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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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wollte nicht dabei sein, wenn er den Verstand verlor und jeden umbrachte, den er kannte. Es gab Freundschaft, und es gab Dummheit. Natürlich würden sie in der Letzten Schlacht Seite an Seite kämpfen, das ließ sich nicht ändern. Mat hoffte nur, auf diesem Schlachtfeld weit weg von Saidin lenkenden Verrückten zu sein.
    »Ah, Rand«, meinte Thom. »Dieser Junge hätte sich seinen Lebensunterhalt als Gaukler verdienen können, das garantiere ich dir. Vielleicht sogar als richtiger Barde, wenn er früh genug damit angefangen hätte.«
    Mat schüttelte den Kopf und verscheuchte die Vision. Verflucht, Rand. Lass mich zufrieden.
    »Das waren noch bessere Tage, nicht wahr, Mat?« Thom lächelte. »Nur wir drei, die den Arinelle hinunterfuhren.«
    »Und Myrddraal, die uns anscheinend völlig grundlos verfolgten«, fügte Mat grimmig hinzu. Jene Tage waren auch nicht so einfach gewesen. »Schattenfreunde, die uns bei jeder Gelegenheit ein Messer in den Rücken rammen wollten.«
    »Immer noch besser als Gholam und Verlorene, die uns töten wollen.«
    »Das ist ungefähr so, als würdest du sagen, du hättest lieber eine Schlinge um den Hals als ein Schwert im Bauch.«
    »Einer Schlinge kann man entkommen.« Thom rieb sich den langen weißen Schnurrbart. »Steckt das Schwert erst einmal in dir, kannst du nicht mehr viel dagegen machen.«
    Mat zögerte, dann musste er lachen. Er rieb über das Tuch um seinen Hals. »Ich schätze, da hast du recht. Ich schätze, da hast du verdammt recht. Warum vergessen wir das nicht alles für heute einmal? Tun so, als wären die Dinge so wie früher!«
    »Ich weiß nicht, ob das möglich ist, mein Junge.«
    »Aber sicher ist es das«, erwiderte Mat stur.
    »Ach ja?« Thom klang amüsiert. »Du hältst den alten Thom Merrilin wieder für den klügsten, am weitesten gereisten Mann, der dir je begegnet ist? Du spielst wieder den staunenden Bauernburschen, der sich jedes Mal an meinem Mantel festklammert, wenn wir an einem Dorf mit mehr als einem Gasthaus vorbeikommen?«
    »Jetzt hör aber auf. So schlimm war ich nun auch wieder nicht.«
    Thom kicherte. »Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung.«
    »Ich weiß nicht mehr viel davon.« Mat kratzte sich wieder am Kopf. »Aber ich erinnere mich, dass Rand und ich ganz gut zurechtgekommen sind, nachdem wir uns von dir getrennt hatten. Immerhin haben wir es nach Caemlyn geschafft. Haben dir deine verflixte Laute in einem Stück zurückgebracht, nicht wahr?«
    »Da waren ein paar Kratzer auf dem Rahmen …«
    »Das stimmt doch gar nicht!« Mat deutete mit dem Finger auf ihn. »Rand hat sie gehütet wie seinen Augapfel. Ihm wäre nicht im Traum eingefallen, sie zu verkaufen, selbst als wir hungrig genug waren, unsere Stiefel zu essen, wenn wir sie nicht gebraucht hätten, um es ins nächste Dorf zu schaffen.« Diese Tage waren für Mat verschwommen, eine Erinnerung voller Löcher, wie ein Eiseneimer, der zu lange vor sich hingerostet hatte. Aber ein paar Dinge hatte er wieder zusammensetzen können.
    Thom kicherte. »Mat, wir können nicht zurück. Das Rad hat sich weiterbewegt, ob nun zum Guten oder zum Schlechten. Und es wird sich weiterdrehen, und das Licht wird sterben und Wälder werden dunkler, Stürme kommen und der Himmel bricht. Es wird sich weiterdrehen. Das Rad ist nicht die Hoffnung, und dem Rad ist alles egal, denn das Rad ist einfach. Aber solange es sich dreht, können Menschen hoffen und sich für ein Ziel begeistern. Denn mit jedem schwindenden Licht wird irgendwann ein anderes kommen, und jeder wütende Sturm findet irgendwann einmal sein Ende. Solange sich das Rad dreht. Solange es sich dreht …«
    Mat lenkte Pips um ein besonders tiefes Schlagloch im Straßenbelag. Voraus plauderte Talmanes mit ihren Soldaten. »Das klingt nach einem Lied, Thom.«
    »Aye«, erwiderte der Gaukler beinahe mit einem Seufzen. »Ein sehr altes Lied, das die meisten vergessen haben. Ich habe davon drei Versionen entdeckt, jede mit denselben Worten, nur immer mit einer anderen Melodie. Vermutlich hat mich die Gegend daran erinnert; es heißt, Doreille selbst hätte das ursprüngliche Gedicht verfasst.«
    »Diese Gegend?«, fragte Mat überrascht und warf einen Blick auf die Kiefern.
    Thom nickte nachdenklich. »Diese Straße ist alt, Mat. Sogar uralt. Vermutlich stammt sie aus der Zeit vor der Zerstörung der Welt. Solche Wahrzeichen finden oft ihren Weg in Lieder und Geschichten. Ich glaube, einst nannte man diese Gegend die Zerbrochenen Hügel.

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