für ihre Mahlzeiten verantwortlich; Perrin kontrollierte lediglich die Ausgabe. Er konnte den Quartiermeister ausmachen – einen Cairhiener namens Bavin Rockshaw –, der auf der Ladefläche eines Wagens stand und sich nacheinander um jeden Abgesandten kümmerte.
Zufrieden mit seiner Inspektion ging Perrin hinunter und passierte auf seinem Weg zu seinem eigenen Zelt, das bei den Männern von den Zwei Flüssen errichtet war, die Zelte der Cairhiener.
Mittlerweile hatte er seine erweiterten Sinne akzeptiert. Sie waren zusammen mit der Gelbfärbung seiner Augen gekommen. Die meisten Menschen in seiner Umgebung schienen sie nicht mehr zu bemerken, aber jede Begegnung mit Fremden erinnerte ihn nachdrücklich an den Unterschied. Viele der cairhienischen Flüchtlinge hielten zum Beispiel in ihrer Arbeit inne. Sie beobachteten sein Vorbeigehen und flüsterten: »Goldauge.«
Er hielt nicht viel von diesem
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