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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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konnte sich nicht entscheiden, ob sie versucht hatte, Rolan abzulenken, damit er durch Perrins Hand sterben konnte.
    Für Lacile hatte es kein derartiges Zögern gegeben. Jhoradin war vor sie gesprungen, hatte sie hinter sich geschoben und die Waffe gegen den Eindringling erhoben. Sie hatte ihm ein Messer in den Rücken gestoßen und zum ersten Mal in ihrem Leben einen Menschen getötet. Und das war ein Mann gewesen, dessen Bett sie geteilt hatte.
    Faile hatte Kinhuin getötet, den anderen Bruderlosen, der sie alle beschützt hatte. Er war nicht der erste Mann, dem sie das Leben genommen hatte – auch nicht der erste, den sie hinterrücks getötet hatte. Aber er war der erste Mann, den sie getötet hatte, obwohl er sie als Freundin betrachtet hatte.
    Es hatte keine andere Möglichkeit gegeben. Perrin hatte nur Shaido gesehen, und die Bruderlosen nur den angreifenden Feind. Dieser Konflikt hätte nicht beendet werden können, ohne dass entweder Perrin oder die Bruderlosen tot am Boden lagen. Kein noch so lautes Brüllen hätte auch nur einen der Männer aufgehalten.
    Aber das machte es nur noch tragischer. Faile kämpfte dagegen an, dass sich ihre Augen genau wie Laciles mit Tränen füllten. Sie hatte Rolan nicht geliebt, und sie war froh, dass Perrin derjenige gewesen war, der den Kampf überlebt hatte. Aber Rolan war ein ehrenhafter Mann gewesen, und irgendwie fühlte sie sich … beschmutzt, dass sein Tod ihr Verschulden war.
    Das hätte nicht so kommen müssen. Aber das war es nun einmal. Ihr Vater hatte oft von solchen Situation gesprochen, wenn man Leute töten musste, die man eigentlich mochte, nur weil man ihnen auf der falschen Seite des Schlachtfelds begegnete. Sie hatte ihn da nie verstanden. Müsste sie das noch einmal tun, würde sie wieder genauso handeln. Sie würde Perrin keinem Risiko aussetzen. Rolan hatte sterben müssen.
    Aber die Welt erschien ihr als ein traurigerer Ort, weil es nötig gewesen war.
    Lacile wandte sich ab und schniefte leise. Faile nahm ein kleines Fläschchen Öl aus dem Bündel. Sie zog den Stein aus dem Lederriemen, dann legte sie den Riemen in die Mitte des Tuches. Sie goss Öl darüber, entzündete einen Zunderstab an der Laterne und setzte den Riemen in Brand.
    Sie sah zu, wie er mit winzigen blauen und grünen, an der Oberseite orange gekrönten Flammen verbrannte. Der Geruch von brennendem Leder hatte eine schreckliche Ähnlichkeit mit dem von brennendem menschlichen Fleisch. Die Nacht war windstill, und so konnten die Flammen ungehindert tanzen.
    Alliandre tränkte den Gürtel und legte ihn in das kleine Feuer. Arrela tat das Gleiche mit dem Schleier. Schließlich fügte Lacile das Taschentuch hinzu. Sie weinte noch immer.
    Das war alles, was sie tun konnten. Im Chaos des Aufbruchs aus Malden war es unmöglich gewesen, sich um die Leichen zu kümmern. Chiad hatte gesagt, es würde niemanden entehren, sie zurückzulassen, aber Faile hatte etwas tun müssen. Eine kleine Zeremonie, um Rolan und die anderen zu ehren.
    »Gestorben durch unsere Hand«, sagte sie, »oder einfach nur in der Schlacht gefallen. Diese vier haben uns Ehre erwiesen. Wir schulden ihnen großes Toh , wie die Aiel sagen würden. Ich glaube nicht, dass man es vergelten kann. Aber wir können uns an sie erinnern. Die Bruderlosen und eine Tochter haben uns Freundlichkeit erwiesen, obwohl sie es nicht mussten. Sie hielten ihre Ehre aufrecht, wo andere sie vergaßen. Wenn wir uns dafür erkenntlich zeigen können, dann auf diese Weise.«
    »In Perrins Lager gibt es einen Bruderlosen«, sagte Lacile. Die Flammen des Scheiterhaufens spiegelten sich in ihren Augen. »Er heißt Niagen; er ist Gai’shain von Sulin, der Tochter. Ich habe ihn besucht und ihm erzählt, was die anderen für uns taten. Er ist ein freundlicher Mann.«
    Faile schloss die Augen. Vermutlich meinte Lacile, dass sie mit diesem Niagen ins Bett gegangen war. Das war Gai’shain nicht verboten. »Ihr könnt Jhoradin nicht auf diese Weise ersetzen«, sagte sie und öffnete die Augen wieder. »Oder das ungeschehen machen, was Ihr tatet.«
    »Ich weiß«, erwiderte Lacile beschämt. »Aber sie waren trotz der schrecklichen Situation so humorvoll. Sie hatten etwas Besonderes an sich. Jhoradin wollte mich mit ins Dreifache Land nehmen, mich zu seiner Frau machen.«
    Und du hättest das nie getan, dachte Faile. Ich weiß, dass du das nicht getan hättest. Aber jetzt, wo er tot ist, wird dir klar, welche Gelegenheit du versäumt hast.
    Nun, mit

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