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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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schweigen von all dem, was du über die Seanchaner erfahren hast. Ich glaube, der Drache wird der Ansicht sein, dass das, was du hier vollbracht hast, viel bedeutsamer ist, als Masema zurückzubringen.«
    »Vielleicht hast du recht«, murmelte Perrin schläfrig. »Verdammte Farben … ich will dich nicht schlafend sehen, Rand. Was ist mit deiner Hand passiert? Vom Licht geblendeter Narr, pass besser auf dich auf … du bist alles, was wir haben … die Letzte Jagd kommt …«
    Sie konnte das Letzte kaum verstehen. Warum sprach er davon, dass Rands Hand auf die Jagd gehen sollte? Schlief er endlich ein?
    Zweifellos, denn er fing bald an, leise zu schnarchen. Sie lächelte, schüttelte zärtlich den Kopf. Er war ein Ochse. Jedenfalls manchmal. Aber er war ihr Ochse. Sie stieg von der Pritsche und eilte durch das Zelt, schlüpfte in einen Morgenrock und verschnürte den Gürtel. Ein Paar Sandalen folgten, dann huschte sie aus dem Zelt. Arrela und Lacile bewachten sie, zusammen mit zwei Töchtern. Die Töchter nickten ihr zu; sie würden ihr Geheimnis bewahren.
    Faile ließ die Töchter zurück, nahm aber Arrela und Lacile mit, als sie in die Dunkelheit ging. Arrela war eine schwarzhaarige Tairenerin, die die meisten Töchter überragte; sie hatte eine sehr brüske Art an sich. Lacile war klein, blass und sehr schlank, und sie bewegte sich ausgesprochen anmutig. Sie waren so unterschiedlich, wie zwei Frauen nur sein konnten, aber die Gefangenschaft hatte sie vereint. Beide Angehörige der Cha Faile waren zusammen mit ihr gefangen genommen worden und als Gai’shain nach Malden gegangen.
    Ein kurzes Stück weiter schlossen sich ihnen zwei andere Töchter an – vermutlich hatten Bain und Chiad mit ihnen gesprochen. Sie verließen das Lager und begaben sich zu einer Stelle, wo zwei Weidenbäume nebeneinanderstanden. Ein Stück davor warteten zwei Frauen, die noch immer das Weiß der Gai’shain trugen. Bain und Chiad waren beide Töchter, Erstschwestern, und bedeuteten Faile sehr viel. Sie waren noch loyaler als jene, die ihr den Treueid geleistet hatten. Ihr gegenüber loyal, ohne ihr aber einen Eid geleistet zu haben. Ein Widerspruch, wie ihn nur Aiel zustande bringen konnten.
    Im Gegensatz zu Faile und den anderen wollten Bain und Chiad ihr Weiß nicht ablegen, nur weil ihre Häscher besiegt worden waren. Sie würden diese Tracht ein Jahr und einen Tag lang tragen. Tatsächlich strapazierte ihre Anwesenheit hier die Grenzen dessen, was ihre Ehre erlaubte – damit gestanden sie das Leben ein, das sie vor ihrer Gefangennahme geführt hatten. Allerdings hatten sie zugegeben, dass die Existenz als Gai’shain im Shaido-Lager alles andere als normal gewesen war.
    Faile begrüßte sie mit einem Lächeln, entehrte sie aber nicht, indem sie sie mit dem Namen ansprach oder die Handsprache der Töchter benutzte. Allerdings konnte sie sich nicht davon abhalten, sie zu fragen: »Geht es euch gut?«, während sie von Chiad ein kleines Bündel entgegennahm.
    Chiad war eine wunderschöne Frau mit grauen Augen und kurz geschnittenem rotblonden Haar, das unter der Kapuze ihres Gai’shain -Gewandes verborgen lag. Die Frage ließ sie das Gesicht verziehen. »Gaul hat das ganze Shaido-Lager nach mir durchsucht, und Berichte besagen, er hätte zwölf Algai’d’siswai mit dem Speer besiegt. Vielleicht werde ich doch noch einen Brautkranz für ihn anfertigen müssen, sobald das alles hier vorbei ist.«
    Faile lächelte.
    Chiad erwiderte das Lächeln. »Er hat nicht damit gerechnet, dass einer der von ihm getöteten Männer ausgerechnet derjenige war, der Bain als Gai’shain hatte. Ich glaube nicht, dass es Gaul gefällt, dass wir ihm beide dienen.«
    »Dummer Mann«, sagte Bain, die Größere der beiden. »Sieht ihm ähnlich, nicht aufzupassen, wo er mit dem Speer hinsticht. Er konnte einfach nicht den richtigen Mann töten, ohne auch noch aus Versehen ein paar andere töten zu müssen.« Beide Frauen kicherten.
    Faile lächelte und nickte; Aiel-Humor ging über ihren Horizont. »Vielen Dank, dass ihr das hier besorgt habt«, sagte sie und hielt das kleine Tuchbündel hoch.
    »Nicht der Rede wert«, sagte Chiad. »An diesem Tag arbeiteten zu viele Hände, also war es leicht. Alliandre Maritha Kigarin wartet bereits bei den Bäumen auf Euch. Wir sollten ins Lager zurückkehren.«
    »Ja«, fügte Bain hinzu. »Vielleicht will Gaul ja wieder den Rücken massiert haben oder Wasser gebracht bekommen. Er wird so wütend, wenn wir fragen,

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