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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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hatte nur sehr wenig mit Egwene zu tun. Zweifellos würde die Unterhaltung gleich in diese Richtung führen.
    »Vielleicht habt Ihr recht, Lelaine Sedai«, sagte er und schlug eine andere Richtung ein. »Vielleicht ist Egwene ja davon überzeugt, dass sie sicher ist. Aber besteht nicht die Möglichkeit, dass sie sich irrt? Ihr könnt doch nicht allen Ernstes glauben, dass Elaida eine Frau ungehindert in der Weißen Burg umherstreifen lässt, die für sich beansprucht, die Amyrlin zu sein? Das soll doch offensichtlich nur dazu dienen, eine gefangene Rivalin vorzuführen, bevor man sie hinrichtet.«
    »Vielleicht«, sagte Lelaine und schrieb weiter. Sie hatte eine schwungvolle Handschrift. »Aber muss ich nicht der Amyrlin gehorchen, selbst wenn sie fehlgeleitet ist?«
    Gawyn sparte sich eine Erwiderung. Natürlich konnte sie den Willen der Amyrlin missachten. Er wusste genug von der Politik der Aes Sedai, um zu wissen, dass das ständig geschah. Aber das laut auszusprechen würde gar nichts erreichen.
    »Dennoch«, sagte Lelaine gedankenverloren. »Vielleicht kann ich ja im Saal einen Antrag stellen. Möglicherweise könnten wir die Amyrlin überreden, auf eine neue Bitte zu hören. Wir werden sehen, ob ich eine neue Argumentation ausarbeiten kann.«
    »Wir werden sehen« oder »Vielleicht können wir ja« oder »Ich denke darüber nach«. Niemals eine feste Zusage, jedes halbherzige Angebot war buchstäblich dick mit Gänseschmalz eingeschmiert, damit die Flucht leichtfiel. Beim Licht, er war die Antworten der Aes Sedai langsam leid!
    Lelaine schaute zu ihm hoch und schenkte ihm ein Lächeln. »Und da ich mich jetzt bereit erklärt habe, etwas für Euch zu tun, seid Ihr ja vielleicht bereit, mir etwas anzubieten. Wie Ihr vielleicht wisst, werden große Taten nur selten ohne die Hilfe vieler Beteiligter vollbracht.«
    Gawyn seufzte. »Sagt mir, was Ihr braucht, Aes Sedai.«
    »Allen Berichten zufolge hat sich Eure Schwester in Andor bewundernswert geschlagen«, sagte Lelaine, als hätte sie nicht genau das Gleiche bei den vorangegangenen drei Begegnungen mit Gawyn gesagt. »Aber sie musste auf ein paar Zehen treten, um sich den Thron zu sichern. Was glaubt Ihr, welche Politik wird sie mit den Obstplantagen von Haus Trakand verfolgen? Bei Eurer Mutter war die Besteuerung des Landes sehr großzügig, was die Traemane anging. Wird Elayne dieses besondere Privileg widerrufen, oder wird sie es als Honig benutzen, um diejenigen zu beschwichtigen, die sich gegen sie gestellt hatten?«
    Gawyn unterdrückte einen weiteren Seufzer. Es lief immer nur auf Elayne hinaus. Er war davon überzeugt, dass weder Lelaine noch Romanda wirklich daran interessiert waren, Egwene zu retten – sie ergötzten sich in ihrer Abwesenheit viel zu sehr an ihren erhöhten Machtbefugnissen. Nein, sie empfingen ihn nur wegen der neuen Königin auf dem Löwenthron.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, warum sich eine Aes Sedai der Blauen Ajah für die Steuersätze von Apfelplantagen interessieren sollte. Lelaine würde sich nicht für Profite interessieren, das war nicht die Art der Aes Sedai. Aber sie würde sich für Einfluss interessieren, eine Möglichkeit, eine vorteilhafte Verbindung zu den andoranischen Adelshäusern zu knüpfen. Gawyn widerstand einer Antwort. Warum sollte er dieser Frau helfen? Was nutzte das?
    Und dennoch … konnte er sich sicher sein, dass sie sich nicht um Egwenes Freilassung bemühte? Wenn diese Treffen für Lelaine nicht länger nützlich waren, würde sie ihn weiter empfangen? Würde er seine einzige Möglichkeit einbüßen, im Lager Einfluss zu nehmen, ganz gleich, wie gering sie auch war?
    »Nun, ich glaube, dass meine Schwester da strenger als meine Mutter sein wird«, sagte er. »Sie war stets der Ansicht, dass die bevorzugte Position der Obstbauern nicht länger gerechtfertigt ist.«
    Ihm entging nicht, dass Lelaine anfing, am unteren Rand des Pergaments Notizen zu machen. War das der wahre Grund für Tinte und Feder?
    Ihm blieb keine Wahl, als so ehrlich wie möglich zu antworten, auch wenn er aufpassen musste, sich nicht zu viele Informationen entlocken zu lassen. Seine Verbindung zu Elayne war das einzige Pfund, mit dem er wuchern konnte, und er musste seinen Nutzen auf eine lange Zeit strecken. Das ärgerte ihn. Elayne war kein Handelsobjekt, sie war seine Schwester!
    Aber das war alles, was er hatte.
    »Ich verstehe«, sagte Lelaine. »Und was ist mit den Kirschplantagen im Norden? Sie waren in letzter Zeit

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